Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

Krum: Hilmar Schmitt aus Krum ist einer der besten Obstbrandbrenner Bayerns mit einer besonderen Hingabe zum Whisky

Krum

Hilmar Schmitt aus Krum ist einer der besten Obstbrandbrenner Bayerns mit einer besonderen Hingabe zum Whisky

    • |
    • |
    Hilmar Schmitt an seinem Lieblingsort, im Keller. Wichtig für die Qualität der Brände ist die lange Lagerung in den richtigen Fässern in seinem Keller. Es sind über 20.
    Hilmar Schmitt an seinem Lieblingsort, im Keller. Wichtig für die Qualität der Brände ist die lange Lagerung in den richtigen Fässern in seinem Keller. Es sind über 20. Foto: Gerold Snater

    Hilmar Schmitt in Krum hat eine neue Leidenschaft gefunden. Waren es früher seine Pferde, mit denen er auch an Springreitturnieren teilnahm und viele Preise gewinnen konnte, so ist es jetzt das Schnapsbrennen.

    Ende der 80er Jahre wurde dafür die erste Brennerei gekauft und neben der Arbeit betrieben. Seitdem ist der Erfahrungsschatz immens gewachsen und seit der Rente im Jahr 2016 hat Hilmar viel Zeit und großen Spaß am Brennen und besonders am Ausprobieren. Dabei hat er auch seine besondere Liebe zum Whisky gefunden. Und hier ist es nicht bei einer Sorte geblieben. So sind neben verschiedenen gängigen Whiskysorten auch Emmer-Whisky und Dinkel-Whisky im Sortiment, und es sind auch noch weitere Sorten in Vorbereitung. Wobei es bei manchen aber noch etwas Zeit bis zur Fertigstellung dauert, denn die Besonderheit beim Whisky sind die Fässer. In diesen reift dieser einige Jahre, um Aroma und Farbe zu bekommen. Es werden dabei nur neue Fässer verwendet, in denen zuvor noch nichts gelagert worden war. Der Malz für den Whisky kommt von der Mälzerei Weyermann in Bamberg. Dabei werden auch unterschiedliche Sorten Malz für die verschiedenen Whiskysorten verwendet, um auch etwas Neues auszuprobieren.

    Doch nicht nur der Whisky hat es Hilmar Schmitt angetan. Bereits seit einigen Jahren hat er auch Zwetschgen im Maulbeerfass und Obstler im Eichenfass im Sortiment, die längere Zeit in den besonderen Fässern gereift sind. Viel Neugier und Zeit sind erforderlich, um sich in verschiedene Verfahren und Methoden einzulesen. Seiner Meinung nach kostet es aber auch Mut, um neue Produkte zu kreieren und zu experimentieren, wie mit der Hefe, den Fässern oder dem Malz für neue Sorten und Produkte. Denn, obwohl er schon viele Lehrgänge besucht hat und eine langjährige Erfahrung besteht und man sich zudem mit anderen Brennern ausgetauscht hat, kann bei einem neuen Produkt auch immer etwas schief gehen oder verbessert werden. Das stellt sich aber meistens erst im Nachhinein heraus und kostet damit auch oft Zeit und Geld.

    In seiner Brennerei in Krum kreiert Hilmar Schmitt Whisky und viele unterschiedliche preisgekrönte Obstbrände
    In seiner Brennerei in Krum kreiert Hilmar Schmitt Whisky und viele unterschiedliche preisgekrönte Obstbrände Foto: Gerold Snater

    Hilmar Schmitt ist ein gewissenhafter Mensch und lässt nichts unvorbereitet. So hat er 2017 eine Ausbildung zum Baumwart gemacht. Bäume wurden von ihm schon länger selbst gepflanzt, gepflegt und veredelt. Aber, um in dieser Hinsicht das Wissen und die Kenntnisse noch weiter zu vertiefen, wurde von ihm zusätzlich die Ausbildung zum Baumwart gemacht. Für ihn gilt der Grundsatz: "Auch, wenn man von den frisch gepflanzten Bäumen erst einmal nicht viel hat, bis sie ausgewachsen sind und sie genug Früchte tragen, macht es Spaß, der Natur etwas Gutes zu tun und Freude, die Bäume wachsen zu sehen".

    Von vielen eigenen Bäumen kommt auch ein Großteil der Früchte für die vielen Obstbrände, die Hilmar Schmitt selbst brennt. Dabei wird bei der Herstellung viel Wert auf Qualität gelegt, und es kommen nur saubere und gesunde Früchte in die Maische und es wird auf eine sorgfältige Abtrennung beim Vor- und Nachlauf geachtet. Dadurch ist die Ausbeute zwar geringer, aber die Qualität nimmt zu. So wurde im Jahr 2021 eine neue Brennerei gekauft und aufgebaut, wodurch einige Arbeitsschritte, wie das Anschüren mit Holz oder das doppelte Brennen eingespart oder erleichtert werden können, ohne, dass die Qualität darunter leidet.

    "Ich möchte sehr alt werden und noch lange brennen können, um die vielen Ideen und Vorhaben, die in mir stecken, noch umsetzen zu können."

    Hilmar Schmitt, Brenner

    Doch mit dem Maischen und Brennen ist es allein nicht getan. Daneben sind noch andere Arbeitsschritte notwendig, wie das richtige Lagern, das Heruntersetzen auf Trinkstärke, das Filtrieren, das Abfüllen und das Etikettieren der Flaschen. Große Unterstützung leistet Hilmar dabei seine Ehefrau Geli, die sich um die Fertigstellung zum Verkauf und um das Finanzielle kümmert. Inzwischen ist man nicht mehr nur auf verschiedenen Märkten in der Region unterwegs. Nachdem bereits auf fränkischer Ebene in den Jahren einige Preise gewonnen und erfolgreich abgeschnitten wurde, wurden im Jahr 2020 erstmals Proben bei der bayerischen Obstbrandprämierung eingereicht, die nur alle zwei Jahre stattfindet. Dabei erzielte man einen überraschenden Erfolg und wurde unter den zehn besten Brennern Bayerns erstmals in München mit dem Staatsehrenpreis ausgezeichnet.

    Um sich selbst zu beweisen, dass dies kein Zufall war, wurden auch für die Prämierung im Jahr 2022 Proben auf bayerische Ebene eingeschickt. Alle sechs eingereichten Proben wurden dabei mit der Goldmedaille prämiert, wodurch man nicht nur an den letzten Erfolg angeknüpft hat, sondern auch das persönliche Ergebnis noch übertroffen wurde. Deshalb durfte Hilmar Schmitt aus Krum auch in diesem Jahr wieder als einer der zehn besten Brenner Bayerns nach München fahren und sich den Staatsehrenpreis abholen, der von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber überreicht wurde.

    Durch die erste Prämierung mit dem Staatsehrenpreis 2020 und der damit verbundenen medialen Aufmerksamkeit hat man sich "einen Namen gemacht" und Anfragen kommen von überall her und auch von weiteren Entfernungen, so dass jetzt Produkte auch verschickt werden. Dadurch ist auch keine Werbung nötig, denn die Produkte werben inzwischen für sich selbst.

    Die Frage, die in der jetzigen Zeit oft gestellt wird: Wie geht es bei Hilmar Schmitt nun weiter?Auch, wenn die Kosten für Energie, Flaschen und weiteres Zubehör immer mehr steigen, wird trotzdem noch lange nicht daran gedacht, mit dem Brennen aufzuhören. In diesem Jahr musste Hilmar zwar aus gesundheitlichen Gründen etwas kürzer treten und dabei ist einiges Obst liegen geblieben und verschiedene Sorten werden dieses Jahr nicht gebrannt werden. Aber die vorhandenen Bestände reichen noch aus.

    Außerdem konnte Hilmar in der Zeit des Krankenstandes viel über neue Projekte und Vorhaben nachdenken. Sein selbst erklärtes Ziel ist: " Ich möchte sehr alt werden und noch lange brennen können, um die vielen Ideen und Vorhaben, die in mir stecken, noch umsetzen zu können."

    Besonders stolz ist Hilmar Schmitt auf den Staatsehrenpreis, den er in diesem Jahr in München von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber überreicht bekam.
    Besonders stolz ist Hilmar Schmitt auf den Staatsehrenpreis, den er in diesem Jahr in München von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber überreicht bekam. Foto: Gerold Snater
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden