Es gibt sie noch, die Männer, die gerne tanzen. Man muss ihnen nur die Gelegenheit in einer angenehmen Atmosphäre bieten und eine gute Band engagieren, die die richtige Musik spielt. Weil das Kulturamt Haßfurt die oberfränkische Band „The Silhouettes“ für ein Konzert mit Tanz engagiert hatte, steppte am Samstagabend in der ausverkauften Stadthalle in Haßfurt der Bär, als die sechs Musiker und die Sängerin Elisa Hähnlein vorrangig Musik der 60er und 70er Jahre darboten.
„Wir wollen ein nicht zu lautes Programm mit wunderschönen Liedern zum Zuhören und zum Tanzen bieten“, hatte der Sänger und Gitarrist Werner Pöhlmann, Gründungsmitglied der Band, eingangs gesagt und Wort gehalten. Dass „The Silhouettes“ seit der Gründung 1966 immer noch – beziehungsweise wieder – die Musik „ihrer“ Zeit darbieten, liegt am Reiz der unvergesslichen Lieder der Beatles, der Rolling Stones, der Animals, der Kinks, der Bee Gees, von CCR, Eric Clapton, Joe Cocker, Rod Stewart, Manfred Man, Jonny Cash und vieler anderer Musiker.
„Wir haben nach der Auflösung der Silhouettes 1970 auch mal ausprobiert, unter dem Namen California Musik der 80er Jahre zu spielen“, sagt Werner Pöhlmann. „Aber als das Publikum immer jünger und wir immer älter wurden, haben wir uns wieder auf die Oldies besonnen.“ Während Jim Taylor (Keyboard, Gesang) bereits seit 1967 und Berndt Mitter (Bass, Gesang) seit 1970 zur Band gehören, stießen die anderen Musiker – Lappi Schneider (Schlagzeug, Gesang), Kläu Herrman (Gitarre, Gesang) und Robert Fischer (Percussion, Saxophon) – erst Jahre später dazu. Eddi Hartmann, der früher den Bass spielte, wechselte ans Mischpult, wo er für die Band unersetzlich ist. Sängerin Elisa Hähnlein verstärkt seit sieben Jahren den fünfstimmigen Gesang mit ihrer fantastischen Stimme, die besonders bei Songs von Tina Turner ihren Glanz, ihre Kraft und ihre Stärke beweisen kann.
250 Lieder haben „The Silhouettes“ in ihrem Repertoire, das beim Publikum sehr gut ankommt. Zumal die Bandmitglieder bestens aufeinander eingespielt sind und bis auf Robert Fischer ihre dunkel oder hell gefärbten Stimmen auch solistisch hervorragend einsetzen. „Bei uns herrscht Harmonie, denn wir haben uns mittlerweile die Hörner abgestoßen, auch wenn es natürlich hin und wieder Diskussionen über die Interpretation des einen oder anderen Songs gibt“, sagte Werner Pöhlmann in einem Gespräch vor dem Konzert.
Wer also gerade mal nicht auf der Tanzbühne herumwirbelte, konnte die tolle Musik und den vielstimmigen Gesang einfach genießen. Sind doch alle Bandmitglieder versierte und begeisterte Musiker, die über eine jahrzehntelange Erfahrung verfügen und betonten: „Wir spielen Musik, weil es einfach Spaß macht!“ Mit diesem Spaß steckten sie ihr Publikum in Haßfurt an, das gut gelaunt in den frühen Morgen hineintanzte.