Die durch die milde Witterung ausgelöste Schneeschmelze und der Dauerregen des Wochenendes haben im Landkreis Haßberge für eine Hochwasserwelle gesorgt. Nennenswerte Schäden sind aber nicht zu verzeichnen.
Das Baunach-Tal bei den Hofheimer Stadtteilen Sulzbach/Erlsdorf zählt erfahrungsgemäß zu den Hochwasser-Schwerpunkten. Am Sonntagvormittag meldeten Anwohner im sozialen Netzwerk Facebook einen stetig steigenden Pegelstand. Schließlich wurde die Verbindungsstraße zwischen beiden Stadtteilen überflutet.
Der bayerische Hochwassernachrichtendienst registrierte am Sonntagnachmittag am Unterlauf der Baunach ein Überschreiten der „Meldestufe 2“, der bei einem Wasserstand von drei Meter erreicht wird. Der Messpunkt liegt bei Lohr. In Zahlen ausgedrückt: Mit Beginn der massiven Schneeschmelze in der Nacht von Freitag auf Samstag schnellte der Pegelstand der Baunach von 1,25 Meter binnen weniger Stunden hoch auf 3,18 Meter. Auch die ablaufende Wassermenge erhöhte sich stark, und zwar von einen Kubikmeter pro Sekunde auf 12,3 Kubikmeter (letzter Stand: Montag um 13 Uhr). Damit war der Bach aber immer noch weit vom sogenannten „Mittleren Hochwassers“ entfernt, das eine Abflussmenge von 15,8 Kubikmeter/Sekunde hat.
Ein Ansteigen der Pegel war auch im unteren Haßgau zu verzeichnen. Er fiel dort aber moderater aus, vermutlich auch deshalb, weil dort weniger Schnee als in den Hochlagen lag. An der Mess-Stelle bei Römershofen wurde ein Hochschnellen des Wasserstandes von 1,45 Meter auf etwa 2,95 Meter registriert. Seit Sonntagmittag geht der Pegel wieder stetig zurück. Auch bei der Ablaufmenge ist die Entwicklung vergleichbar. Sie stieg von 0,5 Kubikmeter pro Sekunde auf zehn Kubikmeter in der Spitze. Zur Relation: Das „Mittlere Hochwasser“ an der Nassach bei Römershofen hat eine Abflussmenge von 18,5 Kubikmeter pro Sekunde.