Hofheim/Ibind (dix/sc) Die Vogelgrippe hat Deutschland erreicht. Nachdem jetzt das Vogelgrippevirus H5N1 bei Höckerschwänen auf Rügen bestätigt wurde, bedeutet das für die Geflügelhalter ebenfalls seit Mittwoch: Das Federvieh muss im Stall bleiben. Und weiter: Geflügelmärkte sind ausnahmslos verboten, so der bayerische Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf.
Geflügelmärkte schon, aber nicht Taubenmärkte, berichtet auf Anfrage Veterinärrätin Susanne Greiner-Fischer vom Veterinäramt am Landratsamt. Und Taubenmärkte gibt es zwei an der Zahl im Landkreis Haßberge - in Hofheim und im Burgpreppacher Gemeindeteil Ibind.
Geflügelmärkte nein, Taubenmärkte ja - das klingt unverständlich, aber es gibt auch eine Erklärung: Tauben gelten nach dem Gesetzestext nicht zum Geflügel. Und es habe sich auch gezeigt, dass Tauben als Überträger der Vogelgrippe lediglich ein geringes Risiko bedeuteten, so Greiner-Fischer. Deshalb fallen Tauben nicht unter die Verordnung. Dennoch rät sie dazu, dass die Taubenmärkte "im eigenen Interesse" eigentlich unterbleiben sollten, denn es gebe immer noch das Problem, dass durch den Kontakt der Markt-Besucher untereinander Gefahr drohe. Es sei nämlich nicht auszuschließen, dass unter den Besuchern auch Geflügelzüchter seien. Auf keinen Fall dürften aber Märkte mit "Hühner-Vögeln", also Gänsen, Enten und Hühnern, abgehalten werden und auch für Laufvögel wie etwa Wachteln gilt die Verordnung.
Wie verhalten sich nun die Organisatoren der Taubenmärkte im Landkreis Haßberge? Der Taubenmarkt in Ibind wird stattfinden, erklärte gestern Nachmittag Christa Rädlein. Allerdings werden nur Tauben, Hasen und Meerschweinchen angeboten. Federvieh wie Hühner bleibt außen vor (weitere Infos bietet Familie Rädlein unter www.ibind.de oder unter Tel. (0 95 34) 200).
Pausieren wird dagegen der Taubenmarkt in Hofheim, wurde vom Geflügelzuchtverein Ibind und Umgebung berichtet.
Stattfinden wird dagegen die Vogelbörse des Vogelschutz- und Zuchtvereins Haßfurt, berichtet dessen Vorsitzender Waldemar Kaiser. Auch dort fallen die ausgestellten Tiere nicht unter die Verordnung.