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HOFHEIM: Hofheimer Werbering strebt flächendeckendes Gratis-WLAN an

HOFHEIM

Hofheimer Werbering strebt flächendeckendes Gratis-WLAN an

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    Immer online:Mit Smartphones kann man das freie Netz kostenlos nutzen.
    Immer online:Mit Smartphones kann man das freie Netz kostenlos nutzen. Foto: Foto: Michael Mößlein

    Ein kleines Städtchen am Gardasee in Italien: ein belebter Platz mit schönen Cafés, schnell ein Blick aufs Smartphone, was es hier Interessantes gibt, und sofort tauchen zwei WLAN-Angebote auf, über die es gratis ins Internet geht.

    Szenenwechsel zu Hofheims guter Stube: Auch hier gibt es sehr schnell vier Angebote fürs WLAN – nur: Das Schloss im Display zeigt es, ohne Kennwort geht hier am Marktplatz nichts. Das soll sich ändern. Flächendeckendes Gratis-WLAN für die Innenstadt strebt der Hofheimer Werbering an. In Teilen der Stadt funktioniert es bereits.

    Frei und gratis soll in diesem Fall heißen: Es muss nicht in einem Geschäft nach einem Kennwort gefragt werden, sondern es steht auch unabhängig vom Geschäftsbesuch zur Verfügung. „Wir sehen dies als Service. Das muss man seinen Kunden einfach bieten“, sagt im Gespräch der Vorsitzende des Hofheimer Werberings, Holger Schneider. Generell überall dort, „wo Kunden sitzen, warten, oder vielleicht auch Langeweile haben“.

    Schneider sagt aber auch: „Es gibt nun mal Menschen, die sich keinen Internetzugang leisten könnten und die könnten über eine solche Verbindung am Netz teilhaben.“ Inzwischen funktioniert das Gratis-WLAN bereits in der Hauptstraße.

    Wie das ganze Vorhaben technisch umgesetzt werden soll, aber auch, welche Gefahren lauern könnten, dazu hatte der Werbering zu einer Info-Veranstaltung eingeladen. Betreut wird das Projekt von einem Team der Freifunker Haßberge, zu denen auch der Ostheimer Alexander Gutzeit und der Hofheimer Harald Eisenmenger gehören (siehe Interview auf dieser Seite).

    Und wie soll das Gratis-WLAN in Hofheim funktionieren? Aus vielen Einzelteilen soll ein Ganzes werden. Schon jetzt gibt es etliche Router in den Geschäften in der Innenstadt. Beim Gang durch die Stadt ist dies auf dem Smartphone zu sehen.

    Diese könnten durch zusätzliche Geräte von Freifunk Franken erweitert werden. Kostenpunkt: einmalig 20 Euro für den „umgebauten“ neuen Router und etwa fünf bis sechs Euro Stromkosten im Jahr, so Eisenmenger. Wie Schneider informierte, wird wohl auch die Stadt Hofheim das Bemühen des Werberings finanziell unterstützen.

    Das Team von Freifunk Franken installiert eine Software, die dafür sorgt, dass aus den einzelnen Routern ein gemeinsames Netzwerk wird, das an jeder Stelle der Innenstadt freies WLAN bietet.

    Vor allem aber soll so ausgeschlossen werden, dass die Besitzer der Router haftbar gemacht werden können, wenn dieser Zugang etwa für illegale Machenschaften missbraucht wird. Dazu wird zum einen die Internet-Kommunikation verschlüsselt, zum anderen wird nicht mehr nachvollziehbar sein, wer kommuniziert, oder, von wo die Kommunikation stattgefunden hat. Ein weiterer Punkt bei der Info-Veranstaltung: Wie sieht es um die Strahlenbelastung aus. Nach dem drahtlosen Bluetooth stehe WLAN in der Skala bei den Sendeleistungen an unterster Stelle, so Eisenmenger. Zum Vergleich: Die Strahlung, die von WLAN ausgehe, betrage gerade einmal ein Viertel eines Mobiltelefons, oder ein Zehntel eines Handys, so Eisenmenger.

    Und mit welcher Geschwindigkeit werden die Nutzer dann im Netz unterwegs sein können? Rund 5000 Kilobit in der Sekunde, so Eisenmenger. In den nächsten Wochen soll nun ein Plan gemacht werden, wo noch weiße Flecken in der Innenstadt sind, so Schneider. Er kann sich auch vorstellen, dass diese Technik auch Vereine nutzen könnten, er denkt dabei auch an den Anschluss etwa von Sportplätzen.

    Hat Schneider keine Angst, dass man sich den Konkurrenten „Internet“ gleich direkt ins Geschäft holt? Schneider winkt ab: Die Leute würden ja eh über Internet Preise vergleichen. Dann könnten sie es direkt vor Ort und man könne als Geschäftsinhaber noch darauf reagieren. Ist denn überhaupt in Zeiten von Flatrates, ein solches freies WLAN noch nötig? Es ist, sagt Schneider, „denn es gehört zum Service einer Stadt einfach dazu, auch aus touristischer Sicht“.

    Klar würden sie WLAN nutzen, sagt eine Clique Mädels und Jungs am Hofheimer Marktplatz, auch wenn sie durch die Bank Flatrates haben. Und fügen augenzwinkernd hinzu: und eine Steckdose für Gratis-Strom am Pfarrheim.

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