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HOFHEIM: Holl Druck steckt in der Krise

HOFHEIM

Holl Druck steckt in der Krise

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    Der immer härter werdende globale Kampf im Druckgewerbe hat ein weiteres Opfer gefunden: Robert Martin, Geschäftsführer der alteingesessenen Firma Holl Druck GmbH in der Industriestraße in Hofheim, hat einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen müssen. Das zuständige Amtsgericht Bamberg hat daraufhin am vergangenen Freitag zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet und dies im Internet veröffentlicht.

    Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Robert Wartenberg aus Bamberg bestellt. Betroffen seien zehn Mitarbeiter, sagte Wartenberg. Der Geschäftsbetrieb laufe derzeit weiter, die Löhne der Beschäftigten seien bis Ende Juli durch das Insolvenzausfallgeld gesichert. Das eigentliche Insolvenzverfahren werde vermutlich Ende Juli oder Anfang August eröffnet werden.

    Wie geht es weiter? Für Prognosen sei es noch zu früh, betonte der Rechtsanwalt, zumal er erst Mitte vergangener Woche erstmals im Unternehmen gewesen sei. Es gelte nun, erst einmal den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und neue Aufträge zu akquirieren. Parallel dazu sei man auf der Suche nach einem Investor, um eventuell den Betrieb weiterführen zu können.

    Die Firma Holl Druck bietet ihren Kunden ein breites Portfolio über Gestaltung, Satz, Offsetdruck, Weiterverarbeitung bis zu Direkt-Mail an. Lange Jahre war das Unternehmen in der Oberen Torstraße ansässig, ehe man in den Neubau an der Industriestraße wechselte. Bis zum Jahre 1989 erschien im Hause Holl auch die Heimatzeitung „Bote vom Haßgau“, ehe die Zeitung an die Mediengruppe Main-Post in Würzburg ging.

    Erst am 5. Juni musste im Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld das Bad Neustädter Traditionsunternehmen Rötter Druck ebenfalls Insolvenzantrag stellen. Derzeit wird auch hier nach Lösungen gesucht, um ein Überleben des Unternehmens zu sichern. Im Hause Rötter erschien bis Ende 2010 die Heimatzeitung „Rhön- und Saalepost“, bevor die Zeitung an einen Investor verkauft und die Druckerei in das eigenständige Unternehmen Rötter Druck GmbH mit neuem Besitzer ausgegliedert wurde. Die Tageszeitung sowie die Freizeitmagazine Rhön-Spiegel und City-News, die von der Rhön- und Saalepost GmbH herausgegeben werden, sind nicht von dem Insolvenzverfahren betroffen.

    In den vergangenen Jahren ist es in Deutschland zu einem regelrechten Druckereisterben gekommen. Nach Angaben des Bundesverbandes Druck und Medien machten allein in den Jahren zwischen 2000 und 2012 exakt 4519 Druckunternehmen, das heißt 32,5 Prozent aller Betriebe in Deutschland, dicht. Der weltweite Preiskampf wurde durch neugegründete Internet-Druckereien noch massiv verschärft.

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