Sie nennen sich Vollstrecker, Triple one, Red Bulls, Coolmen, Aurach Darter, Lanzenbrecher, Dart-Fatschis, Kellerasseln-Buch, die Wahnsinnigen oder X-Dream-Team. Letzteres kommt aus Hofheim, besteht aus fünf Männern und einer Frau und wurde im letzten Jahr Meister in der A-Klasse und stieg jetzt in die Bezirksliga auf.
Die Rede ist von Dart, dem Geschicklichkeitsspiel mit drei Kunststoffpfeilen, mit denen man auf einen mannshohen Automaten wirft. Was auf der Insel in jedem Pub zur Ausstattung gehört, hat Einzug in deutsche Wirtshäuser gehalten.
In Hofheim stehen im "Snack 'n' Play" in der Eichelsdorfer Straße gleich zwei der elektronischen Dart-Automaten. "Die sind gut ausgelastet", erzählt Wirt Dieter Rogalski. Immer wieder kämen Privatspieler aus der Gegend, um um ein Bier oder ein anderes Getränk zu spielen. Im organisierten sportlichen Bereich tritt das X-Dream-Team an.
Man sieht es gleich, die fünf Jungs, die am Samstag ihren ersten Kampf in der Bezirksliga bestreiten, sind etwas nervös. Im einheitlichen schwarzem Hemd, bestickt mit ihrem Vereinsnamen und dem Logo der Spielhalle, erwarten sie die "Dart Giants" aus Knetzgau. 20 Kämpfe, aufgeteilt in vier Doppel und 16 Einzel, werden sie sich mit dem Gegner liefern. Ein Unentschieden gibt es nicht, Hopp oder Topp heißt es beim Dart. So kann es in einer Begegnung vom 20:0 bis zum 11:9 alle Ergebnisse geben.
Vier Mann sind für eine Mannschaft nötig, zwei Einwechselspieler können eingreifen. Gespielt wird auf zwei Gewinnsätze, ein Spiel kann zwischen fünf Minuten und einer Viertelstunde dauern.
Das X-Dream-Team ist, mit einer Ausnahme, schon lange zusammen. Captain Marco Wohlfeil und Frank Herrmann sind Gründungsmitglieder seit September 1996. Rainer Fraunholz und Klaus Griebel sind neun Jahre dabei. Bianka Gräf und Klaus Hofmann kamen erst in den letzten Jahren dazu.
2,37 Meter beträgt der Abstand der Wurflinie bis zur Scheibe, deren Mittelpunkt 1,73 Meter über dem Boden ist. Einfach? Rainer Fraunholz: "Das Zielen musst du üben, alles andere ist Kopfsache, wobei, wenn du verkrampfst, du garantiert statt der 20 die 1 triffst", sagt es und spickert beim Warmwerfen den Dart genau in das 20er Segment.
Wie kommt man zum Dart? Klaus Hofmann, der Mann mit der wenigsten Erfahrung klärt mit einem lockeren Spruch auf: "Man wird an der Theke angequatscht, macht mit und findet Spaß daran." Überhaupt nimmt das X-Dream-Team das ganze nicht so ernst. Frank Herrmann: "Wir trainieren am Sonntag früh, Überstunden gibt es da nicht, da wir Formel 1 schauen müssen."
Nur wenige Spieler sind in einem Verein, die meisten sind in losen Gruppierungen. Spielerpässe und Startgelder sind aber notwendig, um in der Automatenliga zu spielen. Organisiert wird diese von den Automatenherstellern, die die größten Nutznießer neben den Wirten sind.
Die Knetzgauer "Dart Giants" kommen im uneinheitlichen Alltagszwirn, bringen eine Reihe Schlachtenbummler mit. Captain Marco Wohlfeil und Frank Herrmann spielen das erste Doppel und holen den ersten Punkt. Doch die "Dart Giants" gewinnen 15:5. Nicht so schlimm. Am nächsten Samstag geht es nach Grafenrheinfeld. Mal sehen, ob es dann gegen Herberts Backstube klappt!