Das Leben kann grausam, aber auch schön sein, traurig, aber auch lustig. Manchmal liegt es einfach nur am Blickwinkel. Die Musikkabarettistin Martina Schwarzmann ist eine Meisterin der Perspektivenwechsel. Bei ihrem Auftritt in der ausverkauften Stadthalle in Haßfurt eröffnete sie ihren Zuhörern auf musikalisch-satirische Art neue Sichtweisen. Schließlich ist es das Leben selbst, das voller Frohsinn steckt. Man muss es nur wie Schwarzmann aus einer gewissen Distanz betrachten. Das meiste von dem, was sie ihren Zuhörern locker erzählt und schnörkellos besingt, hat sie selbst erlebt. Weil sie zudem ihren ausgeprägten Dialekt, den sie in ihrem kleinen oberbayerischen Heimatdorf Überacker gelernt hat, beibehalten hat, wirkt sie authentisch. Klar, dass sie ihr neues Programm „Wer Glück hat, kommt“ mit einigen Bemerkungen über Haßfurt begann: „Es is praktisch, dass man sich hier net verlaffn ko: einmal grad durch, vo Turm zu Turm, des wars.“ Schon war das Eis gebrochen und die Zuschauer auf die kommenden drei Stunden eingestimmt. Drei Stunden, in denen Schwarzmann sich an ihre Jugend erinnerte, in der sie zwar „greißlig“ ausgesehen hatte, aber voller Hoffnung war. In denen sie feststellte: i ko mi bis heit net gscheit oziegn. Aber des is ma wurscht, denn i schau eh immer vo mir weg!“ In denen sie den guten Rat gab: „Es muss oam a amoi was wurscht sei kenna“. Weil der Wiedererkennungswert im Programm so hoch war, adaptierten die Gäste gerne das Credo der Kabarettistin: „Das daad mi moi jucka?“
HASSFURT