AUGSFELD (GS) Imker-Nachwuchs gewinnen und den rasanten Mitgliederschwund stoppen - dies nannte der Vorsitzende des Kreisimkerverbandes, Dr. Werner Hornung, als eine der wichtigsten Aufgaben des Kreisverbandes. Ziel ist, dass jede Gemeinde einen Imker hat.
Zurzeit hat der Kreisverband 313 Mitglieder, verteilt auf 14 Ortsvereine. 3072 Völker schwirren für die Imker durch die Natur. Damit kann durchschnittlich mit zehn Völkern pro Imker gerechnet werden. Rund ein Viertel der Imker ging in den vergangenen zehn Jahren dem so interessanten Hobby verloren. Die meisten durch Krankheit oder gar Todesfall. Austritte gibt es keine - einmal Imker, immer Imker.
Bei der Versammlung im Hotel Goger in Augsfeld waren nahezu alle Ortsvereine vertreten. Besonders dankte der Vorsitzende treuen Weggefährten und überreichte kleine Präsente an Kurt Ebert, Karl Thurn, Franz Spindler und Peter Kehl.
Eine besondere Ehrung sollte Franz Ameling aus Stettfeld erfahren, der jedoch durch Krankheit nicht anwesend sein konnte. Ihm wird beim Unterfränkischen Imkertag die Franz-Zander-Medaille überreicht.
Zwei Honiglehrgänge, zwei Anfängerlehrgänge, ein Bienenseminar, ein Kreisimkertag, zwei Teilnahmen an Tag des offenen Hofs und als Highlight die Schaffung des Lehrbienenstandes in Kirchlauter waren die markanten Ereignisse der vierjährigen Wahlperiode. Positiv wurde vermerkt, dass es dem Bezirksvorsitzenden Peter Maske gelungen sei, bereits beschlossene Gebühren für die Nutzung des Staatswaldes wieder abzuwenden.
Negativ stößt die Handlungsweise des Landesverbandes auf, der nicht gezahlte Werbebeiträge der Imker (pro Volk müssen 26 Cent abgeführt werden) über die Rückvergütungen an den Kreisverband einbehalten will. Dabei geht es wie so oft im Leben vielen nicht um den eigentlich geringen Betrag, sondern um das Prinzip. Überhaupt, so ganz glücklich ist man mit Landes- und Geschäftsführung nicht. Da wurde empört festgestellt: "Ein Landesvorsitzender, der sich nicht um die Imker kümmert, wird auch noch Ehrenvorsitzender."
Auch zu viel Bürokratie, teilweise EU-bedingt, zwickt. Jeder Imker benötigt eine 15-stellige Betriebsnummer, über die Berufsgenossenschaft sollen zudem Zwangsmitgliedschaft und Versicherungspflicht erfolgen. Für Letzteres bringt Dr. Werner Hornung einen Antrag beim Unterfränkischen Imkertag am 1./2. April in Volkach ein. Darin schlägt der Kreisverband Haßberge vor: Mitgliedschaft erst bei 25 bis 30 Völkern, kleinere Imker nur auf freiwilliger Basis, Beitrag aufgeteilt in Grundbeitrag und Völkeranzahl.
Kurz und markant war der Kassenbericht von Kurt Ebert. Die Neuwahl brachte folgendes Ergebnis: Vorsitzender ist Dr. Werner Hornung aus Gemeinfeld, vertreten wird er von Stefan Hümpfner, Zeil. Kassier bleibt Kurt Ebert, Sylbach, das Protokoll führt Hermann Bastian, Ebern.
Beisitzer sind Peter Kehl, (Steinsfeld), Manfred Mahr (Happertshausen), Bodo Schäfer, (Ebern) und Gertrud Zitterbart (Eschenau). Die Kassenprüfung übernehmen wieder Günter Töpfer, Maroldsweisach, und Jakob Behr, Oberschwappach.
Zum Abschluss gab der wieder gewählte Vorsitzende Dr. Werner Hornung die Veranstaltungstermine für 2006 bekannt: Gleich zweimal ist ein Königinnen-Nachzuchtkurs bei Karl Thurn am 16. Mai und bei Peter Kehl angesetzt. Der Honigtag in First (Ebern) ist am 18. Juni, ein Honigkurs am 19. November im Gemeindezentrum Kirchlauter. Zudem wird von den Verantwortlichen des Lehrbienenstandes Kirchlauter das ganze Jahr ein abwechslungsreiches Programm geboten.
Einig waren sich die Imker, dass in den Vereinen so genannte Imkerpaten gefunden werden sollten, die in das Geheimnis der Imkerei einweisen. Sechs Mitglieder stellten sich spontan dafür zur Verfügung.