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MAROLDSWEISACH/HOFHEIM: In kleinen Schritten dem Einwohnerschwund begegnen

MAROLDSWEISACH/HOFHEIM

In kleinen Schritten dem Einwohnerschwund begegnen

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    Blick nach vorne: Gastgeber Konrad Spiegel (links),  Vorsitzender der SPD-Hofheim, mit Gast Wolfram Thein, Bürgermeister in Maroldsweisach.
    Blick nach vorne: Gastgeber Konrad Spiegel (links), Vorsitzender der SPD-Hofheim, mit Gast Wolfram Thein, Bürgermeister in Maroldsweisach. Foto: Foto: Frank Stößel

    Wolfram Thein lächelt. Seine erste Amtshandlung als Bürgermeister von Maroldsweisach? Das war die Einweihung des renovierten Spielplatzes in Wasmuthhausen am 1. Mai 2014. Das hatte zugleich symbolische Bedeutung, so Wolfram Thein vor den Hofheimer Sozialdemokraten und „Fortschrittlichen Bürgern“. Wie alle Gemeinden im Haßbergkreis kämpft Maroldsweisach um den Verbleib junger Familien. Zählte die Marktgemeinde 1999 noch 4300 Einwohner, so waren es drei Jahre später 3900 und heute sind es 3400. Doch die neuesten Zahlen machen Mut, dass es wieder aufwärts geht.

    Sehr gut haben die Grundschulen des Schulverbandes Maroldsweisach, Ermershausen und Pfarrweisach bei der Evaluierung abgeschnitten. Dank des Schulverbundes mit Ebern, Stadtlauringen und Hofheim gelingt es, alle Schultypen anzubieten – von der Regelklasse bis zur gebundenen Ganztagsschule. Wolfram Thein berichtete von dem ehrgeizigen Ziel der Metropolregion Nürnberg und Main-Franken mit einem Nahverkehrsplan, allen Siedlungen über 150 Einwohnern im Kreis Zugang zum Öffentlichen Nahverkehr zu verschaffen. Schon mit viel weniger Aufwand aber mit größerer Sorgfalt bei der Abstimmung von Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Zug und Bus ließe sich schon heute manches verbessern. Der letzte Bus beispielsweise von Haßfurt nach Hofheim fährt wochentags um 20 Uhr ab. Dumm nur für Reisende aus Richtung Würzburg, die 16 Minuten später eintreffen. Für sie fährt erst am nächsten Morgen ein Bus. Es könne auch nicht Sinn einer Metropolregion sein, dass die Preise für Bahnkunden mit Bahncard sprunghaft anstiegen, nur weil es zwischen Bus- und Bahnunternehmen kein geeignetes Verrechnungssystem gebe.

    Zündstoff könnte auch das „Kernwegenetz“ bergen, wenn Landwirte mit weniger Ackerflächen und hergebrachten leichteren landwirtschaftlichen Fahrzeugen ebenso viel bei der Wege-Kostenumlage bezahlen müssten, wie jene Betriebe, die mit ihrem schweren Gerät die vorhandenen Wege benutzten und mitunter beschädigten. Hier muss, so Wolfram Thein, eine gerechte Lösung gefunden werden.

    Die Gratwanderung zwischen Sparen und unabweislichem Investieren kann schnell ins Schlingern geraten, da braucht zum Beispiel nur eine der Feuerwehrspritzen kurzfristig ersetzt werden. Wilhelm Schneider, Theins Vorgänger im Amt, hatte es verstanden, einerseits Schulden der Marktgemeinde abzubauen und andererseits die Energiesanierung öffentlicher Gebäude oder die Breitbandverkabelung auf den Weg zu bringen.

    Um diesen Weg fortzusetzen und um weitere Einkommensquellen zu erschließen, bedarf es nicht nur guter Konzepte, sondern auch finanzieller Mittel. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Tourismus. Der Haßbergkreis ist mit Naturschönheiten und einer gesunden Umwelt gesegnet. Um jedoch die notwendigen Voraussetzungen für den Fremdenverkehr wie Radwege, attraktive Schwimmbäder zu schaffen oder Modelle für gastronomische Initiativen zu unterstützen, bedarf es erst mal Geld. Geld, das die Gemeinden nicht haben und das sie nur über einen gerechten Finanzausgleich erhalten können. Die angekündigten 1,21 Millionen Euro „Stabilisierunghilfe“ für Zeil, Königsberg und den Landkreis seien zwar ein Anfang, erforderlich ist jedoch eine Neustrukturierung des kommunalen Finanzausgleichs.

    Um sich als einzelne Gemeinde besser Gehör zu verschaffen, ist die Mitgliedschaft in der „Hofheimer Allianz“ von Vorteil. Gemeinsam mit den anderen Partnergemeinden hat Maroldsweisach in den vergangenen Jahren unter anderem ein Flächen- und Leerstandsmanagement auf den Weg gebracht und konnte an Förderprogrammen zur Revitalisierung der Ortskerne teilhaben.

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