„Heute ist ein guter Tag für Knetzgau“, freute sich Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus bei der offiziellen Eröffnung des Seniorenzentrums, das von der Arbeiterwohlfahrt an der Hainerter Straße betrieben wird. Viele Gäste waren gekommen, um den Feierlichkeiten in der Cafeteria des Hauses beizuwohnen, die vom Musikverein Knetzgau und den Schülern der 3. Klassen der Dreiberg-Schule musikalisch umrahmt wurde.
Es ist das zweite Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt im Landkreis Haßberge. Das wird in Knetzgau nun offiziell betrieben und ist gleichzeitig auch das modernste, erklärte AWO-Vorsitzender Stefan Wolfshörndl. Am 1. Juli wurde der Betrieb mit dem Einzug der ersten Bewohner aufgenommen. Der Arbeiterwohlfahrt sei es zu verdanken, dass man in dem Seniorenzentrum ganz neue Wege geht, freute sich Einrichtungsleiterin Elke Kuhlenkamp. „In Würde alt werden und Mensch sein dürfen“, so hätten sich viele Bewohner bei der Heimleitung positiv über ihr neues Zuhause geäußert. Auch die Gäste konnten bei anschließenden Führungen durch das Haus selbst gute Eindrücke sammeln.
Als etwas ganz Besonderes, quasi als einen „Meilenstein“ bezeichnete AWO-Geschäftsführer Martin Ulses das neue Haus in Knetzgau. Es sei ein Angebot zur Einladung an die Gemeinschaft – räumlich, konzeptionell und persönlich. Ulses freute sich, dass man in dem neuen Seniorenzentrum zum ersten Mal das Haus- und Wohngemeinschaftskonzept umgesetzt habe. Dies bedeutet, dass die persönliche Lebensqualität mit kleinen Gruppen, kleinen Teams und genügend Platz für Individualität oberste Priorität habe.
82 Plätze, also 72 Einzelzimmer und fünf Doppelzimmer mit großzügigen und attraktiven Appartements sowie sechs Tagespflegeplätze seien laut Ulses ein gutes Angebot für die Bewohner. Auch auf die baulichen Rahmenbedingungen habe man großen Wert mit viel Licht, Luft und Sonne gelegt.
So sei nicht nur die Architektur, sondern die Lage des Gebäudes direkt neben der Schule ein Gewinn, freute sich Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus, mit der Einweihungsfeier nun den Lohn harter Arbeit zu erfahren. Paulus bat um Mithilfe, den Menschen die Angst vor dem Alter zu nehmen und Senioreneinrichtungen, wozu auch St. Martha gehört, Teil des Dorflebens im Zentrum werden zu lassen.
Als Gastgeschenk überreichte der Bürgermeister einen Bildband mit Dokumentation der Baugeschichte, verfasst von seinem Vater Franz Paulus. Seinen besonderen Dank sprach das Gemeindeoberhaupt allen Verantwortlichen aus, die am Gelingen der Umsetzung des Projektes beteiligt waren, sowie den Mitarbeitern der Arbeiterwohlfahrt als Betreiber.
Bevor Knetzgaus Pfarrer Jürgen Schwarz und sein evangelischer Amtsbruder, der Zeiler Pfarrer Hans-Christian Neiber, das neue Haus, Bewohner, Mitarbeiter und Gäste unter Gottes Segen stellten, überreichte Frank Kühnhauser, Geschäftsleiter von Erlbau, offiziell den Schlüssel für das neue Seniorenzentrum. Wie von Frank Kühnhauser zu erfahren war, bewegen sich die Kosten für das Gebäude zwischen zwölf und 14 Millionen Euro. Das Deggendorfer Bauunternehmen Erlbau hat als Investor die Immobilie erstellt.
Nach dem offiziellen Teil schloss sich am Nachmittag mit dem „Tag der offenen Tür“ ein buntes Rahmenprogramm für alle Interessierten an.