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In zehn Sekunden war alles vorbei

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In zehn Sekunden war alles vorbei

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    Ein Objektspringer fällt in die Tiefe. Am Montag stellten zehn
BASE-Jumper einen Weltrekord auf. Sie sprangen gleichzeitig aus 107 Metern Höhe
von verschiedenen Plätzen aus der Dachkonstruktion der
Tropical-Islands-Halle ab und landeten gleichzeitig an den vorgesehenen Landeplätzen.
Einer der Springer heißt Hajo Schirber und wohnt in Königsberg.
    Ein Objektspringer fällt in die Tiefe. Am Montag stellten zehn BASE-Jumper einen Weltrekord auf. Sie sprangen gleichzeitig aus 107 Metern Höhe von verschiedenen Plätzen aus der Dachkonstruktion der Tropical-Islands-Halle ab und landeten gleichzeitig an den vorgesehenen Landeplätzen. Einer der Springer heißt Hajo Schirber und wohnt in Königsberg. Foto: FOTO DPA

    Es ist Montag, einige Minuten vor 11 Uhr. Einer für alle, alle für einen: Zehn Fallschirmspringer stehen wie Footballspieler im Kreis, legen die Hände übereinander, beschören den Teamgeist und rufen sich Mut zu, bevor sie gleich nach oben klettern und sich an ihren festgelegten Sprungplätzen verteilen.

    Auch Hajo Schirber wird per Seil gesichert, klettert und schaut sich dann die künstliche Tropenlandschaft von oben an. Er sitzt auf einem Geländer in der Dachkonstruktion und sieht den Strand, das Beachvolleyballfeld, die vielen Zuschauer und Medienleute. Doch dann ist er voll konzentriert und hört per Funkgerät, dass auch die anderen Objektspringer an ihren Plätzen sind. "In dem Moment kurz vor dem Sprung denkt man nicht an den Rekord. Das drumherum wird nebensächlich", beschreibt der BASE-Jumper. In der Hand hält er einen kleinen Hilfsschirm. Am Tag zuvor haben sie nochmal für diesen Weltrekordversuch geübt. Sie machten Probesprünge und schauten sich abends die Videoaufzeichnungen davon an.

    Nun läuft der Countdown. Die Springer zählen rückwärts von zehn auf null. Die Zuschauer hören per Lautsprecher in der Halle mit und rufen zum Teil die Zahlen selbst. Schirber springt, fällt eine Sekunde, wirft den kleinen Hilfsschirm, der füllt sich mit Luft und zieht den Hauptschirm aus dem Container. Nach zehn Sekunden ist alles vorbei. Er landet weich auf dem Asphalt im Ausgangsbereich der Halle. Andere Springer packen dann ihre Schirme am Strand oder auf dem Beach-Volleyballfeld zusammen. "Über Funkgerät meldeten sich die anderen, dass alles geklappt hat", so Schirber, dem die Erleichterung noch anzumerken ist. Erst dann bemerkt er die jubelnden Zuschauer, das Blitzlichtgewitter und die vielen Medienleute, die nach Interviewpartnern vor allem dort suchen, wo sie wie am Strand schöne Hintergrundbilder bekommen. Schirber hat in der Beziehung seine Ruhe. Er telefoniert später mit seiner Mutter, seiner Freundin und macht sich nach einer Party zusammen mit dem Kollegen aus Nürnberg auf den Heimweg. "Da gab es dann erstmals richtige Probleme", so der 41-Jährige. Wetterchaos. Die beiden übernachten unterwegs und fahren am Dienstag weiter nach Hause.

    Vielleicht macht sich Schirber schon bald wieder auf den Weg zu diesem Freizeitpark, denn amerikanische Objektspringer fühlen sich herausgefordert und wollen seiner Ansicht nach den Weltrekord wieder zurückhaben. "Wir warten jetzt erstmal ab, was die Amerikaner machen. Für uns stellt der Freizeitparkbetreiber seine Halle gerne wieder zur Verfügung", so Schirber. Vielleicht gehen dann bald noch mehr deutsche BASE-Jumper gemeinsam auf Rekordjagd und springen gleichzeitig von einer Plattform direkt unter dem Dach der Riesenhalle.

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