Bereits bei der Anfahrt zum Jugendzeltplatz in Reutersbrunn wurde es für die Teilnehmer spannend, schreibt der Kreisjugendring (KJR) in einer Pressemitteilung. Ein Piratenkapitän enterte den Bus und heuerte die Kinder für eine große Schatzsuche an. Die 47 Mädchen und Jungen (davon 14 Kinder mit Behinderung) aus dem Landkreis Haßberge trafen auf eine Piratencrew. Der Zeltplatz verwandelte sich danach in ein Piratenlager.
Das ehrenamtliche Team um die Zeltlagerleiterinnen Nina Brech vom KJR Haßberge und Dorothee Weißenseel von der Lebenshilfe Haßberge hatte sich für das Integrative Zeltlager wieder viel einfallen lassen. Bereits vor Monaten wurde das Motto festgelegt und kreativ ausgestaltet. Durch verschiedene Aktionen wie zum Beispiel ein großes Lagerspiel als Ausbildung für die Nachwuchspiraten, thematisch organisierte Workshops oder die Ausgestaltung des Bergfestes als Strandparty wurde das Motto in aufregende Erlebnisse für die teilnehmenden Mädchen und Jungs umgesetzt.
Alle Aktionen wurden mit viel Humor und Spaßgarantie durchgeführt. Das entspricht auch dem Leitgedanken der integrativen Freizeit. „Jeder Mensch – egal ob behindert oder nicht – ist anders und hat seine eigenen Stärken und Schwächen.“ Die Aktivitäten werden alle so aufgebaut, dass sie nur gemeinschaftlich in der Gruppe gelöst werden können. „Inklusion wird hier von Beginn an gelebt. Ein Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Kindern und Jugendlichen ist ,selbstverständlich‘ – auch über das Sommerzeltlager hinaus“, wird Nina Brech in der Verlautbarung zitiert. Bei der Umsetzung könne sie sich voll und ganz auf ihr Betreuerteam verlassen. Ganz nach dem Motto „Geht nicht – gibt?s nicht“ arbeitet das ehrenamtliche Team mit vollem Engagement für die Sache des Integrativen Zeltlagers. Dies sehe man auch an den selbst geschriebenen Theatereinlagen, an phantasievollen Kostümen oder größeren Bühnenaufbauten, welche manchmal bis in die frühen Morgenstunden gebastelt würden. So auch in diesem Jahr. Man habe sich kaum noch aus der Piratenwelt zum eigentlichen Zeltplatz zurückdenken können. Das Team arbeitet dabei Hand in Hand zusammen. „Wir wollen den Kindern Gemeinschaft vorleben, damit diese sich am Vorbild orientieren können“, verrät Dorothee Weißenseel.
Die Kooperation von Kreisjugendring Haßberge und Lebenshilfe Haßberge erweist sich als Erfolgsgarant für das Integrative Zeltlager. Seit 1992 wird das Konzept umgesetzt und in diesem Jahr handelt es sich schon um die 27. Ausgabe. „Am Modellcharakter hat das Zeltlager über die Jahre nichts verloren. Ganz im Gegenteil. Durch die intensivere Beschäftigung der Gesellschaft mit dem Thema Inklusion ist das Integrative Zeltlager aktueller denn je“, so Frank Kupfer-Mauder (Kreisjugendpfleger und KJR-Geschäftsführer). Er kümmert sich zusammen mit den Offenen Hilfen der Lebenshilfe um den organisatorischen Rahmen der Maßnahme. Als ehemalige Lagerleitung unterstützt er das über 20-köpfige Team im Hintergrund, vor allem bei der Vorbereitung.
Spannung darf beim diesjährigen Integrativen Zeltlager natürlich auch nicht fehlen. Was die Kinder noch nicht wissen. „Nach dem Fund einer Schatzkarte geht die Schatzsuche erst richtig los. Doch die Zeit läuft. Ein verfeindeter Piratenkapitän ist ebenfalls auf der Suche. Die Teilnehmer werden sich beim finalen Nachtstationslauf gemeinsam in ihren Gruppen auf den Weg zur Schatzinsel machen, um den feindlichen Kapitän zu besiegen und somit den Schatz zu heben“, verrät Nina Brech. Daneben sorgen natürlich viele weitere jugendgerechte Aktivitäten für Unterhaltung. Zwei Schwimmbadbesuche, mehrere Picknicks, Workshops, ein bunter Abend und zum Abschluss eine Lagerdisco sorgen für eine abwechslungsreiche Ferienzeit.
Integratives Zeltlager 2018: Lagerleitung: Nina Brech (München), Dorothee Weißenseel (Haßfurt); Küche: Sabine Schlegelmilch (Bamberg), Steffi Kraus (Stralsbach), Petra Erickson (Gädheim); Zeltbetreuer: Philipp Steinert (Hilpoltstein), Sebastian Kraus (Stralsbach), Jonas Erickson (Gädheim), Lukas Vogel (Bamberg), Philip Nagel (Haßfurt), Matthias Holzinger (Haßfurt), Sarah Kennedy (Theres), Ursula Eckert (Ebern), Lea Vogel (Bischberg), Franzi Helmert (Unteroberndorf), Tamara Rabenstein (Ebern), Julia Gernert (Stettfeld); Springer und Helfer: Paul Gläser (Untertheres), Kerstin Viering (Limbach), Julius Kraus (Zeil am Main), Ulrich Schnös (Knetzgau), Anna Gebhardt (Knetzgau), Hannah Vogel (Ilmenau).
Weitere Infos beim KJR Haßberge, Haßfurt, Tel. (0 95 21) 61 01 36, www.kjr-has.de. Ab Januar 2019 sind Anmeldungen für das Integrative Zeltlager 2019 (5. bis 14. August) möglich.