Mit einem zuversichtlichen Blick in die Zukunft endete die Mitgliederversammlung des Golfclubs Haßberge – und mit der Ankündigung eines Familientages am Golfplatz am Sonntag, 11. September. Sogar Flüge mit dem Gyrocopter gibt es beim Schnuppergolf zu gewinnen.
Mit einer neuen Vereinbarung mit dem Eigentümer des Golfclub-Grundstücks und Investor GHS/Beyer könne der Club beruhigt in das Golfjahr 2017 blicken laut Vorstandsteam Cornelia Schott (Öffentlichkeitsarbeit), Dr. Michael Rakow (Golfanlage) und John Kimbrough (Sport und Finanzen).
Wie berichtet, war der Golfclub im Frühjahr in einen finanziellen Engpass geraten, die Mitglieder sprangen mit einer Umlage und mehreren Arbeitseinsätzen ein. Das honorierte auch der Investor. Er stellt den Spielbetrieb für 2017 auch ohne Sonderumlage der Mitglieder sicher, erklärte das Vorstandsteam, das sich für den Zusammenhalt bedankte.
„Wir wollen den Golfclub Steinbach noch besser als Breitensportverein bekannt machen“, erklärten die neuen Vorsitzenden im Gespräch mit unserer Zeitung. „Golf ist hier bei uns keine elitäre Angelegenheit, wir sind ein sehr familiärer Verein,“ betont Cornelia Schott. Wie generationenübergreifend der Golfsport ist, das soll auch beim Familientag am 11. September gezeigt werden. Von 14.00 bis 18.00 Uhr können sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf dem Golfplatz ausprobieren. Geplant sind Wettbewerbe beim Putten, eine Schnupperrunde auf der Driving-Range und ein Konzert der Gruppe „Heaven“ von Mitglied Günter Skoberla. Deshalb wurde der Familientag auch mit dem Titel „Himmlisch schön“ überschrieben.
Dass man für Golf nie zu jung und selten zu alt ist, das zeigen auch Karl Raab und die Zwillinge Peter und Paul. Die Neunjährigen besuchten immer das Kindertraining, während ihre Eltern spielten – jetzt spielen die Buben und die Eltern genießen eine Stunde Freizeit. Schnell hatten die Buben „Blut geleckt“ noch vor der Einschulung schafften sie die Platzreife und im vergangenen Jahr legten sie das Kinder-Golfabzeichen in Bronze ab. Die beiden, die in ihrer Freizeit auch aktiv musizieren, wollen nichts gewinnen, sondern Spaß haben. Und den haben sie in Steinbach, denn „der Platz ist spannend, nicht so langweilig. Manchmal geht alles nach links, aber das macht nichts, denn die Butterbrezen und Schnitzelsandwiches schmecken im Clubhaus am besten“, strahlen sie und machen sich auf die Bahn.
Karl Raab blickt lächelnd hinterher. Er hat den Golfsport erst im Rentenalter für sich entdeckt. Sein Name ist dennoch in Sportkreisen bekannt: Er war nämlich Radsportler in den 50er und 60er Jahren. Bei „Staubwolke Essen“ begann er 1955, 1957 wurde er mit der Mannschaft Bayerischer und Deutscher Meister im 100-km-Mannschaftsfahren auf der Straße. 1960 war er bei der Weltmeisterschaft dabei 1961 an der „Tour d?Avenir“, der Tour de France für Amateure. Viele weitere Preise heimste er ein, der 1958 bis 1961 im Kader der Deutschen Nationalmannschaft Straße des BDR war.
Auch nach dieser Zeit als Leistungssportler gehörte Sport immer zu Karl Raabs leben, seit 40 Jahren legt er jährlich das Sportabzeichen ab, ist bei den Montagsturnern aktiv und hat die Laufabteilung des TV Zeil mit aufgebaut. „Mit 70 habe ich dann mit dem Golfen angefangen“, erzählt er – und der Beobachter stutzt, denn dass das nun zehn Jahre her ist, sieht man Raab nicht an. Er gesteht, früher die üblichen Vorurteile gehabt zu haben. „Das war kein Sport für mich, weil man sich nicht auspowert“, sagt er. „Dabei ist es echt toll, acht bis zehn Kilometer gehen, sich bei jedem Schlag konzentrieren. Das sollte jeder mal ausprobieren“. Auch ihm gefällt das eher schwierige Gelände in Steinbach. „Jedes Loch ist anders zu spielen – und die Aussicht! Das ist jedes Mal ein Urlaubstag“, schwärmt er. Sein Rat an Interessenten: „Jünger anfangen, weil einem sonst viel Spaß entgeht. Und wenn man nicht mehr so gut zu Fuß ist, gibt es ja auch noch die Carts. Golf sei auch mit mancher körperlichen Einschränkung oder auch Behinderung noch zu spielen, sagt der frühere Berufsschul-Fachlehrer, der es auch genießt, hier mit jungen Leuten zusammenzutreffen, wie er das aus dem Berufsleben gewohnt war.