Theres (mo) Auch um einige Sachfragen ging es bei der Bürgerversammlung im Schafhof. Bürgermeister Hans-Peter Reis blickte auf die anstehenden Vorhaben. Großprojekt ist dabei die Außensanierung des Kirchturms in Untertheres, in deren Zuge auch die Kriegerdenkmäler erneuert werden sollen.
Vorantreiben will die Gemeinde, so verkündete es der Bürgermeister, den Verkauf der gemeindlichen Immobilien, speziell des Achtfamilienhauses. Eventuell soll auch ein Pflegeheim oder eine Anlage für betreutes Wohnen im Gemeindebereich eingerichtet werden. Außerdem findet im nächsten Jahr der Tag der offenen Gartentür in Obertheres statt, von dem sich Reis einen "großen Zuschaueransturm" erhofft. Fernziel für die Arbeit in der Gemeinde sei die Gebietsreform und damit die Zusammenlegung der drei Gemeinden. "Das ist eine Sache, die uns allen Geld spart", meinte Reis.
Für viele Bürger ist aber wohl die brennende Frage, wie die Planungen mit dem Viehhof weiter gehen. Nachdem sich zwei Architekturstudenten im Rahmen ihrer Diplomarbeit Gedanken über die Nutzung des Gehöfts gemacht haben, ist nun die Gemeinde am Zug. Eine Kostenschätzung für die von den Studenten geplanten Maßnahmen gäbe es nicht, erläuterte Reis. Man müsste also einen Architekten damit beauftragen. Allerdings führte der Bürgermeister an, dass derzeit keine Fördergelder zu erwarten seien, die Bausubstanz aber noch so gut sei, dass man nicht zu schnellem Handeln gezwungen sei.
Gemeinderat Alexander Schäflein appellierte an die Vereinsvertreter, sich nochmals zusammenzusetzen und den Bedarf zu ermitteln. Denn die Gemeinde bräuchte eine Zusage der Vereine, dass der Viehhof langfristig genutzt werde. Sein Kollege Manfred Rott stellte in Aussicht, dass man dann sukzessive mit dem Umbau beginnen könnte. Von Bürgern wurde vor allem die Finanzierung des Projekts in Frage gestellt. Bereits die Unterhaltung des Schafhofes habe man sich nicht leisten können und jetzt baue man mit dem Viehhof ein weiteres "Luftschloss", war zu hören. "Für die Gemeinde und die Vereine ist das nicht finanzierbar", brachte es ein Bürger auf den Punkt.
Die Bürger erkundigten sich zudem nach der Schafhofscheune. Dort sei eine Sanierung vor allem der Toilettenanlagen fällig. Reis gab an, dass man dies bei den Haushaltsplanungen für 2005 berücksichtigen werde. Angedacht sei auch, die Toiletten ganz zu schließen und einen Toilettenwagen aufzustellen.
Ein Anlieger der Bundesstraße wies auf die nächtliche Raserei hin und forderte verstärkte Kontrollen. Man werde die zuständigen Behörden informieren, entgegnete Reis.
Moniert wurde der Zustand der Waldwege, die kaum zu begehen seien. Auch hier will man Abhilfe schaffen. Gleiches gilt für den Ilmengraben, den man nach den Aussagen eines Bürgers "mit einfachsten Mitteln etwas gestalten könnte". Angeregt wurde von einem Bürger, über den Rentnerweg an der Einfahrt in die Klosterstraße Querrinnen zu graben, damit die linksseitig von den Äckern ablaufenden Wasser- und Schlammmassen nicht mehr auf die Straße drängen.
In Zeiten knapper Kassen, dürfe man nicht nur schauen, wie man Geld sparen kann, sondern müsse sich auch überlegen, wie wieder Geld in die Kassen kommt, befand ein ehemaliger Gemeinderat und hat sich daher intensiv mit der früheren Gemeinderatspolitik befasst und tatsächlich eine Einnahmequelle entdeckt. Die Abbiegespur am westlichen Ortseingang von Obertheres, die man vor einigen Jahren errichtet habe, um die Einfahrt zum Einkaufsmarkt zu erleichtern, hat die Gemeinde für rund 250 000 Euro bezahlt. War das überhaupt Aufgabe der Gemeinde oder hätte das Straßenbauamt dafür gerade stehen müssen, wollte er nun wissen.