Am vergangenen Samstagabend gegen 19.45 Uhr wurde eine Katze, die am nördlichen Ortsrand von Mechenried auf einem Brennholzstapel saß mit einem Schrotgewehr von einem bislang unbekannten Täter erschossen (wir berichteten).
Nun zeichnet sich ab, dass dies nicht der erste Fall war. Offenbar wurden in den vergangenen Wochen bereits weitere Katzen erschossen.
Durch die Schrotgarbe wurde am Samstagabend auch noch das Holztor eines angrenzenden Gartens beschädigt. Deutlich sind dort die Einschusslöcher in Kopfhöhe zu sehen. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn sich im Garten noch Kinder im Baumhaus oder auf der Rutsche aufgehalten hätten. Denn nur wenige Minuten zuvor hatten sich noch Personen in diesem Garten befunden. Aber dies scheint dem verantwortungslosen Schützen nicht davon abgehalten zu haben, direkt neben Wohnbebauung eine Waffe abzufeuern.
Aufgeschreckt durch den Schrotschuss rannte der Gartenbesitzer ins Freie und entdeckte dann bei der sofortigen Nachschau die getötete Hauskatze zwischen seinem Gartenzaun und dem Brennholzstapel, der vor dem Anwesen am Weg aufgesetzt ist.
Nach Recherchen dieser Zeitung werden bereits seit einigen Wochen im Ortsbereich von Mechenried Katzen gewaltsam getötet. Ist in Mechenried ein Katzenhasser unterwegs? Wie der Besitzer eines der getöteten Tiere gegenüber dieser Zeitung erklärte, begann die Tötungsserie schon im Juni/Juli. Seitdem seien etwa fünf Tiere in Mechenried auf gewaltsame Art und Weise umgebracht worden. Beim jüngsten Fall am vergangenen Samstagabend sei eine knappe Stunde später gegen 20.30 Uhr, so war zu hören, an anderer Stelle in Mechenried erneut geschossen worden. Ob auch hier auf eine Katze gefeuert wurde, ist unklar.
Man sei erst am Anfang der Ermittlungen auf der Suche nach dem oder die Täter, nähere Angaben könnten noch nicht gemacht werden, sagt Pressesprecher Peter Firsching von der Haßfurter Polizeiinspektion. Als Täter allerdings auszuschließen seien wohl die Jagdberechtigten, da diese sonst ja ihren Jagdschein verlieren würden, meint der Pressesprecher. Zum rechtlichen Hintergrund: Als Mindestabstand für den jagdlichen Schusswaffengebrauch schreibt der Gesetzgeber einen Abstand von 200 Meter von der nächsten Bebauung zwingend vor.
Um einen Überblick zu erlangen, wäre es sehr hilfreich, so die Bitte der Polizei, dass betroffene Katzenhalter, deren Haustiere in jüngster Zeit in Mechenried gewaltsam getötet wurden oder schon seit längerer Zeit vermisst werden, sich zu melden. Auch sachdienliche Hinweise auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge werden vertraulich behandelt.