Im öffentlichen Teil der Maisitzung des Gemeinderates Aidhausen am vergangenen Donnerstag stand nur ein einziger Punkt auf der Tagesordnung, und zwar der "Bürgersolarpark Aidhausen": Exakt ging es um die vierte Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Sondergebiet (Solar), sprich für die drei Photovoltaik-Freiflächenanlagen des geplanten Solarparks. Seit Ende März 2022 läuft das umfangreiche Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes mit Grünordnungsplan.
Die abschließende öffentliche Anhörung für den Bebauungsplan mit Grünordnungsplan war in der Zeit vom 29. Januar bis 1. März 2024 mit Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange. Die Auslegung wurde eine Woche vorher fristgerecht bekannt gemacht, so der Hinweis von Bürgermeister Dieter Möhring zu Beginn der Sitzung.
Uwe Heim von der Projektentwicklung der Firma MaxSolar (Traunstein) und Landschaftsarchitekt Max Wehner vom TEAM-4 Bauernschmitt & Wehner (Nürnberg/Würzburg) für den Grünordnungsplan zuständig, informierten das Gremium über den Sachstand des abgeschlossenen Aufstellungsverfahrens.
Der Solarpark besteht aus drei Teilflächen
Bürgermeister Dieter Möhring informierte über die Stellungnahmen zur vorgeschriebenen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange. Das Ergebnis der öffentlichen Auslegung des geplanten Flächennutzungsplans war mit frühzeitiger Öffentlichkeitsbeteiligung vom 23. Oktober bis 24. November 2023 gestartet. Der Flächennutzungsplan, so Bürgermeister Möhring in seiner Einleitung, umfasst in den Gemarkungen Aidhausen und Happertshausen drei gemeindeeigenen Flächen für die Teilfläche 1. Die zweite Teilfläche liegt in der Gemarkung Aidhausen im östlichen Randbereich der 110-kV Freileitung (Haßfurt-Großbardorf). Die dritte Teilfläche befindet sich in der Gemarkung Happertshausen im Bereich Käshügel.
„Durch den Bau des Solarparks muss Aidhausen Ausgleichsflächen in der Größenordnung von 2,1 Hektar schaffen. Dabei hat sich die Gemeinde eng mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt abzustimmen, unter anderem zum Schutz von Zauneidechsen und von vier Feldlerchenrevieren. Erdarbeiten für den Solarpark seien nur außerhalb der Brutzeiten, sprich von September bis März möglich, erfuhr der Gemeinderat.
Klares Konzept zur Bepflanzung des Umfeldes
Bei der Begrünung der Photovoltaik-Freiflächenanlage soll mit regionalen Saatgutmischungen die Entwicklung von Gras-Krautfluren gefördert werden. Die Pflanzung von dreireihigen Sträuchern zur Anlage von vielfältigen Heckenstrukturen ist auf bis zu 20 Pflanzen auf 50 Quadratmetern im Randbereich geboten. Auch die Pflanzung von Wildobstbäumen oder hochstämmigen Obstbäumen von regionalen Sorten im Pflanzabstand von zehn bis 12 Metern nach vorliegender Planzeichnung sind vorgeschrieben. Sämtliche Ausgleichsflächen sind nach den Vorgaben des Bayrischen Naturschutzgesetz durch die Gemeinde an das Bayerische Ökoflächenkataster zu melden. Nach Ende der Photovoltaiknutzung sind die baulichen und technischen Anlagen der Freiflächenanlage rückstandslos zu entfernen.
Der Gemeinderat stimmte einstimmig für den Bebauungsplan "Bürger-Solarpark-Aidhausen". Nach entsprechender Genehmigung des Landratsamtes Haßberge kann der Bebauungsplan "Bürger-Solarpark-Aidhausen" nun in Kraft gesetzt werden.