Es waren alle Geweihe des erlegten Reh- und Rotwildes vom vergangenen Jahr ausgestellt. Elmar Brückner als Vorsitzender der Hofheimer Jäger freute sich nach zwei Jahren diese Veranstaltung durchführen zu können. Nach der Begrüßung durch die Jagdhornbläser, stellte der stellvertretende Landrat Oskar Ebert klar, dass die Jäger ein fester Bestandteil der Gemeinschaft sind. Das gemeinsame Ziel, eine möglichst intakte Natur mit allen verschiedenen Lebewesen in einer ausgewogenen Anzahl zu erhalten, liege ihm sehr am Herzen. Er ist sich bewusst, dass das veränderte Freizeitverhalten, der Klimawandel und die Vorgaben aus der Politik hier großen Einfluss auf die Jagd haben.
Brückner stellte klar, dass die Trophäen ein Spiegelbild für den Umgang mit dem Wild seien und kein Trophäenkult mit Medaillen betrieben wird. Hier zeige sich, welche Wertschätzung für eine Hege vorhanden ist. Einen klimaresistenten Wald wird es innerhalb von zwei bis drei Jahren nicht geben können und das Rehwild ist nicht alleine schuld an der Situation. Zur Kitzrettung werden seit Jahren Drohnen eingesetzt. Die Jäger unterstützen gerne bei der Suche, aber die Verpflichtung zur Vorsorge beim Mähen liegt alleine beim Landwirt.
Was wichtig ist, dass gesetzeskonform gejagt wird. Keine Wildart darf als möglicher Schädling behandelt werden und die Jäger lassen sich nicht als "Wildvernichter" abstempeln. Wolfgang Schlegel berichtete letztmalig nach 20 Jahren als Leiter für das Rotwild in den Haßbergen. Er teilt mit, dass die Anzahl auf einem niedrigen Niveau ist und rät umsichtig zu planen. Seine Vision bleibe die Abschaffung der Begrenzungen von Rotwildgebieten, damit das Rotwild wie alle anderen wildlebenden Tiere auch frei wandern kann. Das Ergebnis der bisherigen Bemühungen zeigt sich auch darin, dass im vergangenen Jahr der bisher wohl stärkste Ernte-Hirsch der Haßberge erlegt werden konnte.
Für die Hegegemeinschaften berichteten Urban Back, Robin Lang, Roland Degel und Florian Schmitt. Alle konnten von einer guten Strecke sprechen und einer überdurchschnittlichen Erfüllung der Ausschussquoten beim Rehwild. Martin Schrauder vom LRA ging in seinen Ausführungen auf die Vorgaben zum kommenden Abschussplan ein. Dazu wurde einige Kritik aus dem Gremium vorgetragen. Der Jagdberater Hans Stark konnte den Jägern bescheinigen, dass sie ihre Hausaufgaben beim Rehwildabschuss erfüllt haben. Er wünscht sich jedoch, dass hier stellenweise noch mehr Rehwild im Wald für den Umbau geschossen wird.
Die Zahlen für Schwarzwild und Fuchs sind in den vergangenen Jahren gleich geblieben. Was sehr auffällig sei, dass die Strecken für Hasen oder Enten rückläufig, Waschbär oder Nilgans dagegen auf dem Vormarsch. Für Rebhühner würden nur noch Stilllegungs- oder Blühflächen angelegt, um sie zu erhalten, aber keines mehr geschossen wird.
Von: Elmar Brückner (1. Vorsitzender, Jägervereinigung Hofheim e.V.)