Es war einmal eine erste Klasse an der Grundschule im Nassachtal Haßfurt, die voller Eifer ein Märchen-Erzähl-Theaterspiel begann. Gemeinsam mit Klassenlehrerin Dorothee Abert und Theaterpädagogin Peggy Hoffmann beschäftigten sich die Kinder mit dem Märchen „Jorinde und Joringel“ der Gebrüder Grimm. Ihr Projekt krönten sie mit zwei Aufführungen in der Stadthalle, für das sie begeisternden Applaus erhielten.
Auch wenn es anfing wie im Märchen, so war das Projekt doch nicht nur zauberhaft, sondern ganz real. „Ich wollte anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der ersten Märchenausgabe der Gebrüder Grimm mit meinen 22 Schülern ein Märchenprojekt starten“, erzählte Dorothee Abert. „Als wir dann bei einem Wettbewerb 1500 Euro gewannen, war der Weg für uns geebnet.“ Ziel sei es gewesen, so Peggy Hoffmann aus Coburg, das Miteinander und Füreinander unter den Jungen und Mädchen zu fördern. „Wir haben seit den Osterferien zum Märchen von Jorinde und Joringel gebastelt, gestaltet, gemalt, gesungen, gespielt, getanzt, Kulissen erstellt, Requisiten organisiert und sogar ein bisschen gerechnet und geschrieben“, sagte sie. „Dabei haben uns einige Eltern und eine Oma unterstützt.“
Für die Aufführung hätten nur fünf Proben stattgefunden. „Wichtig war uns, dass alle Schüler während der Aufführung auf der Bühne agieren“, so Peggy Hoffmann weiter. Dass das Einstudieren und Spielen den Kindern Spaß gemacht hatte, bestätigten Malik Möslein, Rojin Tunc, Maya Davey und Lea Wegner. „Wir waren vor der Aufführung sehr aufgeregt“, gaben sie zu, „aber alles an dem Projekt hat uns gut gefallen!“ Die drei Mädchen waren vor allem von den Liedern und Tänzen begeistert und fanden es besonders schön, bunte Tücher schwingen zu dürfen.
Bei den Aufführungen für Kindergarten- und Schulkinder sowie für die Öffentlichkeit entfaltete sich vor dem Bühnenbild das selbstbewusste und beeindruckende Spiel der Kinder zu dem Märchen von Jorinde und Joringel, vorgetragen von Peggy Hoffmann und begleitet am E-Piano von Guido Weigl.
Lieder und Tänze bereicherten die Szenen, die den Kindern auf den Leib geschrieben worden waren, jedem Jungen und Mädchen Möglichkeiten der Darstellung auf der Bühne boten, sie aber nicht überforderten und die den Zuschauern viel Freude bereiteten. „Wir haben heute etwas Großartiges gesehen“, lobte Schulleiter Harald Friedrich bei der ersten Vorstellung alle Mitwirkenden. Während er Blumen an Dorothee Abert und Peggy Hoffmann verteilte, spendierte Bürgermeister Rudi Eck allen Kindern ein Eis.