Ab Sonntag, 13. Juni, gibt es im Landkreis Haßberge ein neues Museum: In der ehemaligen Synagoge im Untermerzbacher Ortsteil Gleusdorf soll dann zu einem "Lern- und Erlebnisort" werden, heißt es auf der Internetseite von Ludwig Spaenle, dem Antisemitismusbeauftragen der Bayerischen Staatsregierung. Besucher sollen hier künftig Einblicke in das Leben des fränkischen Landjudentums bekommen. Zur Eröffnung wird neben Spaenle auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, erwartet.
Geschlossene Veranstaltung wegen Corona
Spaenles Internetseite ist allerdings zu entnehmen, dass es sich bei der Eröffnung um eine geschlossene Veranstaltung handelt, zu der nur geladene Gäste Zutritt haben. Begründet wird dies mit den Maßnahmen zum Schutz vor Corona-Infektionen.
Im Mittelalter hatte der Großteil der deutschen Juden in den großen Städten gelebt. Dann wurden sie allerdings aus den Städten vertrieben, so dass sich die meisten von ihnen auf dem Land ansiedelten. Daher gab es auch in vielen fränkischen Dörfern jüdische Gemeinden. Die Gleusdorfer Synagoge stammt aus dem 19. Jahrhundert. 1909 löste sich die dortige jüdische Gemeinde nach dem Wegzug der Mitglieder auf.