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Breitbrunn: Kann Breitbrunn die vielen Vorhaben auch stemmen?

Breitbrunn

Kann Breitbrunn die vielen Vorhaben auch stemmen?

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    Kann ehemalige Gastwirtschaft "Weißer Bock" mit geringem Aufwand zur Schankwirtschaft werden?
    Kann ehemalige Gastwirtschaft "Weißer Bock" mit geringem Aufwand zur Schankwirtschaft werden? Foto: Günther Geiling

    Außerordentlich groß war das Interesse an der Bürgerversammlung, zu der mehr als 50 Bürgerinnen und Bürger im Gemeindezentrum erschienen waren. Dabei brachten sie auch unverhohlen ihre Meinung zum Ausdruck, was sie von manchen angedachten Projekten wie der Wiedereröffnung der ehemaligen Gastwirtschaft "Weißer Bock", dem Umbau der alten Schule zu "seniorengerechten Wohnungen" hielten und ob weitere Vorhaben wie ein neues Feuerwehrgerätehaus oder die nur ausgesetzte Planung eines neuen Baugeländes die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde überfordern.

    Bürgermeisterin Ruth Frank stellte eingangs zu den Finanzen fest, dass die Gemeinde mit ihren knapp über 1000 Einwohnern schuldenfrei sei. "Wir leben dabei von unserem Anteil an der Einkommensteuer mit 648.000 Euro und den Schlüsselzuweisungen mit 520.00 Euro. Bei der Gewerbesteuer befinden wir uns mit rund 80.000 Euro auf einem sehr niedrigen Niveau."

    Erfreulich sei es, dass man eine jahrzehntelange Diskussion über das Schulhaus in Ebelsbach zum Abschluss bringen konnte. Neuer Eigentümer sei nun der "Grundschulverband Ebelsbach", der die Schulden von über 700.000 Euro komplett übernommen habe. Außerdem sei die Gemeinde Breitbrunn mit 138.458 Euro entschädigt worden.

    Wiedereröffnung der Gastwirtschaft ohne große Investition?

    "Mit dem Kauf der Gastwirtschaft Weißer Bock haben wir eine Option für Breitbrunn, dort wieder eine Gastwirtschaft zu eröffnen. Für unseren Ort wäre es dies sehr wichtig, damit man sich dort wieder austauschen kann," meinte Bürgermeisterin Frank zum Kauf der ehemaligen Gaststätte "Weißer Bock". Das Anwesen habe man für 243.000 Euro gekauft und bisher seien weitere Ausgaben von 20 000 Euro aufgelaufen gegenüber Einnahmen von 13.000 Euro.

    Blick auf die ehemalige Schule mit Turnhalle (links), die zu seniorengerechten Wohnungen umgebaut werden soll.
    Blick auf die ehemalige Schule mit Turnhalle (links), die zu seniorengerechten Wohnungen umgebaut werden soll. Foto: Günther Geiling

    Man könnte nun mit einem geringen Aufwand starten. Es könne sich nur um Monate handeln. Matthias Hoch warf dazu ein, dass man sich beim Kauf eines solch alten Gebäudes im Klaren darüber sein muss, dass hier eine energetische Sanierung notwendig werde und dies auch Kosten verursache. "Wir können mit wenig Investitionskosten starten. Wir versuchen es, ansonsten müssten wir das Objekt wieder veräußern", meinte die Bürgermeisterin.

    Gibt es Bedarf für "Seniorengerechte Wohnungen"?

    Mit der Aussage "Plätze für Kurzzeitpflege sind rar und die Pflege wird immer mehr in private Räume verlegt", ging Bürgermeisterin Frank auf die Nutzungsänderung für die alte Schule ein. An Investitionskosten stünden hier 3,5 Millionen Euro im Raum und es sei entscheidend, was man dazu an Förderung bekomme. "Wenn jemand ein Einfamilienhaus baut, muss er auch 700.000 Euro hinlegen, dann sind doch 3,5 Millionen Euro bei Räumen für zehn Personen angemessen."

    Günther Hofmann warf dazu spontan ein, "wenn die Gemeinde so weiter macht, ist sie in fünf bis zehn Jahren pleite." Man müsse nur nach Königsberg schauen, wo zwei Gebäude für diesen Zweck leer stünden. Er stellte die Frage, wo dann die Vereine hingehen sollen und wo Ersatzräume für sie vorgesehen sind. Andere Diskussionsteilnehmer bezweifelten überhaupt die Notwendigkeit von seniorengerechten Wohnungen in einer Gemeinde wie Breitbrunn, wo es kaum mehr Geschäfte für den täglichen Einkauf gebe.

    Thomas Schlee gab zu bedenken, ob man jedes Gebäude erhalten müsse. Für ihn wäre es viel wichtiger, die Turnhalle zu erhalten, damit Kinder und Jugendliche Sport betreiben könnten. Manfred Wolf sah es ähnlich. "Wir haben viel zu viele Gebäude hergestellt, die nur Geld kosten." Nach seiner Meinung wäre es besser, die Schule zu verkaufen und an das Gemeindezentrum einige Räume anzubauen.

    Gemeinde Breitbrunn derzeit ohne Baugrund

    Die Gemeinde hat vor einiger Zeit für ein Architekturbüro mit fünf Varianten für ein Baugebiet beauftragt, für die 40.000 Euro an Planungskosten angefallen sind. Bürgermeisterin Frank stellte hierzu fest, dass man aber von einer Verwirklichung nahm, weil sich durch Preissteigerungen die Voraussetzungen für das Bauen massiv geändert hätten.

    Bürgermeisterin Ruth Frank kam auf ihren Vorschlag für ein neues Feuerwehrhaus zu sprechen. Kommandant Andreas Fösel unterstrich die Notwendigkeit, dass heute andere Anforderungen an eine Wehr gestellt würden. Man müsse aber auch den aktiven Wehrleuten etwas bieten, die ja freiwillig und ehrenamtlich ihren Dienst für die Gemeinde leisteten. Außerdem sei die Förderung durch den Freistaat derzeit günstig und man könne mit rund 500.000 Euro rechnen.

    Zweiter Bürgermeister Georg Kundmüller stellte fest, dass noch kein Konsens über ein neues Feuerwehrhaus vorhanden sei. Gemeinderat Stefan Greul meinte, dass man in der Gemeinderatssitzung von diesem Tagungspunkt etwas überrascht wurde.

    Eine längere Diskussion entwickelte sich auch um die Sanierung der Wege im Friedhof. Bürgermeisterin Frank sprach sich in der "Sandsteingemeinde" für diesen Belag aus, "das wäre für unser Image gut". Dies wurde auch bei einer kurzen Probeabstimmung unter den anwesenden Bürgern so gesehen.

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