(sg) Der Wunsch von so manchem Uchenhofener, die Außenfassade des ehemaligen Rathauses mit Fachwerk erstrahlen zu lassen, ist endgültig vom Tisch. Auf der gestrigen Bauausschusssitzung stimmte der Ausschuss einstimmig für die Erneuerung der Putzfassade ohne eine Fachwerkfreilegung.
Auch der Einwand von Werner Kalnbach, Ortssprecher von Uchenhofen, konnte den Ausschuss nicht umstimmen. Dieser bekräftigte sein Argument, dass eine Fachwerkfreilegung das Ortsbild verschönern würde. „Ein Fachwerk ist eine Wunschvorstellung“, so Bürgermeister Rudi Eck, der weiter erklärte, dass das ehemalige Rathaus mit der angestrebten Außensanierung auch so ein „wunderschönes Häuschen“ wird.
Das größte Argument gegen eine Fachwerkfreilegung war wohl die Tatsache, dass es sich bei der Holzkonstruktion am ehemaligen Rathaus nicht um ein Zierfachwerk, sondern um ein reines Konstruktionsfachwerk handelt, das zumal vor den Überputz angebeilt und teilweise abgehackt wurde. Auch der vom Ausschuss eingesetzte Architekt Hubert Full, der seine Kostenschätzung für die Freilegung des Fachwerks vorstellte, riet dringend von einer Rekonstruktion ab. Die Kosten zur Freilegung und zur Sanierung schätzte das Büro Full auf zirka 33 000 Euro. Wo hingegen die reinen Kosten zur Erneuerung der Putzfassade bei zirka 11 000 Euro liegen würden.
Auch fügte Wolfgang Braun, Leiter der bautechnischen Abteilung des Stadtbauamtes, hinzu, dass das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege es nicht für wirtschaftlich sinnvoll hält, ein kaputtes Fachwerk zu sanieren, das dann am Schluss nicht einmal repräsentativ aussehen wird. Auch Historiker Stephan Diller widersprach einer Freilegung der historischen Baugeschichte des Gebäudes. Dies würde nicht zum heutigen Gesamtcharakter des Hauses passen.
Auch geprüft wurde, so Braun, die Anregung aus der Bürgerversammlung vom 27. Februar 2007, Fensterläden anzubringen. Dies wurde verworfen, da diese sich mit der Zeit verziehen können, wenn sie nicht regelmäßig geschlossen werden. Somit belaufen sich die Gesamtkosten zur Sanierung des ehemaligen Rathauses in Uchenhofen auf zirka 108 000 Euro. Aufgegriffen wurde die Anregung ein modernes Vordach aus Glas zum Schutz der Eingangssituation anzubringen.