Als Gründe werden angeführt, dass nach neuester richterlicher Entscheidung die Standsicherheit von Bäumen, die als Naturdenkmäler ausgewiesen sind, zweimal jährlich zu kontrollieren ist, das Landratsamt sich aber personell und finanziell dazu nicht mehr in der Lage sieht. Außerdem sind das Landratsamt als untere Naturschutzbehörde wie auch der Eigentümer der Denkmäler schadensersatzpflichtig und das Landratsamt kann diese Verpflichtung nicht mehr übernehmen.
Der Gemeinderat zeigte sich erstaunt, dass erst Naturdenkmäler ausgewiesen und dann wieder gelöscht würden - vor allem, weil viele Touristen auch wegen der Türkenlinden nach Ottendorf kämen. Wenn das Attribut "Naturdenkmal" wegfalle, sei dies negativ zu bewerten.
Bürgermeister Egon Eck berichtete, dass auch der Kreisgartenfachberater Heinz Müller nicht begeistert sei, die Gemeinde aber keine Möglichkeit habe, dagegen anzugehen. In Zukunft sei daher die Gemeinde für die Kontrolle, Pflege und die Schadenshaftung über die Kommunale Haftpflichtversicherung zuständig. "Die Türkenlinden wurden von uns in den letzten Jahren sowieso gepflegt", so Eck. Die Kastanien in Greßhausen müssten nun allerdings von der Gemeinde geschnitten werden.
Als lobenswert wurde die Idee von Manfred Vollert aus Ottendorf bezeichnet, das Pflaster im Wertstoffhof der Gemeinde in Eigenleistung neu zu verlegen. Vollert hatte angeboten, die Arbeiten gemeinsam mit weiteren Bürgern aus der Gemeinde kostenlos zu übernehmen. Doch nun scheint die selbstlose Aktion zum Scheitern verdammt: es fehlt noch an Unterstützung. Eigentlich sollten die Arbeiten am Montag, 9. Mai, beginnen und bis Freitag, 13. Mai, noch vor Öffnung des Wertstoffhofs beendet sein. Doch nur, wenn sich weitere Helfer bei Manfred Vollert unter Tel. (0 97 27) 10 59 melden, kann das Projekt verwirklicht werden.
Angesichts dieser Tatsache scheint auch die Anregung von Waldemar Eck jun. wenig Aussicht auf Erfolg zu haben. Er hatte vorgeschlagen, dass Bürger künftig nicht nur den eigenen Rasen, sondern auch öffentliche Grünflächen mähen sollten. Bürgermeister Egon Eck erklärte jedoch, dass er wenig Hoffnung habe, dass diese Anregung auf fruchtbaren Boden falle. Es gebe Bürger, die nicht einmal den Gehweg vor ihrem Haus sauber halten würden. "Die mähen dann auch nicht die Anlagen der Gemeinde!" Außerdem seien schon Bürger mit der Pflege öffentlicher Anlagen befasst.