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Ostheim: Keine Rutsche vom Gipfel, aber eine Panoramaschaukel: Ostheims Streifberg soll Ausflugsziel für Familien werden

Ostheim

Keine Rutsche vom Gipfel, aber eine Panoramaschaukel: Ostheims Streifberg soll Ausflugsziel für Familien werden

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    Die Streifbergtour in Ostheim soll im kommenden Jahr touristisch aufgewertet werden.
    Die Streifbergtour in Ostheim soll im kommenden Jahr touristisch aufgewertet werden. Foto: Fabian Gebert (Archivfoto)

    Der 317 Meter hohe Streifberg ist so etwas wie Ostheims Hausberg – auch bekannt als "Ölberg". Im Jahr 2009 wurde dort ein Rundweg errichtet, für rund 20.000 Euro. Auf einer Länge von 3,5 Kilometern zieht sich dieser rund um den Streifberg. Ausgangspunkt war der Ostheimer Spielplatz. Hier beschreibt eine große Tafel mit einer Luftaufnahme den Wegverlauf. 

    Auf dem Weg passiert man einen Geologiepunkt, der die verschiedenen Gesteinsschichten erläutert, einen Sinnesparcour für Barfußläufer, der allerdings zuletzt kaum noch als solcher zu erkennen war, den ehemaligen Basaltabbau und den "Himmelsweiher", der nur von Regenwasser gespeist wird und Heimat von verschiedenen Libellen-, Frosch- und Lurcharten ist.

    Von der Doline bis zu den Ölberg-Figuren

    Es geht weiter vorbei an einer Doline – einer runden Erdvertiefung, die an einen Bombentrichter erinnert – und an den "steinernen Figuren", die den betenden Jesus, einen wachenden Engel sowie die schlafenden Jünger Petrus und Johannes im Garten Gethsemane darstellen. Durch diese Figuren, die um das Jahr 1800 herum von der Ostheimer Familie Scheuring gestiftet wurden, bekam der Streifberg im Volksmund den Namen "Ölberg".

    Nach der Ölberggruppe mit dem betenden Jesus erhielt der Streifberg den Namen Ölberg.
    Nach der Ölberggruppe mit dem betenden Jesus erhielt der Streifberg den Namen Ölberg. Foto: Martin Schweiger

    Vorbei geht es an Streuobstwiesen, Magerrasen und am Naturdenkmal "Große Linde", die circa 300 Jahre alt ist. Immer wieder haben Wandernde herrliche Panorama-Ausblicke auf den Haßbergtrauf, die man von Bänken und Sitzgruppen aus genießen kann. Schilder und Panoramatafeln weisen auf die Besonderheiten des Weges hin.

    Der Rundweg ist arg in die Jahre gekommen

    Doch der Rundweg ist in die Jahre gekommen. Tafeln und Schilder sind beschädigt oder fehlen komplett, sagte Lukas Bandorf, Geschäftsführer des Naturparks Haßberge, bei einer Infoveranstaltung am Dienstagabend im Ostheimer Kindergarten.

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    Rund 90.000 Euro, die der Freistaat Bayern zur Verfügung stellt, sollen investiert werden, um defekte oder fehlende Hinweistafeln zu ersetzen und neue Attraktionen zu schaffen, die den Rundweg zum Ausflugsziel für Familien machen sollen.

    Eine geplante Rutsche vom Gipfel des Streifbergs in den Steinbruch sei nicht machbar, so Bandorf. Dafür soll eine Panoramaschaukel unterhalb des Gipfelkreuzes aufgestellt werden. An der Sitzgruppe südlich des Streifbergs mit Blick auf Junkersdorf ist ein Spielplatz mit einem Klettergerüst angedacht. Am Geologiepunkt sollen neben dem Barfußpfad ein Balanciergerät und eine Slackline installiert werden. Auf dem ehemaligen Deponiegelände soll ein Pavillon mit Panorama-Tafeln errichtet werden und als Ort der Begegnung dienen.

    Zustimmung sowie Kritik an den Plänen

    Zusätzlich ist eine "Lauschtour" vorgesehen. Dabei können sich der Besucher oder die Besucherin eine App auf das Smartphone herunterladen, dann erhalten sie während des Rundgangs Informationen vom Revierförster oder der Naturpark-Rangerin. Auch der Ruf des Wendehalses kann am Himmelsweiher abgespielt werden. Mit etwas Glück antwortet der Vogel auf den Handy-Ruf.

    Blick vom Streifberg auf Ostheim mit seiner Kirche St. Nikolaus.
    Blick vom Streifberg auf Ostheim mit seiner Kirche St. Nikolaus. Foto: Fabian Gebert (Archivfoto)

    Start und Ziel des Rundwegs wird künftig der Friedhof von Ostheim sein. Von hier wird ein ehemaliger Hohlweg zur alten Deponie führen, weswegen Wanderer und Fußgängerinnen nicht mehr die Straße als Gehweg benutzen müssen. Das Projekt soll im kommenden Jahr umgesetzt werden, kündigte Bandorf an.

    Zum Gipfel des Streifbergs gelangen Wandernde unter anderem über diese Treppe.
    Zum Gipfel des Streifbergs gelangen Wandernde unter anderem über diese Treppe. Foto: Fabian Gebert (Archivfoto)

    Es gab zustimmende, aber auch kritische Stimmen zu dem Vorhaben. Ein Jäger bemängelte, dass das Projekt auch viele Menschen auf den Streifberg locken werde, was ihm die Jagd erschwere. Ihm seien schon Schläge von Auswärtigen angedroht worden. Eine Zuhörerin regte an, Abfallbehälter aufzustellen.

    Dies lehnte Bandorf ab, da sich dies als kontraproduktiv erwiesen, sprich zu verstärkter Müllablagerung geführt habe. Den Einwand, dass der Holzlagerplatz in der Nähe des Friedhofs durch Parkplätze ersetzt werde, entkräftete Revierförster Bernhard Streck. Die dortige Lagerung von Käferholz sei eine Ausnahmesituation gewesen, die es nicht mehr geben werde.

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