Im Juni soll im Gemeinderat Rauhenebrach darüber entschieden werden, an welchem Standort und mit welchem Betreiber beziehungsweise Bauträger eine Tagespflegeeinrichtung in der Steigerwaldgemeinde realisiert werden soll. Bürgermeister Matthias Bäuerlein will auch klären, ob gleichzeitig Räume geschaffen werden, in der auch "der Sicherung der hausärztlichen Versorgung in Zukunft" Rechnung getragen werden kann.

Seit Jahren hat der Gemeinderat Rauhenebrach den Wunsch, eine solche Tagespflege zu etablieren. Gemeinderat Norbert Ebert bemüht sich selbst seit einigen Jahren um einen Betreiber in einem Gebäude, das ihm gehört. Inzwischen hatte die Gemeinde auch mit der AWO Kontakt aufgenommen, vor einiger Zeit haben die Gemeinderatsmitglieder deren Einrichtung in Schwebheim besichtigt. In einer Sitzung im vergangenen Jahr wurde die Konzeption vorgestellt. Die AWO erklärte klar die Bereitschaft, mit einem eigenen Bauträger eine solche Einrichtung in Rauhenebrach zu schaffen, mittlerweile gibt es auch schon ein favorisiertes Grundstück. Lediglich einen Defizitausgleich durch die Gemeinde in der Anlaufphase wünscht man sich – das könnte die Gemeinde 30 000 oder 40 000 Euro kosten.
Neue Bewegung in Pläne mit BRK
Am Tag vor der Gemeinderatssitzung brachte sich Norbert Ebert wieder in Erinnerung. Er erklärte Bürgermeister Matthias Bäuerlein, dass in seine Pläne mit dem BRK neue Bewegung gekommen sei. Bäuerlein informierte den Gemeinderat am Dienstag über ein eigenes Telefonat mit BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger, in dem dieser durchaus Interesse bekundete. Allerdings müsste erst noch der Verwaltungsrat zustimmen, Sitzung sei in zwei Wochen. Weil es nun doch wieder zwei Optionen gibt, änderte Matthias Bäuerlein den Beschlussvorschlag, allerdings wollte er nicht auf die klaren zeitlichen Vorgaben verzichten, um endlich Bewegung in die Angelegenheit zu bringen.
Der Gemeinderat beauftragte ihn und die Verwaltung nun, bis Ende Mai alle Alternativen betreffend Standort, Bauträger und Betreiber sowie die Möglichkeit einer räumlichen Ergänzung durch eine Hausarztpraxis zu prüfen, damit der Gemeinderat im Juni eine Entscheidungsgrundlage hat und dann entschlossen in Richtung Umsetzung gehen kann. Diesem Vorgehen stimmte das Gremium bei einer Gegenstimme zu.

Wo Staatsstraßen durch Rauhenebrach führen, da läuft mittlerweile auch ein Radweg parallel, dank der Fördermittel, die es für Radwege entlang von Staatsstraßen gibt. Nun gebe es eine solche Förderung auch für Radwege an Kreisstraßen im Bundesprogramm Stadt und Land, informierte Matthias Bäuerlein den Gemeinderat. 85 Prozent Förderung seien möglich, allerdings müsse für die Beantragung bis zum Spätsommer eine qualifizierte Planung einschließlich Grünbegleitplan vorliegen. Im Windhundprinzip werden so in ganz Bayern 95 Millionen Euro vergeben, um Mobilität und Ökologie gleichermaßen zu fördern.
Radwege: Fehlende Verbindungen für Förderprogramm anmelden
Der Bürgermeister schlug vor, die noch fehlenden Radwegeverbindungen zwischen Ober- und Untersteinbach sowie zwischen Theinheim und Koppenwind für dieses Förderprogramm anzumelden. Er habe auch schon den Leiter der Kreis-Tiefbauverwaltung, Alfons Schanz, und einen Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde zu einer Befahrung eingeladen, beide halten die Wege für umsetzbar.
Gemeinderätin Petra Diener fragte an, ob zwischen Ober- und Untersteinbach der bestehende Flurweg nicht genügen würde und Erwin Weininger fragte, wie weit der Radweg von der Straße entfernt sein dürfte, um noch in die Förderung zu kommen. Er zielte auf eine flachere Trasse von Theinheim nach Koppenwind ab. Dazu erklärte Matthias Bäuerlein aus den Gesprächen mit den Fachleuten, dass ein Weg direkt neben der Straße mehr soziale Sicherheit vermittle. Außerdem sei die gemischte Nutzung von Flurwegen immer mit Konflikten zwischen Radfahrern und Landwirtschaft verbunden.
Einen zu weiten Schwenk ins Erlenbachtal zwischen Theinheim und Koppenwind lehne der Naturschutz eher ab, außerdem sei es dort sehr feucht und schattig, was sich auch negativ auf die Verkehrssicherheit auswirken würde. Norbert Ebert, Olaf Ernst und Alfred Bauer warnten vor Trassen zu weit entfernt von der Straße. Diese würden nicht angenommen, diese Erfahrungen habe man sowohl zwischen Theinheim und Falsbrunn als auch zwischen Schindelsee und Prölsdorf gemacht.
Neuralgischer Kreuzungsbereich: Ausbau erst Anfang der Sommerferien
Der Gemeinderat war sich schließlich einig, die Ingenieurleistungen und die Grünplanung für beide Wege in Auftrag zu geben und die Antragstellung vorzubereiten.
Schließlich informierte der Bürgermeister über den Stand der Bauarbeiten in der Obersteinbacher Straße. Der untere Bereich werde in den nächsten Wochen bis zur Tragschicht ausgebaut, ebenso die Gehwege. Der neuralgische Kreuzungsbereich werde erst Anfang der Sommerferien in Angriff genommen, wenn der Schul-Verkehr nicht beeinträchtigt wird.