Die Bürgermeister von Eltmann und Ebelsbach, Michael Ziegler und Walter Ziegler, dankten Palm für seinen unternehmerischen Mut, diese große Investition anzugehen. Palm habe sich bisher immer als verlässlicher Partner der beiden Kommunen erwiesen.
1994 entstand die Fabrik und sei immer bemüht gewesen, so umweltfreundlich wie möglich zu sein. Es sei gelungen, den Wasserbedarf auf die Hälfte dessen zu reduzieren, was andere Papierfabriken benötigen. Auch in der Abwasserklärung ging Palm mit der Nanofiltration einen ganz neuen Weg und investierte in die Forschung.
Zwei Papiermaschinen - die PM III ist mit 110 Stundenkilometern die schnellste Papiermaschine weltweit - stellen pro Jahr 500 000 Tonnen Zeitungsdruckpapier her, auf dem Zeitungen wie die FAZ, die Süddeutsche oder der Bote vom Haßgau gedruckt werden. Auch international hat die Firma einen guten Stand. Das Werk Eltmann sei ein wichtiger Baustein im Unternehmen, so Palm, immerhin mache es 250 Millionen Euro Umsatz und damit 50 Prozent der drei Palm-Papierfabriken.
Trotz harten Konkurrenzkampfs zeigt sich Palm mit der Situation des Unternehmens zufrieden. Die Papierindustrie in Deutschland sei nur noch zu 36 Prozent in deutschem Besitz. Palm sei mittlerweile das größte deutsche Papierunternehmen in deutschem Besitz und scheue den Wettbewerb mit den skandinavischen Großkonzernen nicht.
In der Bürgerversammlung erläuterte Palm den geplanten Gleisanschluss. Es gebe einige Großkunden, die die Anlieferung über die Schiene wünschen, zudem gehörten unter ökologischen Gesichtspunkten die schweren Güter auf die Schiene. Westlich des Bahnhofs Ebelsbach werde eine Weiche installiert, von dem Schienenstrang werde auch das Werksgelände Vetter mit erschlossen. Da Papier feuchtigkeitsempfindlich ist, müsse der gesamte Verladebereich überdacht werden.
Das Genehmigungsverfahren sei bereits abgeschlossen, der Bau könne im April begonnen und im September abgeschlossen werden. Die Weiche kann laut Bahn nur im August installiert werden.
Angesichts der Energie Kostensteigerung, zeigte sich die Kraft-Wärme-Kopplung als optimale Möglichkeit, um Energie zu gewinnen. Ein solches Kraftwerk erzeugt in einer Gasturbine Strom, der entstehende Hochdruckdampf wird zunächst nochmals über eine Turbine geleitet und kann anschließend in der Fabrik verwendet werden. So kommt das Kraftwerk auf einen idealen Wirkungsgrad von über 80 Prozent, während auch die modernsten öffentlichen Kraftwerke maximal 45 Prozent schaffen. Die Bundesregierung unterstützt solche Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen durch die teilweise Befreiung von der Energiesteuer. Der Genehmigungsantrag soll im April abgegeben werden, Palm hofft auf einen Baubeginn im November 2006 und Fertigstellung ein Jahr später.
Der Neubau entsteht zwischen den beiden Papiermaschinen-Hallen. Diese werden rund 22 Meter hoch, allein der Schornstein von 65 Metern Höhe wird die Ansicht der Fabrik verändern. Die Gesamtinvestition von 45 Millionen Euro bezeichnete Palm als klares Bekenntnis zum Standort Eltmann.
In Bezug auf den Geräuschpegel des Kraftwerkes versprach Palm, dass es um 90 Prozent leiser sein werde als die Fabrik. Wegen des Dauerbetriebs gelten für die Papierfabrik besonders strenge Grenzwerte: Die Hälfte des bei Nacht in einem reinen Wohngebiet zulässigen Dezibel-Wertes.

Durch die Verlagerung von 20 bis 25 Prozent auf die Schienen, würden etwa 20 Lkw weniger die Fabrik anfahren. Derzeit verlassen etwa 80 Lkw täglich den Betrieb. Eine örtliche Spedition sei jedoch nicht in ihrer Existenz gefährdet, so Palm, die meisten der Lkw stammten aus dem Rheinland, die das Papier als Rückfracht zur Schiffsverladung dorthin bringen.