320 Einwohner hat Koppenwind, davon sind 156 Mitglied im Sportclub, der am Wochenende sein 50-jähriges Bestehen feiert. Aus diesem Anlass gibt es von Freitag, 15., bis Sonntag, 17. Juli, drei Tage lang eine geballte Ladung Fußball. Jugend-, Damen- und Herrenmannschaften treffen sich auf dem gepflegten Sportgelände im Steigerwald. Wie geht das, in einem so kleinen Ort einen Sportverein über fünf Jahrzehnte lebendig zu halten? Darüber sprach diese Redaktion mit den beiden früheren Vorsitzenden Albrecht Ruß sowie Hans Schnura, der 30 Jahre lang die Geschicke des Vereins leitete und diese erst im Frühjahr 2022 in die Hände eines Vorstandsteams legte.

Wenn in einem kleinen Ort etwas geschaffen werden soll, dann müssen alle mit anpacken – das ist beim SC Koppenwind seit der Gründung selbstverständlich. Zum Sportplatz kam ein Wirtschaftsgebäude, das dann 2009 renoviert und vor zehn Jahren durch einen Freisitz erweitert wurde. Der Platz bekam eine Flutlichtanlage, die kürzlich auf LED umgerüstet wurde, und nicht zuletzt ist der SC zusammen mit der Feuerwehr am Gemeinschaftshaus Koppenwind beteiligt, das in den 80er Jahren für zeitgemäße Umkleide- und Duschmöglichkeiten sorgte.

Nicht nur die Vorstandsmitglieder, auch die Fußballer müssen in einem so kleinen Ort langen Atem beweisen. Beim SC Koppenwind war es immer ganz normal, dass auch über 30-Jährige auf dem Platz stehen. Hans Schnura gab den Fußball in der 1. Mannschaft erst zu seinem 50. Geburtstag auf und übernahm nahtlos die Aufgabe als Torwarttrainer. Albrecht Ruß zog sich früher auf organisatorische Aufgaben zurück, aber bei den "Alten Herren" spielte er bis zum Alter von 63 Jahren mit. Ewald Thomann, ebenfalls früherer Vorsitzender, leitet seit 20 Jahren die Jugend- und Schüler-Abteilung.

Wieder eine Spielgemeinschaft
Doch auch am SC Koppenwind ging der demographische Wandel nicht spurlos vorbei. Schon einmal gab es eine Spielgemeinschaft mit Ebrach, die letzten zehn Jahre gelang es dann wieder, eine eigenständige Mannschaft aufzustellen. Jetzt aber wurde mit dem Patenverein Burgwindheim wieder eine Spielgemeinschaft gegründet. Die erste Mannschaft spielt in der A-Klasse II Schweinfurt gut im Mittelfeld mit, ebenso die zweite Mannschaft in der B-Klasse II.
Legendär ist die Treue der Zuschauer beim SC Koppenwind. "So 85 bis 90 Zuschauer haben wir bei jedem Heimspiel, erzählt Hans Schnura stolz. Und die Kulisse dürfte am Wochenende noch deutlich größer sein, wenn am Freitag ab 17 Uhr die Jugendmannschaften aus Rauhenebrach/Ebrach und Rauhe Ebrach Frensdorf beziehungsweise der JFG Main Aurachtal Walsdorf auflaufen.
Am Samstag gastieren um 14 Uhr der SV Lendershausen/Ostheim und der FC Pommersfelden in Koppenwind, um 16 Uhr treffen die Zweiten Mannschaften von Koppenwind/Burgwindheim und dem FC Oberhaid aufeinander, und um 18 Uhr spielt der FC Oberhaid I gegen die SG TSV Knetzgau/DJK Oberschwappach. Ab 20 Uhr gibt es Unterhaltungsmusik mit Tutti Frutti.
Gottesdienst im Zelt
Der Sonntag beginnt mit einem Gottesdienst im Zelt am Sportplatz mit dem Quartett "Wanderblech", zum Frühschoppen gibt es ein Einlagespiel der Damenmannschaften vom SC Prölsdorf und der DJK Stappenbach. Ab 12 Uhr gibt es Mittagstisch, und am Nachmittag stehen drei weitere Fußballspiele auf dem Programm: 14 Uhr SC Prölsdorf/SV Schönbrunn I – SG DJK Großgressingen/SC Ebrach, 16 Uhr SG SC Koppenwind/TSV Burgwindheim – SG SC Prölsdorf/SV Schönbrunn und um 18 Uhr SV Fatschenbrunn – TSV Geiselwind.