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Kleiner Bär als bester Freund

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Kleiner Bär als bester Freund

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    Sie sind groß, breit und von gemütlicher Natur. Sie haben langes dichtes Fell in braun, schwarz oder schwarz-weiß. Sie sehen fast wie Bären aus, sind aber etwas kleiner und absolut ruhige Lebewesen, richtige Familienhunde, die selbst mit Kleinsten ganz behutsam umgehen.

    Margit, Peter und Tochter Carmen Krotsch kamen per Zufall an die Leidenschaft Neufundländer - nach dem Tod ihres geliebten Hundes suchten sie wieder einen pelzigen Aufpasser. Sie fanden in "Cora vom Sonnenberg" einen schicksalhaften Glücksgriff. Margit berichtet: "Sie wurde aus dem Stand heraus Internationaler-, Deutscher- und Klub-Champion!" Was noch besser war, sie war HD-frei. HD heißt Hüftgelenksdisplasie. Die ist gerade bei großen Hundesorten ein häufig auftretendes Leiden.

    So entstand die Idee auf dem weitläufigen Areal der damaligen Forellenzucht einen Zwinger einzurichten. Heute sind die Teiche verpachtet, die angrenzenden Wiesenflächen sind großzügig eingezäunt. Auf diesen rund 16 000 Quadratmetern ist ein richtiges Hundeparadies entstanden, die Hunde können hier herumtollen oder im Schatten der Bäume ein Nickerchen abhalten.

    Cora, die erste Zuchthündin ist mittlerweile verstorben. Einige ihrer Nachfolgerinnen leben heute noch, genießen das Gnadenbrot bei den Krotschs.

    Seit dem ersten Wurf "Neufis" ist nun fast ein viertel Jahrhundert verstrichen. Bis heute sind unzählige Welpen geboren worden. Die Regale im Wohnzimmer stehen voller blitzender Pokale. Insgesamt sind es über 200, berichtet die Hausherrin. Aber diese Pokale sind ihr nicht so wichtig. Sie steht mit ihrer Familie mit Herz und Verstand ganz zu ihrer Zucht. Die Neugeborenen leben ihre ersten Tage im Wohnzimmer. Erst mit offenen Augen kommen sie nach draußen in einen Hundebungalow, wo sie mit ihrer Mama die ersten Schritte im Zwinger machen werden.

    Die Neufundländer aus Wülflingen haben auf der ganzen Welt ein zu Hause. "Neulich waren Japaner da, die haben sich zwei Tage lang alles angesehen!", sogar einen Dolmetscher hatten die Kunden dabei. Afrika, Nord- und Südamerika und Europa - egal wo man einen Neufundländer antrifft, es könnte sein, er hat seine ersten Lebensabschnitte im Wülflingen zugebracht.

    Aus Liebe zum Tier und zur Familie Krotsch nehmen die Kunden des Zwingers gern die Einladung an, sich einmal im Jahr in Wülflingen zu treffen. Als bester Termin wurde Fronleichnam auserkoren. Heuer waren fast 200 Menschen aus ganz Deutschland angereist. An die 50 Neufundländer aller Altersgruppen tummelten sich auf dem Gelände vor dem Züchteranwesen. Kinder spielten mit den haarigen Riesen. Diakon Manfred Griebel war anlässlich des Treffens eingeladen worden. Er hielt einen Wortgottesdienst ab und nahm eine Tiersegnung vor.

    Besonders tapfer vom Kirchenmann: Er hat großen Respekt vor Hunden, er ist in jungen Jahren schlimm verletzt worden. "Ins Genick wurde ich gebissen, seit dem habe ich Angst vor Hunden!" Er konnte seine Angst gut verbergen, bei diesen friedliebenden Großhunden allerdings eher eine leichtere Übung.

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