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Kreis Haßberge: Kommentar: Lust an Brutalität

Kreis Haßberge

Kommentar: Lust an Brutalität

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    Gerade Katzen (Symbolbild), die auch gerne mal alleine draußen herumstreunen, laufen Gefahr, das Opfer von Tierquälern zu werden, so wie kürzlich in Humprechtshausen.
    Gerade Katzen (Symbolbild), die auch gerne mal alleine draußen herumstreunen, laufen Gefahr, das Opfer von Tierquälern zu werden, so wie kürzlich in Humprechtshausen. Foto: Angelika Warmuth, dpa

    Ein Jahreswechsel ist allgemein keine besonders schöne Zeit für die Tierwelt – egal ob es um Wild-, Nutz- oder Haustiere geht. Los geht es mit Weihnachten, dem Fest, zu dem es vor allem für die "lieben Kleinen" große Geschenke gibt. Wenn der Sohn oder die Tochter einen besonderen Wunsch hat, dann ist es naheliegend, diesen gerade am 24. Dezember zu erfüllen. Und es spricht ja auch nichts dagegen, dass das neue Computerspiel, die neue Puppe oder das neue Lego-Set am Heiligen Abend unter dem Baum liegt.

    Aber bei einem lebendigen Wesen ist es eben doch was anderes. Eine Modelleisenbahn fühlt sich nicht einsam, wenn sie nach zwei Monaten auf dem Dachboden landet und nie wieder ausgepackt wird, aber einem Tier steht ein sehr trauriges Leben bevor, wenn das neue Herrchen oder Frauchen dann doch das Interesse daran verliert. Und gerade Weihnachten ist eine Zeit, zu der sich Familien einen Vierbeiner ins Haus holen, den sie lieber nicht zu sich genommen hätten.

    Eine Woche später kommt dann der nächste Höllentrip für viele Tiere: Der Jahreswechsel mit Feuerwerk. Mit viel Lärm und grellen Lichtern fliegen überall Raketen in die Luft und so manches Haus- oder Wildtier bekommt Panik bei dem "Dauerbeschuss".

    Außerdem dürften die Weihnachtsfeiertage zu den Zeiten mit dem höchsten Fleischkonsum des Jahres zählen. So ziemlich jeder, der kein vollständiger Vegetarier ist, will sich zu den Festtagen doch mal "etwas gönnen". Selbst die, die über das Jahr hinweg nur wenig und nur selten Fleisch essen, schlagen an Weihnachten oder bei der Silvesterfeier gerne mal über die Stränge.

    Ohne das alles nun werten zu wollen – es wäre auch verlogen, wenn ein nicht vegetarisch lebender Autor anderen Menschen ihren Fleischkonsum vorhält – lässt sich doch festhalten: Für Tiere gibt es schönere Zeiten im Jahr, als die Zeit vom 24. Dezember bis zum 1. Januar. Allerdings kann man den Menschen, die Tiere essen oder zu Weihnachten verschenken ebenso wie denen, die zu Silvester Böller in die Luft jagen zugute halten: Dass es unseren vierbeinigen oder gefiederten Freunden dabei nicht gut geht, ist nicht das Ziel der Aktion, sondern ein – in den meisten Fällen sogar unerwünschter – Nebeneffekt. Das Leid der Tiere ist sozusagen ein Kollateralschaden.

    Im Fall von mutwilliger Tierquälerei lässt sich so etwas dagegen nicht sagen. Immer wieder wird vor Giftködern gewarnt, die irgendwelche Leute ausgelegt haben, um wahllos Hunde zu töten, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind und das falsche Häppchen hinunterschlingen, bevor Herrchen oder Frauchen eingreifen kann.

    Noch merkwürdiger wird es, wenn Menschen nicht nur ohne ersichtlichen Grund Tiere töten, sondern dabei auch noch irgendwelche perversen Ideen haben, wie sie ein Leben möglichst kreativ und möglichst qualvoll auslöschen können. So geschehen in den letzten Tagen in Humprechtshausen, wo eine Katze mit einem Kabel umwickelt in einem zugefrorenen Gartenteich gefunden wurde.

    Man kann sich als normal denkender Mensch gar nicht vorstellen, was im Kopf einer Person vorgehen muss, die zu einer solchen Tat nicht nur imstande ist, sondern sie sich auch noch ausdenkt; und wahrscheinlich möchte man sich das auch gar nicht vorstellen. Genauso wenig wie die Folgen, die es hätte, wenn solche Menschen in einem Land leben, das ihnen die Möglichkeit gibt, ihre kranken Ideen an anderen Menschen auszuleben.

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