Es wurde zirka 1671 errichtet und diente dem Zweck, Bier für alle Unfindener Bürger zu brauen, die das Braurecht besaßen. 1833 wurde das Gebäude erweitert und umgebaut. Der fürs Brauen benötigte Hopfen wurde einst in der Unfindener Flur selbst angebaut. Erst im Jahre 1956 wurde das Bierbrauen in diesem Kommunbrauhaus eingestellt. Im Jahre 2003, als der Förderverein Brauhaus Unfinden gegründet wurde, um das Brauhaus zu sanieren und ihm wieder „Leben einzuhauchen“, war es in einem miserablen Zustand. Das Gebäude stand kurz vor dem Einsturz. Die Dächer waren fast komplett mit Kletterpflanzen „zugewuchert“. Das Gebäude besitzt zwei schmale längliche Gewölbekeller aus Sandstein, in denen das Bier früher vergoren und gelagert wurde. Diese Keller waren einst mit Sandsteinplatten ausgelegt, von denen bei Beginn der Arbeiten nur noch wenig intakte in den Kellern lagen.
Eine Besonderheit an den Kellern war, dass der Dorfbach durch einen Keller floss und durch dieses Wasser das Bier kühl gehalten wurde. Dieser Bachlauf war zum Zeitpunkt der Renovierung leider nur noch ein schmutziges Loch, in dem jahrelang auch Kanalabwässer flossen. Da der Bachlauf durch die Ortschaft verrohrt wurde, floss hier auch nur noch ein kleines Rinnsal.
Eine Seltenheit in dieser Brauerstätte ist die historische Malzdarre mit dem hohen runden Kamin, die nachträglich in das bestehende Gebäude installiert wurde. In dieser wurde das keimende Gerstenkorn auf ein Stahlrost ausgelegt und durch die Abwärme der darunter liegenden Feuerung getrocknet. Man stellte sich so sein eigenes Malz her.
Das Quellwasser wurde über eine Strecke von zirka einem Kilometer von den Quellen über Holzleitungen zum Brauhaus transportiert. Es wurden zu früheren Zeiten schon Überlegungen angestellt, das ehemalige Brauhaus zu einem Schützenhaus umzubauen oder den gesamten Komplex abzureißen und an dieser Stelle Garagen zu bauen.
Der Förderverein Brauhaus Unfinden machte es sich zur Aufgabe das Brauhaus nach den alten Handwerksmethoden und denkmalerischen Gesichtspunkten zu sanieren und möglichst bald eigenes Hausbrauerbier nach der alten Technik zu brauen. Viele sehr unterschiedliche Arbeiten mussten erledigt werden, vom Abdecken der alten Rinnenziegeln über das Herausklopfen der maroden Fugen an der Außenfassade bis hin zum Mauern einer neuen Sudkesselfeuerung. Was eines der schwierigsten Probleme darstellte war, dass die Braueinrichtung in diesem Brauhaus komplett fehlte.
Die Arbeiten wurden zum Großteil in Eigenleistung erbracht. Dies war nur möglich, weil jeder Mitwirkende seine handwerklichen Fertigkeiten mit einbrachte. Innerhalb von vier Jahren schafften es die Mitglieder des Fördervereins Brauhaus Unfinden das Gebäude zu sanieren und die Brautradition wieder aufleben zu lassen. So konnte das erste „Üflder Hausbrauerbier“ am 12. Januar 2008 gebraut werden und erfreut sich nun sehr großer Beliebtheit.
Der „Förderverein Brauhaus Unfinden“ feiert am 7.und 8. Juni das „Üflder Braufest“. Nähere Infos im Internet unter www.unfinden.de