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Landkreis Haßberge: Kontakt halten in einer kontaktarmen Zeit

Landkreis Haßberge

Kontakt halten in einer kontaktarmen Zeit

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    Adina Krause ist die neue Leiterin der Caritas-Beratungsstelle für Familien – Kinder, Jugendliche und Eltern.
    Adina Krause ist die neue Leiterin der Caritas-Beratungsstelle für Familien – Kinder, Jugendliche und Eltern. Foto: Christine Vogl

    Es ist eine turbulente Zeit, in der sich Adina Krause in ihr neues Aufgabengebiet bei der Caritas-Beratungsstelle für Familien einarbeitet. Das Tagesgeschäft in einer Erziehungsberatungsstelle kennt die Psychologin gut. Denn vor der Elternzeit war sie in einer solchen bei der Caritas in Neumarkt tätig. An der Universität Bamberg studierte die 32-jährige gebürtige Hamburgerin Grundschullehramt und Psychologie und arbeitete dort, wie an der Universität Erlangen auch, als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Lehre und in Forschungsprojekten.

    Den ursprünglichen Berufswunsch, als Schulpsychologin zu arbeiten, verwarf sie während eines Praktikums in einer Erziehungsberatungsstelle: „Mein Herz liegt bei der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, bei der aktiven Unterstützung von Familien. Die Schule ist da eben nur ein Teilbereich eines Gefüges, in dem Kinder und Jugendliche aufwachsen. Mir ist es wichtig, ressourcenorientierte Lösungsansätze für alle im Gesamtkontext der Lebenswelten von Kinder und Jugendlichen zu finden. Als Hilfsinstanz von außen nehmen wir als Beratungsstelle, neben der Arbeit mit den Familien, auch oftmals eine vermittelnde Rolle ein. Außerdem gefällt mir das vielfältige Arbeitsspektrum, das die Arbeit im Einzel- und Familiensetting umfasst, sowie das Halten von Elternworkshops und Vernetzungsarbeit mit anderen Hilfseinrichtungen.“

    Die Arbeit mit den Familien hat sich mit der Corona-Pandemie verändert. Beratungsgespräche werden inzwischen – und das auch nach den Lockerungen der Kontaktbeschränkungen - via Telefon, Video-Anruf oder als Spaziergang durchgeführt. Denn: Was als coronabedingte Alternative eingeführt wurde, erfreut sich inzwischen reger Beliebtheit.

    Da kann sich beispielsweise die Mutter eines Säuglings während dessen Mittagsschlaf via Video-Anruf besprechen, ohne organisatorischen Zusatzaufwand betreiben zu müssen. Oder Kinder und Jugendliche können sich leichter mitteilen und kommen regelrecht ins Plaudern, bei einem „Walk & Talk“. Beratungsarbeit im Gehen ist erwiesenermaßen effektiv. Die Bewegung regt beide Gehirnhälften und somit die Bildung neuer Gedanken an. Die Kreativität wird gefördert. Die Geschwindigkeit der Schritte steuert auch das Denken und erlaubt, länger ungestört bei speziellen Themen zu verweilen. Das wissen die Beraterinnen und Berater und das spüren die Klienten.

    Die zahlreichen positiven Rückmeldungen der Klienten und die sehr guten Erfahrungen im Beratungsteam bestärken die neue Stellenleiterin darin, alternative Beratungsangebote dauerhaft ins Portfolio aufzunehmen. „Natürlich gibt es inzwischen auch wieder vermehrt Face-to-Face“-Termine und auch die Angebote an Gruppenveranstaltungen werden wieder zunehmen. Dennoch geht es um die Frage, wie können wir die Menschen in diesen Zeiten gut und unkompliziert unterstützen. Welche Angebote brauchen die Klienten? Wichtig ist, dass wir den Kontakt zu den Menschen halten, gerade in dieser kontaktarmen Zeit“, erklärt Adina Krause.

    Und diese Angebote sind auch nach wie vor nötig und werden immer wichtiger. Denn die gesellschaftlichen Auswirkungen und Langzeitfolgen der Corona-Pandemie mit ihren teils monatelangen Lockdown-Phasen kommen nach Einschätzung der Expertin erst noch. „Es kommt viel Arbeit auf uns zu. Dort, wo es beispielsweise im Paarbereich schon gekriselt hat, hat Corona auf die Probleme wie ein Brennglas gewirkt. Aber auch Anmeldungen aufgrund von Trennungsängsten und -sorgen nehmen bereits zu. Ängstliche Kinder und unsichere Eltern erleben wir zudem auch vermehrt, was schulische Themen angeht. Allen voran die Sorge darum, den Anschluss in der Schule verpasst zu haben“, berichtet Krause und betont dabei: „Aber bei allen Sorgen, Nöten und Problemen, die die Corona-Zeit mit sich brachte und noch bringen wird, ist es auch wichtig zu sehen, was wir alles geleistet haben. Als Gesellschaft. Und jeder Einzelne von uns. Wie anpassungsfähig wir alle waren. Darauf sollten wir stolz sein.“

    Die Arbeit der ohnehin gut frequentierten Beratungsstelle wird also auch in Zukunft nicht weniger werden. Auch deshalb freut sich Adina Krause über die Rückkehr von Lisa Sünkel als Beraterin, die schon während der Praktikumsphasen ihres Studiums in der Erziehungsberatung im Echterhaus tätig war: „Ich lege großen Wert auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit meinem Team und allen Kooperationspartnern, denn nur so ist es möglich, Eltern, Kinder und Jugendliche bestmöglich zu unterstützen und zu fördern.“

    Weitere Informationen zur Beratungsstelle für Familien – Kinder, Jugendliche und Eltern: Caritasverband für den Landkreis Haßberge, Obere Vorstadt 19, Haßfurt, Tel.: (09521) 6910, oder www.erziehungsberatung.caritas-hassberge.de

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