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Bamberg: Bamberger Krippentradition im Zeichen der Hoffnung

Bamberg

Bamberger Krippentradition im Zeichen der Hoffnung

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    In den Kirchen ist derzeit die „Verkündigung des Herrn“ zu sehen – so wie hier in der Innenstadtkirche St. Martin.
    In den Kirchen ist derzeit die „Verkündigung des Herrn“ zu sehen – so wie hier in der Innenstadtkirche St. Martin. Foto: Marion Krüger-Hundrup

    Die biblische Szene, die derzeit in den Kirchenkrippen und Großkrippen gezeigt wird, ist bei aller atemberaubenden Brisanz zumeist auf zwei Personen beschränkt: Auf Maria und den Erzengel Gabriel, der ihr die ungeheuerliche Botschaft übermittelt, dass sie ohne Mittun eines Mannes schwanger werden wird. „Mariä Verkündigung“ heißt es in der Kirchensprache kurz und bündig über dieses Vier-Augen-Gespräch, das liturgisch neun Monate vor dem Fest der Geburt Christi, am 25. März, gefeiert wird.

    Besonders stilvoll erscheint die „Verkündigung des Herrn“ in der letzten Bühnenkrippe Bambergs, die fleißige Krippenbauer um Karl Kachelmann alljährlich in einer Seitenkapelle der St. Martins-Kirche aufstellen. Orientalische Architektur, Hügel aus echtem Sand, gemalte Kulissen geben das Ambiente für die beweglichen, aus Holz geschnitzten und bekleideten Figuren aus dem 19. Jahrhundert. Die Krippenbauer dieser Innenstadtkirche lassen einige Hirten samt Schafen und Soldaten dabei zusehen, wie der Engel die künftige Gottesmutter aufsucht. Eine gestalterische Freiheit, die zum Schauen, Staunen, Nachdenken anregt.

    Die anrührt, noch bevor der Säugling Jesus am Weihnachtsfest tatsächlich in die Krippe gelegt wird: „Jede Krippenszene ist ein Bild davon, dass Gott die Nähe zu uns sucht; sie gibt Zeugnis von Gottes Liebe zu uns Menschen. Diese Botschaft – gerade in dieser Zeit – kann hilfreich sein“, sagte Pfarrer Matthias Bambynek in der schlichten Feier, mit der am Freitagnachmittag der Bamberger Krippenweg offiziell eröffnet wurde. Er ahne, so der Pfarrer, dass dem Krippenweg in diesem Jahr unter den durch die Corona-Pandemie sehr speziellen Vorzeichen dieser Advents- und Weihnachtszeit eine besondere Bedeutung zukomme.

    Abertausende von Menschen hätten in den zurückliegenden Jahrzehnten oder Jahrhunderten an einer der Krippen gestanden – während guter Jahre, auch während Not- und Kriegsjahren. Auch heuer während der vierten Welle der Pandemie stünden die Menschen mit ihrem persönlichen Hintergrund an der Krippe: „Sie sind froh und heiter, wehmütig oder krank, dankbar für Gelungenes oder sorgenvoll, weil einiges im Leben nicht gut läuft“, wusste Pfarrer Bambynek.

    Oberbürgermeister Andreas Starke zeigte sich dankbar für „unseren Krippenweg“: „Eine Tradition, die in Zeiten wie diesen Hoffnung wecken kann.“ Der OB dankte auch den zahlreichen Krippenbauern und Krippenfreunden für ihr ehrenamtliches Engagement: „Ohne sie gäbe es die Krippenstadt Bamberg nicht!“, betonte Starke, der die 35 Krippenstationen in Kirchen, Museen und Plätzen als einen „kostbaren Schatz“ bezeichnete. So unterschiedlich die einzelnen Krippen aus Stein, Holz, Kunststoff, Bambus Papier gearbeitet sein mögen, verbinde sie doch alle der gleiche Inhalt und das gleiche Ziel: „die Vergegenwärtigung des Geschehens in der Heiligen Nacht“, erklärte der OB.

    Pfarrer Bambynek sprach ein Segensgebet: „Gott, begleite uns, wenn wir uns auf den Weg machen zu den Krippen in unserer Stadt Bamberg. Hilf uns, um in dieser aufreibenden Zeit innezuhalten…“. Beim Innehalten half auch Kirchenmusikerin Silvia Emmenlauer, die die Eröffnungsfeier an der Orgel mit adventlichen Bach-Chorälen bereicherte.

    Alle Krippenstationen mit Stadtplan sind auf www.bamberg.info/krippen zu finden. Gedruckte Flyer gibt es beim Bamberger Tourismus und Kongress Service, Geyerswörthstraße 5.

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