Ein Amt ein Vierteljahrhundert lang auszuüben, ist nach den Regelungen der Stadt Eltmann eine Ehrung wert – und deshalb begann die Stadtratssitzung am Mittwoch mit einer kurzen Belobigung. Bürgermeister Michael Ziegler selbst, 3. Bürgermeister Peter Klein und Stadtrat Wolfgang Brühl gehören seit 1996 zum Stadtratsgremium.
In dieser Zeit hätten sich Klein und Brühl mit viel Kraft und Zeit für die Belange der Bevölkerung in Eltmann und den Stadtteilen eingesetzt und gleichzeitig zu einem guten Diskussionsklima und einer angenehmen Zusammenarbeit im Gremium beigetragen, sagte Ziegler. Die Bevölkerung habe das mit mehreren Wiederwahlen gewürdigt. Der Bürgermeister selbst bedanke sich im Namen der Stadt für das vertrauensvolle Miteinander mit einer Urkunde und einem Stadt-Krug.
Leider könnten Klein und Brühl den neuen Krug nicht bei den Eltmanner Biertagen verwenden, denn diese würden auch 2021 nicht stattfinden, informierte der Bürgermeister gleich anschließend. Egal, wie sich die Situation in den nächsten Wochen entwickle, sei es im Juli auf jeden Fall nicht verantwortbar, ein großes Fest zu veranstalten. Deshalb habe Eltmann wie alle Kommunen im Kreis bis Ende August alle größeren Veranstaltungen abgesagt. Ein bisschen Hoffnung haben die Eltmanner auf die Möglichkeit, die Wallburg-Weihnacht abhalten zu können.
Glücklich sei er, so Ziegler, dass das Seniorenheim in Eltmann unter der neuen Trägerschaft von Curavivum ohne Unterbrechnung weiterlaufe. Das sei für die Senioren ebenso wichtig wie für das dort beschäftigte Personal. Die ersten Kontakte hätten ihm ein "gutes Gefühl" vermittelt, erklärte der Bürgermeister.
Auch in Eltmann wird die Alarmierung der Feuerwehr auf digital umgestellt. Diese Umstellung fördert der Freistaat mit 80 Prozent. Dem Stadtrat wurde erläutert, dass die Umrüstung der Sirenen – insgesamt acht in Eltmann und den Stadtteilen – mit rund 32 000 Euro zu Buche schlägt, die Ausrüstung der Einsatzkräfte mit mobilen Pagern (65 Geräte) kostet nochmals geschätzte 45 500 Euro. Der Stadtrat beschloss die Umstellung und Anschaffung der nötigen Geräte und beauftragte die Verwaltung mit der Abwicklung.
Im Februar beschäftigte sich der Stadtrat mit der Frage, für die Altstadt-Tiefgarage einen Parkscheinautomaten anzuschaffen, der sowohl Bargeld- als auch Kartenzahlung ermöglicht. Die Nachfrage bei anderen Kommunen ergab jedoch, dass sowohl die Anschaffung als auch die Einrichtung eines solchen Automaten unverhältnismäßig teuer sei. Die Stadt installiert daher einen neuen Automaten für Barzahlung, zusätzlich kann aber kostenlos die Bezahlung per App angeboten werden. Der Dienstleister "Parkster" wird schon in Knetzgau und Haßfurt, aber auch in Coburg, Volkach und Nürnberg genutzt. Die Verbraucher können über PayPal, eine Sammelrechnung oder Kreditkarten bezahlen. In der Tiefgarage sollen erste Erfahrungen gesammelt werden, dann wäre diese Zahlmöglichkeit auch für den Wohnmobilstellplatz angedacht, so Bürgermeister Ziegler.
Auch die Gebührensatzung für die Tiefgarage musste neu gefasst werden. Die angefangene Stunde kostet hier nach wie vor 50 Cent, auf Antrag von Josef Scheller für die ÜPL wird in die Gebührensatzung noch ein 24-Stunden-Ticket für 5 Euro aufgenommen. So könnten Verwandte, die Eltmann besuchen, ihr Auto auch einen oder zwei Tage lang kostengünstig ohne Verkehrsbehinderung abstellen.
Zunächst zurückgestellt, bis zum Ablauf der öffentlichen Einspruchsfrist, wurde der Antrag der Papierfabrik Palm auf Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis zur Einleitung von Abwasser, das zuvor in der werkseigenen Kläranlage behandelt wurde. Aus dem Gremium kam der Wunsch, auch angesichts der vielen neuen Stadtratsmitglieder, bei Palm einen Besichtigungstermin des erweiterten Bau- und Umweltausschusses zu vereinbaren. Nach dieser Besichtigung soll dann der Ausschuss auch über die Stellungnahme der Stadt zu diesem Antrag entscheiden.