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Sand am Main: Kundgebung zum 1. Mai: DGB betont in Sand Solidarität mit der Ukraine und will auch Geflüchteten helfen

Sand am Main

Kundgebung zum 1. Mai: DGB betont in Sand Solidarität mit der Ukraine und will auch Geflüchteten helfen

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    Zum Abschluss der DGB-Maikundgebung in Sand wurde nach alter Tradition das Gewerkschaftslied "Brüder zur Sonne, zur Freiheit" gesungen. Das Bild zeigt (von links) Frank Firsching, Sandy Koppitz, Helmut Buld, Thomas Dietzel und Winfried Schütz.
    Zum Abschluss der DGB-Maikundgebung in Sand wurde nach alter Tradition das Gewerkschaftslied "Brüder zur Sonne, zur Freiheit" gesungen. Das Bild zeigt (von links) Frank Firsching, Sandy Koppitz, Helmut Buld, Thomas Dietzel und Winfried Schütz. Foto: Christian Licha

    Unter dem Motto "Gemeinsam Zukunft gestalten" lud der DGB Unterfranken zu zehn Kundgebungen zum Internationalen Tag der Arbeit im gesamten Regierungsbezirk ein. Auf der "Goger Wiesn" in Sand war der DGB-Regionalgeschäftsführer Frank Firsching zu Gast und sprach vor rund 30 Anwesenden.

    Die Freude über das Stattfinden der Kundgebungen werde getrübt durch den brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine, so Firsching. Deshalb laute die Botschaft zum 1. Mai: "Solidarität, Frieden und Selbstbestimmung für die Ukraine! Wir sind geeint in der Überzeugung: Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder! Weltweit!" Der DGB fordere die russische Regierung auf, die Kämpfe sofort zu beenden und einem Waffenstillstand zuzustimmen.

    Jede weitere Eskalation müsse verhindert werden und die territoriale Integrität der Ukraine wieder hergestellt werden. Gleichzeitig gelte die Solidarität den Menschen in der Ukraine, die um ihr Leben und ihre Freiheit kämpfen. In Bezug auf die Geflüchteten sei es Aufgabe der Gewerkschaften und ihrer Betriebs- und Personalräte, dafür zu sorgen, dass die Menschen ordentliche Jobs bekommen und nicht als billige Arbeitskräfte von skrupellosen Arbeitgebern ausgebeutet werden, betonte Firsching.

    Der Regionalchef hob die Erfolge der Gewerkschaften hervor. So seien durch Kurzarbeit in der Pandemie drei Millionen Arbeitsplätze gerettet worden und in diesem Jahr werde der Mindestlohn auf zwölf Euro in der Stunde steigen. "Das kommt vielen Menschen im Land zugute", sagte Firsching.

    Gleichwohl bleibe als Ziel ein gleicher Lohn für gleiche Arbeit, für Mann und Frau, überall in ganz Deutschland. Außerdem sei ein gerechteres Steuersystem dringend notwendig, denn ehrliche Arbeit werde höher besteuert als leistungslos erworbenes Vermögen, wie Kapitalerträge, Aktiengewinne oder Erbschaften.

    "Es darf nicht so bleiben, dass die reichsten zehn Prozent 65 Prozent des Reichtums besitzen und das reichste Prozent - gut 80.000 Personen - sogar 35 Prozent für sich reklamiert, während 50 Prozent der Bevölkerung - mehr als 40 Millionen Menschen - praktisch keine oder sehr wenige Rücklagen hat. Das hat mit Leistungsgerechtigkeit nichts zu tun. Das muss sich ändern!", forderte Firsching. Dazu habe der DGB ein Konzept vorgelegt, das dem Staat jährliche Mehrreinnahmen im zweistelligen Milliardenbereich sichere und gleichzeitig Klein- und Normalverdienende entlastet.

    Kreisvorsitzender Sandy Koppitz stellte die unterfränkische DGB-Kampagne vor: "Kommunale Vergabe nur nach sozialen und ökologischen Kriterien." Bisher vergebe die öffentliche Hand ihre Aufträge oftmals an den billigsten Anbieter, was zu Schmutzkonkurrenz und Lohndumping führe, so Koppitz. Aus Sicht des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften müsse sich dies ändern. Es könne nicht sein, dass Lohndumping und schlechte Arbeitsbedingungen auch noch staatlich "gefördert" werden.

    Die Kommunen sollten nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch als Auftraggeber eine Vorbildfunktion für gute Arbeit einnehmen und ihre Marktmacht entsprechend nutzen. "Wir wollen, dass Steuergelder nachhaltig verwendet werden. Kommunen müssen die öffentliche Auftragsvergabe als politisches Lenkungsinstrument für gute und fair entlohnte Arbeit nutzen", sagte Koppitz. Der Kreisvorsitzende übergab an Kreisrat Thomas Dietzel von den Linken die entsprechende schriftliche Forderung, mit der Bitte dies im Gremium vorzubringen.

    Nach alter Tradition stimmten alle Gäste zum Abschluss der Veranstaltung mit ein und sangen das Gewerkschaftslied "Brüder zur Sonne, zur Freiheit".

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