Etwas unsicher war die Wetterlage, in der Nacht zum Sonntag hatte es nochmal kurz geregnet und der bedeckte Himmel am Vormittag lies nichts Gutes ahnen. Die Pferdefreunde von Mechenried und Umgebung hatten sich viel Arbeit gemacht, um den 69 teilnehmenden Pferdebesitzern und ihren Tieren aus der näheren und weiteren Umgebung einen angenehmen Aufenthalt zu bieten. Wohl wegen der unsicheren Witterung fehlten rund 30 Pferdebesitzer, die ihre Teilnahme an der Veranstaltung zugesagt hatten.
Nach dem Gottesdienst am Vormittag in der St. Nikolauskirche segnete Pfarrer Norbert Reinwand in der Hauptstraße die vorbeiziehenden Pferde und ihre Reiter. Festlich heraus geputzt defilierten die Vierbeiner an der Dorfstraße entlang und zogen zum eigens hergerichteten Festplatz an der Holzhäuser Straße. Dort bot das Helferteam um Organisator Rainer Krapf (Mechenried) einen reichhaltigen Mittagstisch an, der gut angenommen wurde.
Am Nachmittag standen dann die verschiedenen Vorführungen auf dem Tagesprogramm. Bedingt durch den relativ starken Regen in der Nacht mit über zehn Litern pro Quadratmeter war das Pferdekoppelgelände wegen des glitschigen Bodens nur eingeschränkt nutzbar.
So mussten die Vorführungen der Trossenfurter Mädchen wegen der schwierigen Bodenverhältnisse in stark abgeänderter Form vorgetragen werden. Es bereitete aber den großen und kleinen Mädchen aus der Gruppe dennoch sichtlich Spaß, ihre Übungen auf dem Pferderücken zu zeigen. Auch die etwas weiter fortgeschrittenen Mädchen machten trotz der widrigen Bodenverhältnisse eine gute Figur im Viereck der Pferdekoppel. Hermann Müller kommentierte sachkundig die einzelnen Übungsabschnitte der Vorführungen. Auch die geplante Western-Reitvorführung litt etwas unter den schlüpfrigen Bodenbedingungen in der Koppel.
Ein besonderer Programmpunkt war der Einsatz eines Holzrückepferdes, dass von Klaus Bergmann vom gleichnamigen Holzrückebetrieb aus Eichelsdorf demonstriert wurde. Schon in der dritten Generation seit 1945 befasst sich der Familienbetrieb mit der Nutzung der Pferdekraft beim Holzrücken im Wald. Mit seinem zwölf Jahre alten Kaltblut "Anton" erledigt er im täglichen Arbeitseinsatz das so genannte Vorliefern von Schwach-Stammholz zur Rückegasse im Wald. Die umweltfreundliche Stammholz-Rückearbeit mit dem Pferd wird in jüngster Zeit zunehmend von den staatlichen und privaten Waldbesitzern bevorzugt, da der vorhandene Baumbestand im Gegensatz zum Maschineneinsatz größtmöglich geschont wird. Auf einem abgesteckten Areal wurde dann das Schleppen von extra ausgelegten Holzstämmen mit dem Rückegeschirr gezeigt.
Anschließend demonstrierte auf einem neben liegenden Acker Klaus Bergmann noch das Pflügen mit Muskelkraft, mit seinem Kaltblut als Ackergaul vor einem Einfachpflug, wie es vor über 50 Jahren auch noch im Haßgau üblich war.
Als weiteren Punkt des Nachmittages konnten die Besucher die Fahrzeugsammlung von Porsche-Schleppern des Mechenrieder Oldtimersammlers Franz Schmich in einer kleinen Ausstellung bewundern. Der Reinerlös des Veranstaltungstages soll, betonte Organisator Rainer Krapf, der örtlichen Kirchenstiftung für ihre geplante Innenrenovierung der Pfarrkirche zukommen.