Einer lebhaften Diskussion mit interessanten Einblicken wohnten zahlreiche Besucherinnen und Besucher am vergangenen Dienstag im Kreisbüro von Bündnis 90/ Die Grünen in Haßfurt bei. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor. Die Podiumsdiskussion drehte sich ganz um die Erhöhung der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und den damit verbundenen Herausforderungen und Aufgaben für Truppe und Politik – Stichwort: "Zeitenwende".
Zu Gast waren Brigadegeneral Michael Matz, Kommandeur der Infanterieschule in Hammelburg, sowie Niklas Wagener, grüner Bundestagsabgeordnete aus Aschaffenburg und Mitglied im Verteidigungsausschuss. Beide waren sich schnell einig, dass das "Wieder-Fitmachen" der Bundeswehr nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen sei, heißt es in der Pressemitteilung. Wirklich tiefgreifende Fortschritte seien eher eine Frage von Jahren als von Monaten, so General Matz, der einige spannende Einblicke in den Truppenalltag gewährte.
Zur Sprache kam auch das Verhältnis zwischen Bevölkerung und Bundeswehr. Hier beobachtet Niklas Wagner eine deutliche veränderte Wahrnehmung seit Beginn des russischen Angriffskrieges Russlands in der Ukraine: "Die Wertschätzung der Leute für unsere Soldatinnen und Soldaten ist eindeutig gestiegen." Der Moderator der Veranstaltung, Benjamin Schraven, der als Wissenschaftler unter anderem schon die Nato beraten hat, lenkte das Gespräch auch auf die Herausforderungen der Bundeswehr über die russische Bedrohung hinaus.
In diesem Zusammenhang zeigte sich Wagener entschlossen, dass er sich auch weiterhin für eine höhere Einsatzbereitschaft der Truppe engagieren würde, selbst wenn Russland eines Tages keine Bedrohung mehr für Deutschland und die Nato darstellen sollte, so die Mitteilung. "Schließlich haben wir es leider auf der Welt mit vielen despotischen und autoritären Systemen zu tun, die die liberalen Demokratien verachten", wird Wagner in dem Presseschreiben zitiert.
Die Knetzgauer Gemeinderätin und Co-Organisatoren der Veranstaltung, Nina Köberich, zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung. "Viele Leute, die ansonsten wenig mit den Themen Bundeswehr und Verteidigung am Hut haben, sind mit einem guten Gefühl aus der Veranstaltung gegangen", wird Köberich in der Mitteilung zitiert. "Viele grundlegende Fragen sind beantwortet worden und ich habe das Gefühl: Wir brauchen mehr solcher Veranstaltungen."