Nein, dass solche Wassermassen aus diesem Bereich der Flur in den Ort niederstürzten, daran konnten sich auch ältere Rügheimer nicht erinnern. Die lehmige Flut bahnte sich am Dienstagnachmittag ihren Weg – geradewegs in das Landhotel am Ortsrand des Hofheimer Stadtteils. Bis in die Nacht hinein liefen die Arbeiten der Helfer, um die Hinterlassenschaften der Wassermassen so schnell wie möglich aus dem Hotel zu bringen.
Auslöser war ein Gewitter gegen 15.30 Uhr, und damit verbunden sintflutartiger Regen, wie Helfer vor Ort berichteten. Um die 30 Liter sollen innerhalb kürzester Zeit gefallen sein, berichtete Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst.
Diese Wassermassen konnte ein Graben am Hotelgrundstück nicht aufnehmen, die Flut suchte sich ihren weg und drang in die Kellerräume des Gebäudes ein. Etwa 20 Zentimeter hoch stand die braune Brühe dort. Im Einsatz war die Hofheimer Wehr mit Kommandant Karlheinz Vollert. Außerdem waren auch die Rügheimer Wehr und die Werksfeuerwehr der Fränkischen Rohrwerke im Einsatz. Auch Kreisbrandrat Ralf Dressel war nach Rügheim geeilt.
Die Hilfskräfte pumpten das Wasser aus den überfluteten Räumen, zudem wurde eine Spezialfirma nach Rügheim gerufen, um die Schäden durch die Flut möglichst gering zu halten und die lehmige Brühe so schnell wie möglich aus dem Haus zu bringen, berichtete Hotelmanager Jan Frantzen im Gespräch mit der Redaktion. Bitter für ihn: Erst vor kurzem war der Wellness-Bereich dort frisch renoviert worden. Den Schaden, den der Wassereinbruch verursachte hat, konnte Franzten am Dienstagabend noch nicht einschätzen. Allerdings sei der Hotelbetrieb weiter uneingeschränkt möglich.
Weil weitere Niederschläge gemeldet waren, wurde der Graben entlang des Hotels, der Wasser vom Hotel fernhalten soll, noch am späten Nachmittag vertieft. Zudem hob der städtische Bauhof oberhalb des Areals mit einem Bagger einen weiteren Graben aus – als Vorsichtsmaßnahme, berichtete Borst.
Mit den Wassermassen in Rügheim war der Stadtbereich von Hofheim zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen von gewaltigen Starkregen heimgesucht worden. Aber auch in anderen Bereichen des Landkreises mussten am Dienstag Wehren ausrücken, berichtet die Integrierte Leitstelle Schweinfurt auf Anfrage. So waren auch in Sylbach Keller vollgelaufen, bei Geusfeld wurde die Wehr zu einer überfluteten Straße gerufen und bei Treinfeld musste der Bahnverkehr wegen überfluteter Gleise unterbrochen werden.
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