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RENTWEINSDORF: Leidenschaft und Feingefühl

RENTWEINSDORF

Leidenschaft und Feingefühl

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    Gefeierte Künstler: Das „Saxonia piano Trio“ gastierte im Festsaal des Rentweinsdorfer Schlosses.
    Gefeierte Künstler: Das „Saxonia piano Trio“ gastierte im Festsaal des Rentweinsdorfer Schlosses. Foto: Foto: S. Meissner

    Wie gut, dass im Sommer 2008 eine Konzerttournee die drei Musiker zusammenführte, denn seitdem bilden der Geiger Michael Scheitzbach, der Violoncellist Tilman Trüdinger und der Pianist Hiroto Saigusa das „Saxonia Piano Trio“. Jetzt waren sie bei Maximilian und Anna Maria von Rotenhan zu Gast und begeisterten mit Haydn, Rachmaninoff und Mendelssohn ein nach jedem Stück frenetisch applaudierendes Publikum.

    „Wenn es im Barockschloss warm ist, dann ist der Sommer wirklich da“, eröffnete die Urheberin der Reihe, Konzertagentin Anne Meiners, das zweite diesjährige Konzert. Als „junges Ensemble mit breitem Repertoire“ kündigte sie die Drei an, die mit dem Klaviertrio in G-Dur von Joseph Haydn beschwingt begannen. So leicht, als würden Schmetterlinge über die Sommerwiese hinter dem Schloss flattern, schwang das Andante durch den kunstvoll stuckierten und mit Fayencefliesen gestalteten Festsaal.

    Im beschließenden dritten Satz, einem temperamentvollen Rondo, ließen die Musiker Feuer auflodern. Ehrfürchtig staunten die Konzertbesucher, wie in rasender Geschwindigkeit Bögen über die Saiten flogen, gestrichene mit im Pizzicato gezupften Klängen einander abwechselten und am Flügel die Tasten Freudensprünge vollführten. Das Eingangsstück passte so recht zu diesem glutheißen Sommertag.

    Mit äußerster musikalischer Hingabe spielten die drei Künstler dann auch das „Trio Élégiaque in g-Moll“ von Sergei Rachmaninoff. Von Scheitzbach, der sich nicht nur als Virtuose auf seiner Violine erwies, erfuhren die Gäste Interessantes aus dem „unglaublichen Lebenslauf des hochbegabten Menschen“.

    Rachmaninoff soll es nicht ertragen haben, dass er „als Komponist auf cis-Moll festgelegt“ war, er soll als Mitglied des Moskauer Bolschoi-Theaters „empfindlich auf Kritik reagiert“ und ständig eine Gratwanderung zwischen Erfolg und Depression vollführt haben. „Das alles spiegelt dieses g-Moll-Trio wieder“, sagte der Geiger und lieferte im Zusammenspiel mit seinen Kollegen den musikalischen Beweis.

    Dem höfischen Start mit dem Wiener Klassiker und der charaktervollen Komposition des Russen folgte als Dessert ein musikalisches Praline des Romantikers Felix Mendelssohn-Bartholdy.

    Nach dem fulminanten Finale jubelten die Zuhörer und dankten lang applaudierend für dieses Erlebnis, das Dank der Öffnung des Schlosses und einem Blick oder Gang in den Schlosspark während der Pause auch andere Sinne als die Ohren angesprochen hatte. Organisatorin Anne Meiners drückte ihren Dank mit kleinen Geschenken an die Künstler und Blumen für die Hausherrin aus.

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