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ELTMANN: Leidenschaftliche Sammler

ELTMANN

Leidenschaftliche Sammler

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    Bügelverschluss-Köpfe: Unser Bild zeigt eine Dose voll von Bügelverschluss-Köpfen. Mittendrin zwei der Haßfurter Hiernickel-Brauerei.
    Bügelverschluss-Köpfe: Unser Bild zeigt eine Dose voll von Bügelverschluss-Köpfen. Mittendrin zwei der Haßfurter Hiernickel-Brauerei. Foto: Fotos: Ralf Naumann

    Warum steht man mitten in der Nacht auf, fährt mit dem Auto einige Hundert Kilometer, um schon um 7 Uhr morgens in Eltmann zu sein? „Ich bin leidenschaftlicher Etikettensammler, und da fährt man auch gerne mal ein Stück weiter“, begründete Norbert Knorr seine Teilnahme an der „Stüchtl FvB-Tauschbörse“, an einer großen Bierkrug-Sammelbörse der „Fördergemeinschaft von Brauerei-Werbemittel-Sammlern e. V.“. „In der Hoffnung, dass ich was Schönes erwische“, ergänzte er.

    Die knapp 300 Kilometer lange Strecke, die Knorr bereits um 4 Uhr in Angriff genommen hatte, machte ihm also nichts aus. Dann hat er auf zwei Tischen in der Stadthalle seine Utensilien ausgebreitet: volle Bierflaschen unterschiedlichster Brauereien, Bierdeckel sowie auch einige Ordner mit Etiketten. All das sammelt der Sachse aus Colmitz, einem Ortsteil von Klingenberg, seit 18 Jahren. „Rein zufällig“ ist er dazu gekommen. Angefangen hat er mit Maßkrügen, doch mit der Zeit „wurde es sehr eng“, lachte der 52-Jährige. Irgendwann ist er dann bei Etiketten gelandet. „Die nehmen nicht soviel Platz weg.

    “ Doch mittlerweile ist es diesbezüglich auch schon recht eng geworden. In 100 dicken Ordnern befinden sich immerhin knapp 90 000 Exemplare. Doch Spaß macht ihm die Sammlerei immer noch. „Es kommt immer wieder was Neues.“

    Peter Wauer indes hat zu Hause auch Briefmarken. Doch noch größer ist seine Leidenschaft für Bügelverschlussflaschen. „Ich habe zurzeit über 3000 verschiedene“, sagte der 50-Jährige aus Münchberg. „Die Köpfe biete ich zum Verkauf an, natürlich nur die doppelten.“ Seine einfache Begründung: „Man kann nicht soviel sammeln. Ich habe zuhause noch 300 000 Bierdeckel, und irgendwann reicht der Platz nicht mehr aus“, grinste Wauer, der auf seine übervolle, zehn mal sechs Meter große Garage verwies. „Die ist auch unterkellert. Dort stehen meine Krüge und meine Flaschen. Und im Dachboden habe ich meine Bierdeckelsammlung.“ Es ist aber kein Wunder, dass der Oberfranke bereits soviel gesammelt hat. Schließlich hat er als sechsjähriger Bub damit angefangen. „Das hat mir damals einfach gefallen“, erinnerte er sich an die Anfänge.

    „Für den Ofen gut“

    Und wie schaut es heute aus? Wie findet eigentlich die Ehefrau das Hobby ihres Mannes, der jährlich „zwischen fünf und sechs Tauschtreffen“ besucht und in Eltmann – angesichts seiner vierten Teilnahme – sozusagen Stammgast ist? „Die Bierdeckel sind später einmal für den Ofen gut.“

    Wer jetzt glaubt, das Sammeln von Brauerei-Werbemitteln ist eine reine Männer-Domäne, der irrt. Zusammen mit ihrem Mann Heinz war Margarete Stellwag gekommen, aus Neuhof nahe Ansbach. Auch das Ehepaar war bereits um 7 Uhr in der Wallburgstadt, um erste Tauschgeschäfte vorzunehmen. „Ich bin eigentlich nur Begleitperson“, machte die 68-Jährige zwar deutlich. Doch mittlerweile hält sie die Stellung am „Verkaufsstand“, wenn sich Heinz um Bierdeckel bemüht. Die stehen bei den Stellwags hoch im Kurs. Im Kellerraum sowie in der Garage haben sie ihre Brauerei-Artikel sortiert. Und Spaß macht ihr das Hobby ihres Mannes schon, auch wenn sie „immer die Gleichen“ antrifft. Im Schnitt fahren die Mittelfranken „dreimal im Jahr“ zu ähnlichen Veranstaltungen. „Öfter nicht, es sind ja doch immer weite Strecken zu fahren.

    “ Getauscht wird meist mit Gleichgesinnten aus dem Bayerischen Wald, Baden-Württemberg oder auch Schleswig-Holstein – per Post. Man schickt sich immer gegenseitig Sachen zu.

    Der Eltmanner Herbert Bott, Hauptorganisator der „Stüchtl FvB-Tauschbörse“, zeigte sich mit der Resonanz „vollauf zufrieden, ich habe gar nicht mit so vielen Besuchern gerechnet“, freute sich der 73-Jährige Rentner über Sammler aus Franken, Böhmen, Köln oder Hamburg. „Es sind viele Bekannte da. Ich muss sagen: echt super“, so der gelernte Brauer und Mälzer, der selbst seit Jahren sammelt, kauft und tauscht und somit in der Szene bestens bekannt ist.

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