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RÜGHEIM: Ludwig, das Flötentalent

RÜGHEIM

Ludwig, das Flötentalent

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    Ludwig, das Flötentalent
    Ludwig, das Flötentalent

    „Schon nach zwei Unterrichtsstunden habe ich gemerkt, dass Ludwig eine besondere Begabung hat“, erinnert sich Irene Wehner an die ersten Begegnungen mit Ludwig Müller. Ihr Gespür hat sie nicht getrogen. Anfang Februar hat ihr Musikschüler beim Musikwettbewerb „Jugend musiziert“ auf Regionalebene in der Kategorie Blockflöte einen ersten Preis gewonnen.

    Der zehnjährige Viertklässler lebt seit einigen Jahren gemeinsam mit seinen Eltern und seinem vierjährigen Bruder in Rügheim und besucht die Hofheimer Grundschule. Seit Januar 2009 nimmt er Blockflötenunterricht bei Irene Wehner, Dozentin an der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen. Unter der Trägerschaft des Vereins Kultur e.V., unterrichtet sie jeden Donnerstagnachmittag im Katholischen Pfarrheim in Hofheim Blockflöte.

    „Es gibt einfach Kinder, die großes Talent für ein bestimmtes Instrument haben“, sagt Wehner. Bei Ludwig sei es die Blockflöte. Bereits nach einem halben Jahr habe er so große Fortschritte gemacht, dass sie vom Gruppen- zum Einzelunterricht übergegangen sei. Ganz besonders freut die Musiklehrerin, dass Ludwig ein so begeisterter und talentierter Flötenspieler ist, „denn zu Unrecht wird die Blockflöte häufig als Mädcheninstrument bezeichnet“, sagt Wehner, und fügt an: „und das, obwohl nahezu alle berühmten Flötisten Männer waren oder sind.“ Ludwigs Liebe zu Holzblasinstrumenten scheint in der Familie zu liegen. „Meine Aschaffenburger Oma hat mir meine erste Sopranblockflöte gekauft und damit zum Spielen angeregt“, erzählt Ludwig. Sie selbst sei auch Flötistin gewesen und habe hobbymäßig aber auf relativ hohem Niveau musiziert. Nun, da sie altersbedingt nicht mehr spielen kann, darf Ludwig ihre hochwertigen Instrumente nutzen. Auch Ludwigs Vater hat früher Blockflöte gespielt, heute bevorzugt er die Klarinette und das Saxophon.

    Dass Ludwig die Flötentöne besonders gut beherrscht, hat er am 3. Februar in der Musikschule in Schweinfurt bewiesen, beim „Jugend musiziert“-Wettbewerb auf Regionalebene für die Region Scheinfurt, zu der auch der Landkreis Haßberge zählt. Der bundesweite Musikwettbewerb findet seit bald 50 Jahren statt, in rund 140 Regional-, 20 Landes- und einem Bundeswettbewerb zeigen talentierte Nachwuchsmusiker in einer Vielzahl von Kategorien ihr Können. Schirmherr des Musikwettbewerbs ist der Bundespräsident, als Träger fungiert die Projektgesellschaft des Deutschen Musikrates. Die Teilnehmer präsentieren Musikstücke aus unterschiedlichen Epochen, die Vortragslänge richtet sich nach der Altersgruppe und dauert zwischen sechs und 20 Minuten.

    Ludwig, Jahrgang 2002, war in die Altersgruppe Ib eingeteilt und spielte von Johann Christoph Pepusch ein Adagio und Allegro sowie drei Stücke aus der „Altspanischen Suite“ von Robert Leukauf. Begleitet hat ihn mit der Gitarre Julian Dünninger aus Goßmannsdorf, der zur Zeit als Gitarrenschüler die Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen besucht. Bei der Jury-Bewertung spielen verschiede Kriterien eine Rolle, etwa die Musikalität des Vortrages, die Spieltechnik und die Qualität des Zusammenspiels. Besonders gewürdigt worden sei von der Schweinfurter Jury „das traumhaft gute Zusammenspiel von Ludwig und Julian“, berichtet Irene Wehner. Und auch von der Vielfalt des Vortrages – Ludwig spielte Sopran- und Altblockflöte – sei die Jury beeindruckt gewesen. Von möglichen 25 Punkten hat Ludwig 24 erreicht. Wäre er älter, könnte er mit dieser Punktzahl am Landeswettbewerb teilnehmen. Doch um allzu großen Druck zu vermeiden, gibt es in seiner Altersgruppe den ersten Preis mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb noch nicht, der ist erst ab der Altersgruppe II vorgesehen.

    Doch das tut der Freude über den Erfolg keinen Abbruch. „Soweit ich weiß, ist Ludwig der erste Jugendliche im Raum Hofheim, der bei Jugend musiziert einen ersten Preis gewonnen hat“, sagt Irene Wehner mit stolzer Stimme.

    Und Ludwig scheint die Bodenhaftung nicht verloren zu haben. Auf die Frage, wie er denn in der Schule sei, antwortet er bescheiden „ach, es geht so“. Doch seine Flötenlehrerin schüttelt den Kopf und flüstert „da ist der auch supergut und Torschützenkönig in seinem Sportverein ist er noch dazu.“

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