(sn) Die Lücke in der hausärztlichen Versorgung Königsbergs, die sich durch den Tod von Dr. Volker Steineck beziehungsweise durch dessen beabsichtigte Praxisschließung auftat, wird zum 1. Juli geschlossen. Denn ab diesem Tag wird Dr. Monika Zuther im ehemaligen Forsthaus an der Haßfurter Straße ihre Arztpraxis für Allgemeinmedizin eröffnen.
Zuther ist Anfang 50 Jahre alt und kommt aus Lübeck. Ehrlich gesteht sie, dass sie Königsberg bisher nicht gekannt hatte: „Ich kannte nur Königsberg in Ostpreußen vom Namen her und war deshalb eigentlich sehr erstaunt, als wir hier vorbeifuhren und gelesen haben, dass es auch ein Königsberg in Bayern gibt.“ Und so war es eigentlich auch ein Zufall, dass Zuther schließlich hier gelandet ist. Eine Anzeige mit dem Hinweis, dass hier ein Kollege aufhört, keinen Nachfolger findet und die Region veraltet ist, hat sie veranlasst, sich umzuschauen. Wobei sie von Königsberg beim ersten Umschauen den Eindruck gewonnen hat, dass es „sehr hübsch ist, vom Ort her“. Es sei aber keine Liebe auf den ersten Blick gewesen, „aber eine Liebe, nachdem ich es näher gesehen habe“.
Monika Zuther betreibt noch eine Praxis in Unterschleichach, was sie nicht daran hindern wird, auch in Königsberg täglich regelmäßige Sprechstunden anzubieten. Die neue Praxis in Königsberg zählt offiziell als Filialpraxis und wird von ihr zeitversetzt zur Praxis in Unterschleichach geführt. Die Ärztin ist bereit, Hausbesuche zu machen und im Rahmen der ärztlichen Notdiensttätigkeit auch nachts zur Verfügung zu stehen. Zuther ist Fachärztin für Allgemeinmedizin, aber auch für Naturheilverfahren, Psychotherapie und Akupunktur.
Suche nach Alternativen
Sie ist der Auffassung, dass chronische und psychosomatische Beschwerden trotz aller schulmedizinischen Fortschritte zunehmen. Die Schulmedizin aber biete meist nur Linderung, der Patient sei daher oft enttäuscht und suche nach Alternativen. Bei einem ganzheitlich orientierten Behandlungskonzept werde der Mensch vorrangig als Individuum gesehen, mit all seinen familiären, beruflichen und sozialen Beziehungen. Die Frage „Was macht den Patienten wirklich krank?“ wird von ihr mit ihrem Behandlungskonzept beantwortet. Denn durch anhaltende Spannungen (Stress) komme es gehäuft zu scheinbar körperlichen Störungen. Diese seien jedoch meist Symptome einer dauerhaften, seelischen Belastung. Sie könnten als Warnhinweise gedeutet werden. Es gelte daher, Leib und Seele wieder in Einklang zu bringen. Zu diesem Zweck werde nach ausgiebiger Analyse der Beschwerden und Symptome ein individuelles Behandlungskonzept für jeden einzelnen Patienten zusammengestellt. Häufig müssten schulmedizinische, naturheilkundliche und psychosomatische Maßnahmen miteinander kombiniert werden.
Unterstützt wird Zuther von ihrem Sohn Paul, einem angehenden Heilpraktiker.