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ZEIL: Majestät bereist ihr Frankenland

ZEIL

Majestät bereist ihr Frankenland

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    Die Fränkische Weinkönigin Klara Zehnder (4. von links) besuchte am Dienstag das Abt-Degen-Weintal. Begleitet wurde sie von der ADW-Weinprinzessin Elisabeth Goger, dem Vorsitzenden Thomas Stadelmann (links), Bierprinz Sebastian Gocker, „Abt Degen“ Richard Schlegelmilch und zahlreichen Vertretern des ADW.
    Die Fränkische Weinkönigin Klara Zehnder (4. von links) besuchte am Dienstag das Abt-Degen-Weintal. Begleitet wurde sie von der ADW-Weinprinzessin Elisabeth Goger, dem Vorsitzenden Thomas Stadelmann (links), Bierprinz Sebastian Gocker, „Abt Degen“ Richard Schlegelmilch und zahlreichen Vertretern des ADW. Foto: Foto: Sabine Weinbeer

    Es ist mittlerweile gute Tradition, dass die Fränkische Weinkönigin das Abt-Degen-Weintal, die östlichste Weinbauregion Unterfrankens, besucht. Diesen Besuch ließ sich natürlich auch Klara Zehnder nicht nehmen. Die neue Weinkönigin aus Randersacker kennt das Abt-Degen-Weintal bereits von mehreren Besuchen als Weinprinzessin beim Sander und Oberschwappacher Weinfest und beim Zeiler Weinfest war sie bereits in ihrem neuen Amt dabei.

    Elisabeth Goger als Prinzessin des Abt-Degen-Weintals freute sich, dass neben Klara Zehnder auch Weinbaupräsident Artur Steinmann kam, der ein bekennender Fan des Abt-Degen-Weintals ist. Am Sander Dorfplatz ging es los, viele Repräsentanten und Winzer aus dem Abt-Degen-Weintal sowie der Vorsitzende, Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann, begleiteten die Rundreise der Weinkönigin. Die begann im Sander „Himmelsbühl“, wo Rudi Ruß auf das Thema Trockenheit und Bewässerung einging.

    „Das Bio-Siegel ist schon auch verkaufsfördernd“

    Wolfgang Zimmermann, Öko-Winzer

    Mit ihrem gemeinsamen Brunnen hatten die Sander Winzer in diesem trockenen Sommer einen klaren Standortvorteil. „Wir sehen in der Nachbarschaft auch ganz andere Weinberge“, so der erfahrene Winzer. Zum Glück seien in den Wintermonaten von November bis Januar die Hälfte der Niederschläge eines ganzen Jahres gefallen, so dass vor allem alte Weinstöcke in vielen Lagen ganz gut über die Runden kommen konnten. Elisabeth Goger zeigte die Weinberge der eigenen Familie, wie gut der Wein dank Bewässerung steht.

    Rudi Ruß rechnete vor, dass die Winzer, die Landwirte und die Gemeinde insgesamt rund vier Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Gemeinschaftsbrunnen entnommen haben. Das habe zwar viel Arbeit bedeutet, doch im Juli und August hätten die Trauben doch sehr von der Bewässerung profitiert. Wenn er nun davon ausgehe, dass er für seine 4000 Quadratmeter 3000 Liter Wasser ausbrachte, dann klinge das sehr wenig, doch dank der Tröpfchen-Bewässerung komme quasi das gesamte Wasser dem Weinstock zugute, es gebe kaum Verdunstung.

    Auch zu den neuen Mitgliedern im Abt-Degen-Weintal führte die Rundreise, in Oberhaid begrüßte Bürgermeister Carsten Joneitis den Tross, bevor es auf das Weingut Wagner in Staffelbach ging.

    Zurück im Landkreis Haßberge und in Unterfranken, ging es zu Weinbau Hömer nach Steinbach und ins Weinhaus Zimmermann nach Ziegelanger. Hier empfing Wolfgang Zimmermann die Gäste in seinem alten Felsenkeller, angenehm kühl und romantisch mit Kerzen beleuchtet. Gespannt hörte Klara Zehnder den Erfahrungsbericht von Wolfgang Zimmermann, der schon 1987 seinen Betrieb auf Öko-Weinbau umstellte. „Die Spritzmittel haben mich krank gemacht“, erklärte er seinen sehr frühen Weg in den biologischen Weinbau. Viel Lehrgeld habe er bezahlt, doch heute produziere er zwar weniger Wein als ein konventionell wirtschaftender Kollege, aber „das Bio-Siegel ist schon auch verkaufsfördernd“. Wett machen könne der etwas höhere Preis den Mehraufwand und den Minderertrag allerdings nicht, erklärte er auf Nachfrage. Einige Methoden aus dem Ökolandbau hätten mittlerweile auch bei konventionellen Winzern Einzug gehalten, etwa das Ausschneiden, das „Luftigmachen“ des Weinbergs, damit Oberflächenfeuchtigkeit schnell verdunstet und Schadpilze sich nicht wohlfühlen. „Heuer gab es da natürlich nirgends ein Problem“, bilanzierte er den trockenen Sommer. Manchmal sei er auch kritisch beobachtet worden, weil er nachts in den Weinberg fuhr. „Aber wenn ich Molke spritze oder mit Backpulver, dann darf keine Sonne scheinen“, erklärte Zimmermann.

    Gerne gebe er heute seine Erfahrungen weiter, auch gebe es viel Unterstützung durch die Fachberatung. Er ist recht stolz, dass Stefan Rippstein in Sand nun auch umgestellt hat und er einen weiteren jungen Kollegen beim Umstieg begleiten kann.

    Auch in der „Frankenschau“ am kommenden Sonntag wird das Abt-Degen-Weintal vorkommen, in einem Beitrag über die Weinbergsbewässerung (17.45 Uhr, Bayerisches Fernsehen).

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