In der idyllisch gelegenen "Klaubmühle" im Ebelsbachtal konnte dieser Tage Marianne Hauck ihren 90. Geburtstag feiern. Dazu gratulierten insbesondere Sohn Frank mit Frau sowie viele Bekannte und auch Bürgermeister Karl Heinz Kandler für die Gemeinde Kirchlauter.
Marianne Hauck ist ein "waschechtes Mühlenkind", ist in dem Einzelgehöft aufgewachsen und nach 20 Jahren beruflicher und familiärer Veränderung in anderen Städten, auch wieder zurückgekehrt. Als "Kriegskind" hat sie ihre Schullaufbahn in der nahegelegenen Volksschule in Dörflis absolviert.
Von der Klaubmühle nach Würzburg
1956 zog sie aber von der "Klaubmühle" nach Würzburg, wo sie auch ihren Mann heiratete, der Ingenieur und Geschäftsführer eines Unternehmens aus Stuttgart gewesen ist. Deswegen folgten auch Umzüge nach Koblenz und Marburg. Sie machte Karriere bei "Kaufhof" in Würzburg und dann in Koblenz, wo sie stellvertretende Abteilungsleiterin für 360 Frauen und Männer war. "Ich habe dabei in fünf Häusern von Kaufhof gearbeitet und das war auch die schönste Zeit meines beruflichen Lebens", erinnert sie sich gerne.
Bereits 1971 starb ihr Mann und sie zog mit Tochter Lisa und Sohn Frank wieder zurück in die Klaubmühle. Tochter Lisa galt dabei ihre große Sorge, denn sie war blind. Jedoch konnte sie in der Lebenshilfe in Augsfeld arbeiten und während dieser Zeit sei sie lange Vorstand im Elternbeirat der Einrichtung gewesen. Im Jahre 2006 starb Lisa an Krebs.
Bis 1955 wurde die Mühle betrieben
Marianne Hauck erinnert aber auch an ihre Eltern Maria und Rudolf Kummer und an die Mühle, die 1929 in den Besitz der Familie gekommen war. Die Mühle ist um 1500 erbaut worden und hatte namhafte Eigentümer wie Fuchs von Bimbach, die Guttenbergs und auch von 1693-1723 den Fürstbischof Franz Lothar von Schönborn aus Bamberg. Einige Accessoires wie das alte Wasserrad erinnern noch an die ursprüngliche Nutzung als Getreidemühle.
Vater Rudolf Kummer betrieb die Mühle noch aktiv bis 1955, bevor er sich der Großmühle Grobe anschloss und dann später noch bis 1980 im Büro des Bauunternehmens Rennert im benachbarten Neubrunn einer Beschäftigung nachging.
"Ich bin auch froh, dass mein Sohn Frank ein sehr großes Interesse an der Mühle hat, es als eine familiäre Verpflichtung gegenüber dem Opa und mir ansieht, alles in Ordnung zuhalten und sich um den Bestand zu kümmern", freut sich Jubilarin Marianne Hauck.
Marianne Hauck fühlt sich in der Mühle sehr wohl, man sieht ihr Alter wahrlich nicht an und sie interessiert sich für viele Dinge. Sehr große Freude bereitet ihr noch ihr Bauerngarten mit Blumen und Kräutern. "Im hohen Alter von 75 Jahren habe ich auch noch mit dem Klavierspielen angefangen und Unterricht genommen", sagt sie stolz und deutet dabei auf das Klavier im Wohnzimmer.