Michael Brehm, Wirtschaftsförderer des Landratsamtes Haßberge, besucht derzeit die heimischen Unternehmen, um sie auf das Portal Wirtschaftsraum Haßberge aufmerksam zu machen, damit sie sich auf dieser Plattform präsentieren und Jobangebote einstellen. Im Küchenstudio Langguth trifft er auf einen ehemaligen Existenzgründer, der den Sprung in die Selbstständigkeit nie bereut hat.
Seit 1972 dreht sich bei Heinz Langguth alles rund um das Thema Küche. Vom Küchenmonteur und Abteilungsleiter, Einkaufs- und Vertriebsleiter bis hin zum Bereichsleiter Küche beim Einrichtungsverband MZE (Münchner Möbel-Zentral-Einkauf) – der heute 64-Jährige hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Sein Tätigkeitsschwerpunkt in der Einrichtungsbranche lag viele Jahre in den Bereichen Einkauf, Marketing und Werbung, später konzentrierte er sich auf Konzeptentwicklung und Küchenvermarktung und baute ganze Küchenfachmärkte auf. „Über 700 Händler habe ich da im laufenden Geschäftsverkehr betreut“, berichtet Langguth.
Auf seinem Karriereweg legte er unter anderem berufliche Zwischenstationen in Gelsenkirchen und München ein. Aber der regionale Bezug zu seiner Heimat ging nie verloren. „Ich bin immer gependelt und war nur am Wochenende zu Hause“, erinnert sich der Unternehmer. „Aber ich bin immer Haßfurter geblieben.“
2009 reifte sein Entschluss, sich mit einem eigenen Küchenstudio selbstständig zu machen. Heinz Langguth nahm das Angebot der PEP-Existenzgründerinitiative des Landratsamtes Haßberge wahr und absolvierte ein Gründerseminar, besuchte regelmäßig die PEP-Vorträge und wandte sich mit seinem Vorhaben auch an den damaligen Wirtschaftsförderer.
Bei der Standortwahl gab es nicht viel zu überlegen. „Der Landkreis bietet Potenzial und Möglichkeiten in Hülle und Fülle. Keine Frage, nur die Haßberge, speziell Haßfurt waren für mich die erste – und einzige – Wahl für mein Vorhaben.“ Dem bekennenden Haßfurter kam dabei entgegen, dass das Autohaus Storkan zum damaligen Zeitpunkt bereits expandiert hatte und dadurch Räumlichkeiten in bester Lage frei wurden. Seitdem strahlt nun der Küchenstern unmittelbar neben der Hebammen-Werkstatt in der Unteren Vorstadt.
Seit November 2009 ist Heinz Langguth Einzelkämpfer, der in seinem Küchenstudio aber auf altbekannte Unterstützung zählen kann: der Haßfurter schloss sich seinem ehemaligen Arbeitgeber, dem Münchner Möbel-Zentral-Einkauf, an. Dort sind mittlerweile über 580 Mitgliedshäuser angeschlossen. Im Haßfurter Küchenstudio selbst sind zwar „nur“ Küchen ausgestellt, aber über seinen Einkaufsverband kann Heinz Langguth sämtliche Möbel beschaffen. „Für alle Wohnbereiche – auch für barrierefreies Wohnen – habe ich Hersteller an der Hand, die von unabhängigen Spezialisten dafür zertifiziert wurden.“
Auf die Frage, wie es mit dem Wettbewerb gerade durch die großen Möbelhäuser aussehe, antwortet der Küchen-Studio-Inhaber gelassen: „Ein kleiner Betrieb wie meiner ist durchaus in der Lage, dem Wettbewerb standzuhalten.“ Sein Vorteil sei vor allem, dass er auf individuelle Bedürfnisse der Kunden eingehen kann und sämtlichen Service aus einer Hand bietet. „Ich bin Verkäufer, Abteilungs-, Verkaufsleiter und Filialleiter in einem.“ Das verlange zwar vollen Arbeitseinsatz, mache aber auch Spaß. „Ich habe den Sprung in die Selbstständigkeit nie bereut“, so Heinz Langguth.
Der Unternehmer freut sich, dass sich die Wirtschaftsförderung nicht nur während der Gründungsphase um die Betriebe kümmert, sondern sie auch danach nicht alleine lässt. Das Wirtschaftsportal Haßberge findet der 64-Jährige als einen guten Ansatz, um die Vielfalt der heimischen Betriebe bekannter zu machen. Und wer weiß, vielleicht gelingt es über das Job-Modul vielleicht sogar, einen Praktikanten oder Auszubildenden zu finden, der eines Tages in seine Fußstapfen treten wird…
Weitere Informationen zum Wirtschaftsportal Haßberge gibt es unter der URL: www.wirtschaftsraum-hassberge.de. Interessierte Unternehmen können sich dort kostenlos registrieren.