Zu Beginn der Sitzung des Stadtratsgremiums am Dienstag wurde der Nachfolger für den aus dem Stadtrat ausgeschiedenen Otto Kirchner (CSU) vereidigt. Listennachfolger Markus Geuß (CSU), der als Ortssprecher von Hofstetten bereits seit 2014 dem Stadtrat angehört, bestätigte auf schriftliche Anfrage die Bereitschaft zur Übernahme des Stadtratsamtes, so dass er vor Bürgermeister Claus Bittenbrünn den Eid ablegen konnte.
Über den aktuellen Stand der Allianz Main & Haßberge, zu der die Städte Haßfurt, Königsberg und die Gemeinden Wonfurt, Theres und Gädheim gehören, berichtete Allianzmanagerin Marlene Huschik. Nachdem sich Huschik zunächst selbst dem Gremium vorgestellt hatte, informierte sie über den aktuellen Sachstand und die laufenden Projekte der jungen kommunalen Allianz.
Website der Allianz entsteht
Als Beispiel für eine erfolgreiche kommunale Kooperation wurde die gemeinsame jährliche Prüfung aller Spielplätze im Allianzgebiet auf den Weg gebracht, durch welche die Kommunen nicht zuletzt Kosten sparen können. Um auch eine breite Öffentlichkeit zukünftig über die Projekte der Allianz informieren zu können, wird derzeit eine Website für die Allianz erstellt.
Ein weiteres wichtiges Anliegen der Allianz ist die Innenentwicklung, deren Ziel die Erhaltung vitaler Ortskerne und Revitalisierung von leerstehenden Gebäuden in der Region ist. Als mögliche Ansatzpunkte sind hier derzeit ein Förderprogramm und Informations- und Beratungsangebote in Erarbeitung. Weitere Projekte der Allianz laufen derzeit im Bereich Wassertourismus, zusätzlich wollen die Kommunen sogenannte Mitfahrbänke installieren und damit zu einer Verbesserung der Mobilität beitragen.
Diskussion über Mitfahrbänke
Bei Mitfahrbänken handelt es sich um normale Bänke, die einem vorbeifahrenden Autofahrer signalisieren, dass die darauf sitzende Person mitgenommen werden möchte. Durch das Konzept der Mitfahrbank als kostenloses und flexibles Mitnahmesystem kann ein Beitrag zur Verbesserung der regionalen Mobilität geleistet werden. Diese Idee wurde von den Räten ausgiebig diskutiert. Die Meinungen reichten von „Noch nicht ausgereift“ über „Hinkommen ja! Wie aber wieder zurück?“ bis hin „Ein Bürgerbus wäre bestimmt besser“.
Aufgeworfen wurde auch die Frage nach den Finanzierungen von Projekten. Außerdem sollten die Projekte nicht nur im kleinen sondern auch im großen Kreis, wie Bürgerversammlungen, beraten werden, in der auch Ideen eingebracht werden können.
Photovoltaik auf dem Dach? Gestaltungssatzung wird überarbeitet
Für den „Goldenen Stern“ am Marktplatz wurde der Antrag gestellt, Paneele für Photovoltaik auf den Dächern im Innenhof anzubringen, um durch die Erzeugung von Solarstrom zum Teil die Nachteile an der vorgegebenen historischen Bausubstanz ausgleichen zu können. Diese wären vom öffentlichen Verkehrsraum aus nicht zu sehen. Die Stadt Königsberg sieht aber gemäß ihrer Gestaltungssatzung nur in Ausnahmefällen die Errichtung von Kollektoren für thermische Sonnenenergie auf Dachflächen vor. Diese sind an verschiedene Vorgaben gebunden. Die Satzung sieht zudem vor, dass Ausnahmen und Befreiungen von den Vorgaben der Satzung durch das Landratsamt im Einvernehmen mit der Stadt Königsberg möglich sind.
Nach längerer Diskussion wurde der Vorschlag von Bürgermeister Bittenbrünn angenommen, mit der Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes und Stadtarchitekt Jürgen Bergmann die Königsberger Gestaltungssatzung hinsichtlich Photovoltaik in der Altstadt zu überarbeiten. Dann wird über den Antrag in einer der nächsten Sitzung des Stadtrates entschieden.
Nahverkehrsplan mit Defiziten
Nicht sehr erfreut zeigten sich die Räte mit dem Endbericht des Nahverkehrsplanes, den das Landratsamt Haßberge zur Anhörung zugesandt hatte. Im Rat wurde kritisiert, dass der mit vielen Detailkarten und Grafiken ausgestattete Bericht schwer verständlich ist. Die Stadt Königsberg hat Defizite erkannt: Handlungsbedarf bestehe zum Beispiel während der Schulzeit für Altershausen und Hellingen. Zudem kam der Vorschlag, alternative Möglichkeiten wie Bürgerbusse einzubeziehen. Zudem müsse die Lesbarkeit von Fahrplänen verbessert werden.
Das Ratsgremium erfuhr ferner, dass der Freistaat durch ein neues Investitionsprogramm den Gemeinden Zuschüsse von 80 bis 90 Prozent für Glasfaseranschlüsse ihrer Schulen anbietet. Voraussetzung sei, dass die Kommunen bei Internet-Anbietern bei verschiedenen Netzbetreibern die Kosten in Erfahrungen bringen. Die Stadtrat beauftragte die Verwaltung, diese Kosten zu eruieren. Vorgesehen ist der Anschluss der Regiomontanus-Grundschule Königsberg.
Bürgermeister Claus Bittenbrünn informierte das Gremium schließlich noch über ein Vorhaben der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die die Voraussetzungen zur Gewinnung von Energie aus der thermischen Erdwärme untersucht. Nun stehen die Untersuchungen auch für den Bereich des Landkreises Haßberge im Laufe des Oktobers 2018 an. Betroffen von der Untersuchung ist im Stadtgebiet von Königsberg nur ein kleines Gebiet bei Holzhausen.