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Mathewettbewerb: Manchmal hat die ganze Familie gerätselt

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Mathewettbewerb: Manchmal hat die ganze Familie gerätselt

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    Mit 96 Jungen und Mädchen hat die Realschule Hofheim beim Wettbewerb „Mathe im Advent“ teilgenommen und den zweiten Platz in der Kategorie „Beste Schulen Sekundarstufe I“ belegt.
    Mit 96 Jungen und Mädchen hat die Realschule Hofheim beim Wettbewerb „Mathe im Advent“ teilgenommen und den zweiten Platz in der Kategorie „Beste Schulen Sekundarstufe I“ belegt. Foto: Foto: Beate Dahinten

    Alle Achtung: Die Realschule Hofheim hat beim Wettbewerb „Mathe im Advent“ den 2. Platz in der Kategorie „Beste Schulen Sekundarstufe I“ belegt.

    Plätzchen backen, Geschenke besorgen, gemütliche Stunden bei Kerzenschein – all das gehört für viele zum Advent, genauso wie der Kalender mit den 24 Türchen. Aber Matheaufgaben? Doch genau die Vorweihnachtszeit haben sich Fachleute der Deutschen Forschungsgemeinschaft und die Deutsche Mathematikervereinigung ausgesucht, um neue Sichtweisen auf die Rechenkunst zu eröffnen. Und im Gespräch mit Schülern der Realschule Hofheim zeigt sich: die Rechnung geht offenbar auf.

    „Es hat Spaß gemacht“, sagt Anton. Der Sechstklässler aus Hofheim fand es „spannend, welche Aufgabe drankommt“. Diese wurden – zeitgemäß – im virtuellen Adventskalender gestellt, bis 23 Uhr konnte die Lösung eingegeben werden. Das hieß aber auch: „Man musste jeden Tag reingucken“, erklärt Neuntklässler Jan, der in Bundorf zuhause ist. Nur für die Aufgaben vom Wochenende galt eine längere Frist. Lehrerin Denise Eberlein hat die Aufgaben morgens ausgehängt. „Die Schüler haben oft schon vor Unterrichtsbeginn geknobelt“, erzählt sie.

    96 Schüler aus fünf Klassen

    Insgesamt 96 Jungen und Mädchen aus fünf Klassen haben mitgemacht, und das freiwillig. Der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben war freilich je nach Jahrgang unterschiedlich, die Teilnahme klassen- respektive gruppenweise oder einzeln möglich. Die Schüler haben sich gegenseitig geholfen und auch Mama oder Papa mit einbezogen. „Es gab Fragen, bei denen die ganze Familie gerätselt hat“, erzählt Jan. Beim Geburtstag seiner Mama waren alle am Knobeln und es gab auch „Unstimmigkeiten“ sagt der Fünftklässler aus Aidhausen verschmitzt.

    Wie Denise Eberlein erläutert, ist die Hilfe der Eltern schon deshalb von Nutzen, weil die Kinder üben können, zu argumentieren und sich mit verschiedenen Perspektiven auseinanderzusetzen, sprich warum der eine so denkt und der andere so. Außerdem war nicht nur Rechnen gefragt, sondern auch Logisches Denken oder räumliches Vorstellungsvermögen. Ob sie sowieso gerne Mathe machen? Die meisten Jungen und Mädchen in der kleinen Runde nicken, aber es komme auf das Thema an und auf den Lehrer. „Ja, es macht schon Spaß, aber es gibt welche, die in Mathe besser sind als ich“, räumt Jan freimütig ein.

    Doch selbst Schüler, die es gar nicht so mit Mathe haben, konnten sich für den Wettbewerb erwärmen. Den Grund dafür sieht Jan auch darin, dass die Aufgaben in gute Geschichten verpackt waren.

    Um Wichtel ging es da, und – natürlich – um die Weihnachtszeit. Eine bestimmte Menge von Plätzchen zu ermitteln war ebenso gefragt wie die Zahl der Kugeln für den Weihnachtsbaum, dessen Zahl an Ästen sich von unten nach oben verdoppelt. Als Beispiel für eine ungewöhnliche Aufgabe nennt Jan die mit den „Computerzahlen“ 0 und 1: Mithilfe des Binärcodes galt es, Rentiere zu zählen.

    Marie aus der 6b hat letztes Jahr schon mitgemacht und wusste daher teilweise schon, wie sie rangehen muss. Die Ostheimerin und ihre Klassenkameradin Jule aus Aidhausen berichten, dass sie sich das eine oder andere Mal erst vor dem Schlafengehen über die Aufgabe gemacht haben. Und gegen Ende der Aktion, verrät Marie, „hat es auch schon ein bisschen genervt“.

    Für die gute Platzierung gibt?s lediglich eine Anerkennung. Trotzdem sind Schüler und Lehrer der Hofheimer Realschule sehr stolz auf das Erreichte, zumal diese mit etwa 335 Schülern eher zu den kleineren Bildungsstätten gehört. Auf die Fahrt zur Preisverleihung nach Berlin am vergangenen Freitag allerdings wurde schweren Herzens verzichtet. Der finanzielle und zeitliche Aufwand wäre zu hoch gewesen, machen Daniela Eberlein und Schulleiter Herbert Holzmann deutlich – ganz abgesehen davon, dass nicht alle 96 Schüler hätten fahren können. Ein Ersatz in Form eines Ausflugs oder ähnliches ist aber angedacht.

    Einen Fototermin gab?s trotzdem am Freitag. Dass die Zeitung über die Sache berichtet, sei für die Schüler ja auch eine Art Anerkennung, freute sich Denise Eberlein. Auch Jan bedankt sich für das Interview, allerdings denkt er noch an etwas anderes: „Wir hätten sonst in Deutsch gemusst.“

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