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KREIS HASSBERGE: „Mini-Kita“ liegt offenbar im Trend

KREIS HASSBERGE

„Mini-Kita“ liegt offenbar im Trend

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    Wohin mit meinem Kind? Das Betreuungsangebot von Kindertagesstätten reicht für viele Berufstätige nicht aus. Die Tagespflege ist deshalb ein wichtiger Baustein in der Kinderbetreuung.
    Wohin mit meinem Kind? Das Betreuungsangebot von Kindertagesstätten reicht für viele Berufstätige nicht aus. Die Tagespflege ist deshalb ein wichtiger Baustein in der Kinderbetreuung. Foto: Foto: Jan Philipp Strobel/DPA

    Die Mutter eines siebenjährigen Jungen arbeitet, um den Lebensunterhalt für ihre Familie zu verdienen, im Drei-Schicht-Betrieb. Sie ist froh, dass während der Nachtschicht Familienangehörige den Sohn betreuen können. Problematisch, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts, seien für die Frau Früh- und Spätschicht. Das Kind geht um 7.20 Uhr zum Schulbus, die Mutter muss in der Frühschicht jedoch bereits um 5.30 Uhr das Haus verlassen. Und bei der Spätschicht benötigt sie eine Kinderbetreuung von 16 bis 18.15 Uhr. Die Frau sucht verzweifelt eine zuverlässige Betreuungsperson. Die Arbeit aufgeben und staatliche Unterstützung beantragen ist für sie nicht akzeptabel, schildert das Landratsamt den Fall.

    So wie diese Mutter suchten auch andere Berufstätige, wie zum Beispiel Krankenschwestern, Altenpfleger oder und Verkäuferinnen, nach einer guten Betreuung für ihre Kinder während der Arbeitszeit. Die Kindertagesstätten und Schulen decken aber oft nicht die komplette berufsbedingte Abwesenheit der Eltern ab.

    Nachfrage steigt

    „Wer sich entschließt, Tagesmutter oder Tagesvater zu werden und zu Hause eine ,Mini-Kita‘ aufzumachen, liegt voll im Trend. Denn die Nachfrage nach ,Zweitfamilien‘ steigt“, so Ursula Salberg, Leiterin des Familienbüros im Kreisjugendamt Haßberge.

    Früher hätten Großeltern oder Nachbarn die Kinder betreut. Heute seien es die „Berufsmütter“ und „Job-Papas“. Die Tagespflege habe sich längst zu einer weiteren Säule der Kinderbetreuung im Landkreis Haßberge entwickelt.

    Das „Tagespflege-Management“ liegt beim Kreisjugendamt Haßberge. Hier laufen die Fäden zusammen: Die Lizenz für die private Kita gibt es nämlich vom Jugendamt. „Wir achten darauf, dass die Kinder Platz zum Spielen und Schlafen haben. Vom Bad bis zur Küche – die Räume müssen kindgerecht sein. Und die Hygiene muss natürlich auch stimmen“, sagt Ursula Salberg.

    Das Jugendamt berät Tagesmütter und -väter und bereitet sie auf ihre Aufgabe vor. Erst danach gibt es das „Mini-Kita-Siegel“ – die offizielle Erlaubnis zur Kindertagespflege.

    „Die Kinder sollten bei der Tagespflege tatsächlich das Gefühl haben, dass sich eine Zweit-Mutter oder ein Co-Papa um sie kümmert“, so Salberg. Ein gutes Gespür für Kinder und Erfahrung im Umgang mit ihnen seien das A und O in der Tagespflege. Der individuelle Blick für jedes Kind sei gefragt.

    Vergütung

    Die Betreuung wird natürlich bezahlt: Im Schnitt erhalten Tagesmütter rund drei Euro pro Kind und Stunde, so das Jugendamt. Die Betreuung mehrerer Kinder sei möglich.

    Und auf der Suche nach neuen Tagesmüttern und -vätern im Landkreis Haßberge ist man im Jugendamt ohnehin.

    Kontakt: Ursula Salberg, Familienbüro im Landratsamt, Tel. (0 95 21) 2 76 45.

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