Die Chirurgische Abteilung am Haus Haßfurt der Haßberg-Kliniken wurde in den vergangenen Monaten umgebaut und neu gestaltet. Das Ergebnis konnten die Landkreisbürger am Sonntag beim Tag der offenen Tür bewundern. Das Interesse war groß – auch an den tiefen Einblicken, die die Chirurgen in ihre Arbeit gewährten.
Landrat Wilhelm Schneider stellte bei der Eröffnung fest, dass ein Krankenhaus eigentlich rund um die Uhr von Neujahr bis Silvester „Tag der offenen Tür“ habe, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stünden zu jeder Sekunde zur Verfügung. Doch wolle man die neuen Räumlichkeiten zeigen „und natürlich auch ein bisschen Werbung machen für das, was auch ein Haus der Grundversorgung leisten kann“. So konnten die Gäste bei einer Reihe von Präsentationen hinter die Kulissen blicken – oder besser in den menschlichen Körper. Da wurden Knie arthroskopiert und unter der fachkundigen Anleitung von Dr. Pfister führten Besucher das endoskopische Operationsbesteck bis zu den Gummibärchen, die unbedingt aus dem Bauchraum des fiktiven Patienten entfernt werden mussten.
Nun sei endlich für das pflegerische und medizinische Personal eine Zeit zahlreicher Umzüge beendet, freute sich der Landrat. Im Zusammenhang mit der Generalsanierung des Bettenhauses musste eine Station komplett geräumt werden. Nun sind die Unfallchirurgie und die Allgemeinchirurgie auf einem Stockwerk vereint, was einige Abläufe vereinfachen und wirtschaftlicher machen sollte, sagte der Landrat.
Gerade weil sich in er Medizin immer mehr spezialisiert, sei die Zusammenarbeit der Berufsgruppen und der Spezialisten immer wichtiger, so Wilhelm Schneider. Auch in den Haßberg-Kliniken habe diese Spezialisierung stattgefunden. Neben der Unfallchirurgie mit Chefarzt Dr. Michael Uhl, seinen Oberärzten Dr. Gumprecht-Fleck und Büttner sowie dem Unfallchirurgen und Orthopäden Dr. Stefan Amend ist auf dieser gemeinsamen Station auch die Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Chefärztin Dr. Hildrun Schättin und Oberarzt Dr. Konrad Pfister untergebracht. Innerhalb dieser Abteilung wiederum hat sich jetzt die Sektion „Gefäßchirurgie“ etabliert mit Oberärztin Dr. Gabriele Hennig und Oberarzt Peter Bitterlich.
Anstelle des früheren Stationszimmers ist ein offener Stützpunkt getreten, von dem aus die Arbeiten auf der gesamten Station gesteuert werden. Hier ist der Anlaufpunkt für Besucher und Patienten, die die Station erstmals betreten. Dahinter befinden sich die Sozialräume des Personals, aber auch das Medikamentenlager. Neu auf der Station ist ein Konferenzzimmer für Besprechungen der einzelnen Mitarbeitergruppen, um die Abläufe zu koordinieren. Die großen, modernen Patientenzimmer sind nun alle mit Nasszellen ausgestattet und an den Betten mit Multimediasystem eingerichtet. Auch können die Patienten einen WLAN-Zugang nutzen. „Und auch der schöne Blick aus den Fenstern auf den Steigerwald wird sicher zur Genesung beitragen“, war der Landrat überzeugt.
Chefärztin Dr. Hildrun Schättin nutzte die Gelegenheit, um die Aufmerksamkeit auf die großartige Leistung der Schwestern zu lenken. Sie hätten sich über Jahre qualifiziert und spezialisiert und würden jetzt Patienten aus drei Fachbereichen betreuen. „Was hier geleistet wird, ist eine tägliche Herkulesaufgabe“, betonte sie.
Einen hohen Stellenwert hat nach einem chirurgischen Eingriff die sogenannte Physikalische Therapie. Birgit Helbing und Holger Händel zeigten die verschiedensten Hilfsmittel auf, die heute umgehend nach der Operation dafür sorgen, dass sich Muskeln nicht zurückbilden, ein Gelenk gleich wieder bewegt, die Belastung aber dosiert wird. Informationen gab es außerdem zur Schulterarthroskopie, zur Wundbehandlung, zur Lapraskopie, zum Thema Implantate und zur Dopplerdruckmessung.
Alle Info-Stationen waren stark nachgefragt an diesem Nachmittag, denn viele Landkreisbürger nutzten die Gelegenheit, bei voller Gesundheit ins Krankenhaus zu gehen.