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Mit der wilden Hilde im Bach

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Mit der wilden Hilde im Bach

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    Daumen hoch: Vanessa Zenker und Daniela Ress, in ihrer wilden Hilde.
    Daumen hoch: Vanessa Zenker und Daniela Ress, in ihrer wilden Hilde. Foto: FOTO RUTH MAHR-HAAS

    Höchste Geheimhaltungstufe: Alte Badewannen aus Blech werden hinter hohen Toren und in verschlossenen Scheunen zum begehrten Rennobjekt. Männer und Frauen schweißen, hämmern, lackieren und werkeln dort, was das Zeug hält. Auch Kevin Schönfelder und Andre Weiß wollen sich nicht in die Wannen schauen lassen. In einer Scheune direkt an der Rennstrecke basteln die beiden Lokalmatadoren an ihrer Rennbadewanne.

    "Wir sind mit unserem Renngerät noch nicht richtig zufrieden, da fehlt an einer Seite die Rohrkonstruktion zum Stabilisieren der Wanne," erklärt Schönfelder mit einem Augenzwinkern. Der junge Mann kümmert sich um eine verzinkte Blechwanne, die auf zwei Böcken in der "Tuning-scheune" liegt, wo sie ihren letzten Schliff bekommt.

    Andere Teams sind weiter und nutzen bereits das Angebot der Feuerwehr. Der zweite Feuerwehrkommandant Alexander Schnaus hat schon mal die Wässernach zu einer Testfahrt gestaut. Der Bach ist bis zu 1,30 Meter tief. An den flachsten Stellen an Start und Ziel geht es 40 Zentimeter hinunter. Die Rennstrecke ist einfach 80 Meter lang. Am Wendepunkt müssen die Teams in der Wanne aufstehen, eine Glocke läuten. Dann paddeln die Zweier-Teams die gleiche Strecke zurück.

    Die Mannschaften gehen einzeln an den Start und werden nach Originalität und Schnelligkeit bewertet. Wichtigste Regel: die Wannen dürfen nur mit Muskelkraft vorwärts bewegt werden. "Insgesamt werden 30 Teams an der ersten Badewannenregatta teilnehmen," freut sich der Mitorganisator und einer der Ideengeber Schnaus.

    Wie kam es zu dieser Veranstaltung? Erster Feuerwehrkommandant Gerhard Wächter, Gerätewart Sebastian Trum und Alexander Schnaus schwelgten bei Bierlaune in Erinnerungen. Als Kinder haben sie früher mit Sandsteinen das Bachbett der Wässernach gestaut und sind darauf Boot gefahren. Daraus entstand die Idde zur ersten Badewannenregatta in Wülflingen.

    Die Resonanz ist riesig. Die Teams kommen nicht nur aus Wülflingen sondern auch aus Augsfeld, Prappach, Haßfurt, Schmachtenberg und sogar aus Trunstadt bei Bamberg. Schnaus rechnete lediglich mit zehn Anmeldungen, nun musste er sogar einigen absagen, sonst wäre der Zeitplan durcheinander gekommen. Einige Teams testen nun die Rennstrecke. Bereits im Wasser paddeln Vanessa Zenker und Daniela Ress von der Haßfurter Wasserwacht. Eines von zwei reinen Frauenteams. Ihr Kampfname: NaNuNaNa. Die Wanne heißt: wilde Hilde. Die 22-Jährige und 26-Jährige testen vorsichtig ihre wilde Hilde. Sie freuen sich darüber, dass sie nicht untergegangen sind und ihre ausgefeilte Konstruktion funktionierte. Anschließend machen sie sich auf den Weg zurück in die Werkstatt. Fein-tuning ist angesagt.

    Derweil lassen Sven Burghardt und Tino Fuchsberger ihre Wanne zu Wasser. Die jungen Wülflinger wollen ihren Heimvorteil nutzen, geben paddelnd schon mal fast alles, stehen in der Wanne auf, setzen sich wieder hin und testen ihr Gerät, damit sie am Samstag aufs Treppchen kommen. Das Rennen beginnt dann um 15 Uhr. Auch wenn's regnet. Die Start-Reihenfolge wird ausgelost, genauso wie die Zusammensetzung der Jury. Siegerehrung wird gegen 2030 Uhr sein.

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    Der erste Preis besteht aus einem Wanderpokal und zehn Litern Bier. Der Zweite bekommt fünf Liter Bier und der Drittplatzierte Flaschen im Blecheimer. "Sogar Bayern 3 wird am Samstag dabei sein," freut sich Schnaus. Bis dahin haben die Jungs von der Feuerwehr noch viel zu tun. Unter anderem müssen die Bratwurstbuden, die Cocktailbar aufgestellt und die Rennsstrecke vorbereitet werden. Die Verantwortlichen hoffen, dass es am Samstag mindestens genauso feuchtfröhlich zugeht wie beim freien Training.

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