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ZEIL: Mit Fackeln auf den Spuren der Hexen

ZEIL

Mit Fackeln auf den Spuren der Hexen

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    (rur)   „Heute Abend haben wir uns ein sehr anspruchsvolles Thema ausgesucht“, mit diesen Worten begrüßte die ehrenamtliche Gästeführerin und hauptberufliche Singschullehrerin Monika Schraut aus Zeil die Teilnehmer. Das Dokumentationszentrum Zeiler Hexenturm lud am Donnerstagabend zum nächtlichen Rundgang mit Fackeln durch die Gassen der Zeiler Altstadt, um die Geschichte der Hexenverfolgung zu erkunden. Während des einstündigen Rundgangs machten die knapp 30 Teilnehmer beim historischen Rathaus, Speiersbrunnen, Alte Freyung, Zeiler Stadtmauer, Abt-Degen-Haus wie auch bei den Stadttoren und am Stadtturm Halt und lauschten den Erzählungen von Schraut. Laut Schraut gibt es drei Irrtümer um die Hexenprozesse, die „in den Köpfen der Menschen herumschwirren“: Nicht im tiefsten Mittelalter ab dem fünften Jahrhundert wurden die 430 Hexen in Zeil verfolgt, gefoltert und verbrannt, sondern in der frühen Neuzeit ab dem 17. Jahrhundert, eine Epoche der gebildeten Menschen. Auch sei die katholische Kirche nicht die einzige Täterorganisation, die den Wahn zu verantworten hatte. „Die Hexen und Hexer waren wie du und ich“, erklärte Schraut beim Speiersbrunnen und fügte hinzu, dass „zwar zwei kräuterkundige Hebammen getötet worden sind, aber auch Schreiner und Baumeister“ unter den Opfern waren. In der Zeit ohne Gewaltenteilung konnten die Fürstbischöfe die Hexenprozesse leicht anordnen. Nicht zu vergessen ist auch der eigentliche Auslöser für das Hexenmorden, wie die Pest im Jahre 1611 mit 100 Toten und vor allem zwei Dürreperioden 1616/17 mit Missernten und Hunger. Das warf laut Schraut die Frage auf: „Warum tut uns jemand das an? Jemand muss ganz böse sein, dass er uns so ein Strafgericht zukommen lässt.“ Für Schraut ist es auch wichtig, eine „Brücke zu der heutigen Zeit zu schlagen.“ Es gebe heute auch noch Folter. „Wir sind als Menschen vor Bosheit und übler Nachrede nicht gefeit. Es ist eine menschliche Falle, wenn wir nicht aufpassen und aus der Geschichte lernen“, sagte Schraut und nannte beispielsweise die aktuelle Flüchtlingssituation, „in der wir alle gefordert sind, auf die Menschenwürde zu achten.“ Auch die Gästeführerin Christa Franz aus Kronach nahm beim nächtlichen Rundgang in Zeil zum ersten Mal teil. Franz ist unter anderem auch für Rundgänge um die Hexenprozesse in Kronach verantwortlich. Seit vielen Jahren steht Franz in engem Kontakt zum Zeiler Dokumentationszentrum, weil das Geschehen um die Hexengeschichten in Zeil und Kronach miteinander verknüpft sind.
    (rur) „Heute Abend haben wir uns ein sehr anspruchsvolles Thema ausgesucht“, mit diesen Worten begrüßte die ehrenamtliche Gästeführerin und hauptberufliche Singschullehrerin Monika Schraut aus Zeil die Teilnehmer. Das Dokumentationszentrum Zeiler Hexenturm lud am Donnerstagabend zum nächtlichen Rundgang mit Fackeln durch die Gassen der Zeiler Altstadt, um die Geschichte der Hexenverfolgung zu erkunden. Während des einstündigen Rundgangs machten die knapp 30 Teilnehmer beim historischen Rathaus, Speiersbrunnen, Alte Freyung, Zeiler Stadtmauer, Abt-Degen-Haus wie auch bei den Stadttoren und am Stadtturm Halt und lauschten den Erzählungen von Schraut. Laut Schraut gibt es drei Irrtümer um die Hexenprozesse, die „in den Köpfen der Menschen herumschwirren“: Nicht im tiefsten Mittelalter ab dem fünften Jahrhundert wurden die 430 Hexen in Zeil verfolgt, gefoltert und verbrannt, sondern in der frühen Neuzeit ab dem 17. Jahrhundert, eine Epoche der gebildeten Menschen. Auch sei die katholische Kirche nicht die einzige Täterorganisation, die den Wahn zu verantworten hatte. „Die Hexen und Hexer waren wie du und ich“, erklärte Schraut beim Speiersbrunnen und fügte hinzu, dass „zwar zwei kräuterkundige Hebammen getötet worden sind, aber auch Schreiner und Baumeister“ unter den Opfern waren. In der Zeit ohne Gewaltenteilung konnten die Fürstbischöfe die Hexenprozesse leicht anordnen. Nicht zu vergessen ist auch der eigentliche Auslöser für das Hexenmorden, wie die Pest im Jahre 1611 mit 100 Toten und vor allem zwei Dürreperioden 1616/17 mit Missernten und Hunger. Das warf laut Schraut die Frage auf: „Warum tut uns jemand das an? Jemand muss ganz böse sein, dass er uns so ein Strafgericht zukommen lässt.“ Für Schraut ist es auch wichtig, eine „Brücke zu der heutigen Zeit zu schlagen.“ Es gebe heute auch noch Folter. „Wir sind als Menschen vor Bosheit und übler Nachrede nicht gefeit. Es ist eine menschliche Falle, wenn wir nicht aufpassen und aus der Geschichte lernen“, sagte Schraut und nannte beispielsweise die aktuelle Flüchtlingssituation, „in der wir alle gefordert sind, auf die Menschenwürde zu achten.“ Auch die Gästeführerin Christa Franz aus Kronach nahm beim nächtlichen Rundgang in Zeil zum ersten Mal teil. Franz ist unter anderem auch für Rundgänge um die Hexenprozesse in Kronach verantwortlich. Seit vielen Jahren steht Franz in engem Kontakt zum Zeiler Dokumentationszentrum, weil das Geschehen um die Hexengeschichten in Zeil und Kronach miteinander verknüpft sind.

    „Heute Abend haben wir uns ein sehr anspruchsvolles Thema ausgesucht“, mit diesen Worten begrüßte die ehrenamtliche Gästeführerin und hauptberufliche Singschullehrerin Monika Schraut aus Zeil die Teilnehmer. Das Dokumentationszentrum Zeiler Hexenturm lud am Donnerstagabend zum nächtlichen Rundgang mit Fackeln durch die Gassen der Zeiler Altstadt, um die Geschichte der Hexenverfolgung zu erkunden. Während des einstündigen Rundgangs machten die knapp 30 Teilnehmer beim historischen Rathaus, Speiersbrunnen, Alte Freyung, Zeiler Stadtmauer, Abt-Degen-Haus wie auch bei den Stadttoren und am Stadtturm Halt und lauschten den Erzählungen von Schraut. Laut Schraut gibt es drei Irrtümer um die Hexenprozesse, die „in den Köpfen der Menschen herumschwirren“: Nicht im tiefsten Mittelalter ab dem fünften Jahrhundert wurden die 430 Hexen in Zeil verfolgt, gefoltert und verbrannt, sondern in der frühen Neuzeit ab dem 17. Jahrhundert, eine Epoche der gebildeten Menschen. Auch sei die katholische Kirche nicht die einzige Täterorganisation, die den Wahn zu verantworten hatte. „Die Hexen und Hexer waren wie du und ich“, erklärte Schraut beim Speiersbrunnen und fügte hinzu, dass „zwar zwei kräuterkundige Hebammen getötet worden sind, aber auch Schreiner und Baumeister“ unter den Opfern waren. In der Zeit ohne Gewaltenteilung konnten die Fürstbischöfe die Hexenprozesse leicht anordnen. Nicht zu vergessen ist auch der eigentliche Auslöser für das Hexenmorden, wie die Pest im Jahre 1611 mit 100 Toten und vor allem zwei Dürreperioden 1616/17 mit Missernten und Hunger. Das warf laut Schraut die Frage auf: „Warum tut uns jemand das an? Jemand muss ganz böse sein, dass er uns so ein Strafgericht zukommen lässt.“ Für Schraut ist es auch wichtig, eine „Brücke zu der heutigen Zeit zu schlagen.“ Es gebe heute auch noch Folter. „Wir sind als Menschen vor Bosheit und übler Nachrede nicht gefeit. Es ist eine menschliche Falle, wenn wir nicht aufpassen und aus der Geschichte lernen“, sagte Schraut und nannte beispielsweise die aktuelle Flüchtlingssituation, „in der wir alle gefordert sind, auf die Menschenwürde zu achten.“ Auch die Gästeführerin Christa Franz aus Kronach nahm beim nächtlichen Rundgang in Zeil zum ersten Mal teil. Franz ist unter anderem auch für Rundgänge um die Hexenprozesse in Kronach verantwortlich. Seit vielen Jahren steht Franz in engem Kontakt zum Zeiler Dokumentationszentrum, weil das Geschehen um die Hexengeschichten in Zeil und Kronach miteinander verknüpft sind.

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